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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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ihn, aber um das genau zu wissen, hätte ich den verdammten Acker absuchen müssen. Und dazu fehlte mir die Zeit.
    Die Nacht war für einen Ghoul ideal. Halloween war ein Fest, wo vieles möglich war. Da fielen selbst Geschöpfe wie er nicht auf. Nur wenn er zu nahe an seine Opfer herankam, dann mussten sensible Nasen einfach den widerlichen Leichengestank wahrnehmen, doch dann war es auch leider oft zu spät.
    Lizzy starrte ins Leere, während ich den Golf durch den Nebel lenkte. Auf dem Rücksitz klang hin und wieder ein Stöhnen auf oder mal ein Flüstern. Es war so leise, dass ich die Worte nicht verstand.
    Wären wir nicht durch die Halloween-Nacht gefahren, hätte die Szene hier wahrscheinlich anders ausgesehen. So aber orientierte ich mich an den schwachen Lichtern, die im Nebel auftauchten.
    Da bewegten sich Laternen. Da leuchteten die Kerzen in den Kürbisköpfen, da sah ich das rötliche Feuer innerhalb der grauen Suppe.
    Die ersten Häuser erschienen rechts und links der Straße wie graue, hohe Schatten.
    Ich fuhr noch langsamer. Meine Gedanken drehten sich um Jane Collins, Anna Bancroft und die tote Amy. Gerade von ihr konnte ich meine Gedanken nicht lösen. Das junge Mädchen lag aufgebahrt im Gästezimmer des Hauses. Die Alte hatte uns zwar den Grund erklärt, doch den konnte ich nicht so recht glauben. Hätte es keinen Ghoul gegeben, so hätte ich Anna gern geglaubt, dass sie sich um die Tote kümmern und auch für ihr Begräbnis sorgen wollte.
    Dachte ich anders herum, so kam mir die Tote vor wie eine aufgebahrte Nahrung für einen Ghoul.
    Es war ein schlimmer Gedanke. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Man musste sich eben mit den Tatsachen abfinden, und ich war froh, Jane als Wächterin im Haus zurückgelassen zu haben.
    Bisher war noch nichts weiter passiert. Wäre es anders gewesen, hätte sie mich angerufen.
    Wir erreichten den Ort und rollten langsam in ihn hinein. Auch hier war der Nebel nicht dünner geworden, aber die Lichter rissen doch starke Lücken. Es waren viele Menschen unterwegs. Mehr als das Kaff hier Einwohner hatte. Ich nahm an, dass die Leute auch aus anderen Orten nach Hollow Field gekommen waren.
    Die finsteren Gestalten liefen kreuz und quer über die Straße. Sie wollten alles in Beschlag nehmen. Sie tanzten manchmal wie Derwische, sie schrien und schlugen des Öfteren gegen unseren Wagen.
    »Die sind ja irre!«, kommentierte der Fotograf.
    »Halloween.«
    »Na und?«
    »Da sind die Regeln außer Kraft gesetzt worden. Viele denken, sie könnten sich alles herausnehmen.«
    »Man sollte aussteigen und sie in den Arsch treten.«
    »Tun Sie das.«
    »Nein, ich fühle mich nicht gut genug. Der Aufprall hat mich härter erwischt, als ich dachte.«
    Vier Gestalten kamen auf unseren Wagen zu. Sie alle waren mit den gleichen Masken verkleidet. Der Film »Scream« ließ grüßen. Sie hatten sich Messer besorgt, die echt aussahen. Mit ihnen stachen sie auf den Golf ein. Ich hörte ein Kratzen, was mir nicht besonders gefiel, aber ich fuhr weiter und kümmerte mich auch nicht um die Schläge gegen die Fenster.
    »Wissen Sie denn genau, wo wir hinmüssen?«, meldete sich Lizzy wieder.
    »Und ob ich das weiß.«
    Zwei Frankenstein-Monster mussten wir noch passieren lassen, Freddy Krüger ließ auch grüßen und präsentierte sein quer gestreiftes Hemd, dann konnte ich das Lenkrad nach links drehen und rollte in die neblige Gasse hinein, in der auch Anna Bancrofts Haus lag.
    »Ist es hier?«
    Ich nickte Lizzy zu.
    »Hier ist es zum Glück ruhiger.« Sie schaute sich um. »Egal, welchen Job wir hier zu erledigen hatten. Wären wir nicht in den Graben gefahren, gäbe es uns hier schon nicht mehr. Da wären wir verschwunden, auch bei diesem verdammten Nebel. Aber leider hat das nicht geklappt. Wann wollen Sie denn losfahren?«
    »Wenn hier wieder alles in Ordnung ist.«
    Lizzy schaute mich an. »Ähm, Sie meinen, wenn Sie – wenn Sie – diesen Ghoul vernichtet haben?«
    »So ist es.«
    Sekunden später hielt ich vor Anna Bancrofts Haus an. Viel war von ihm nicht zu sehen, denn auch hier schaukelten die Nebelschwaden lautlos vorbei. Aber hinter den Scheiben der kleinen Fenster brannte Licht.
    Ich schaltete den Motor ab. »Okay, jetzt können Sie Ihre Auftraggeberin kennen lernen.«
    »Darauf bin ich gar nicht mehr scharf«, meldete sich Ari.
    »Kann ich mir denken.«
    »Vielleicht können wir uns hier einen Wagen leihen und verschwinden.«
    Ich drehte mich zu Ariston um. »Sie müssen wissen,
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