Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
das Phorkys geschaffen hatte, steckte in Mr. Silver. Es würde sich in ihm festkrallen. Je länger es sich in ihm befand, desto besser würde es von ihm Besitz ergreifen. Wenn zuviel Zeit verstrich, wurde aus Mr. Silver und dem Nebelteufel unter Umständen eine untrennbare Einheit.
    ***
    Loxagon und Phorkys erschienen im Schloß. Grinsend berichtete ihnen Mr. Silver, wie sehr sein Auftreten Roxane und Metall geschockt hatte.
    Krallen, Ohren und Zähne hatten sich zurückgebildet.
    »Das war die erste Kostprobe!« sagte Mr. Silver rauh. »Weitere werden folgen. Der Tod wird reiche Ernte halten unter meinen einstigen Freunden.«
    Phorkys fand, daß er hier nicht länger gebraucht wurde. Er hatte getan, was Loxagon von ihm verlangt hatte. Es gab für ihn nichts mehr zu tun, deshalb sagte er, daß er den Wunsch habe, sich zurückzuziehen.
    Loxagon hatte nichts dagegen.
    Der Vater der Ungeheuer entfernte sich keinen Schritt. Er löste sich auf.
    Mr. Silver wies auf Virginia Calloway. »Was für Pläne hast du mit ihr?« fragte er den Teufelssohn.
    Loxagon winkte ab. »Sie ist wertlos geworden.«
    »Wirst du sie töten?«
    »Nicht einmal das ist sie wert«, sagte Loxagon. Mit einer raschen Handbewegung nahm er die Kraft, die die Frau an ihn gebunden hatte, von ihr.
    Virginia verdrehte die Augen und brach zusammen. Loxagon starrte die Ohnmächtige an. »Wenn du zu dir kommst, wirst du dich an nichts mehr erinnern«, sagte er.
    Rufus vertrat die Ansicht, daß jeder seinen eigenen Weg gehen sollte. Sie hatten sich zusammengetan, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
    Ein weiteres Zusammenbleiben war nicht nötig.
    »Solltest du aber wieder einmal Hilfe brauchen, stehe ich dir jederzeit zur Verfügung«, sagte Rufus zu Loxagon. Er war schlau. Er wußte, daß es von Vorteil war, wenn man mit dem Sohn des Teufels auf gutem Fuß stand.
    »Du kommst mit mir«, sagte Loxagon zu Mr. Silver.
    Der Hüne nickte. Er war mit allem einverstanden, was Loxagon sagte. Sie hatten jetzt ja dieselben Interessen.
    ***
    Als wir den Schloßhof betraten, erblickte ich Rufus. Der Dämon stand auf den Stufen einer steinernen Treppe, die in die Schloßgruft hinunterführte.
    Er lief die restlichen Stufen hinunter, der schwarze Umhang bauschte sich. Die Entfernung war zu groß, um ihn mit dem Dämonendiskus zu erledigen, deshalb griff ich zum Revolver.
    Wie Phorkys war auch Rufus zu stark, um an einer geweihten Silberkugel zugrunde zu gehen.
    Ich hatte aber die Erfahrung gemacht, daß man selbst ranghohe Dämonen mit geweihtem Silber aus der Fassung bringen konnte.
    Ich zielte auf die Kapuze, drückte ab.
    Der Colt Diamondback bäumte sich auf, und das Silbergeschoß befand sich auf der Reise. Es hatte den Anschein, als würde Rufus stolpern.
    »Los, Metal!« stieß ich aufgeregt hervor. »Hinterher! Vielleicht kriegen wir ihn!«
    Wir trennten uns von Roxane und Bruce O’Hara. Ich hatte die beiden absichtlich nicht aufgefordert mitzukommen. Wir wären einander dort unten höchstwahrscheinlich im Weg gewesen.
    Und Rufus hätte den lachenden Dritten gespielt.
    Metal und ich erreichten die Treppe. Das Skelett mit der schwarzen Kutte war verschwunden. Wir stürmten die Stufen hinunter und entdeckten eine offene Tür.
    Vor uns lag ein finsterer Gang mit Grabkammern zu beiden Seiten. Metal unternahm einen Versuch, Rufus zu orten. Es gelang ihm nicht. Der Dämon schirmte sich ab.
    Es gab hier unten mehrere Möglichkeiten, sich zu verstecken. Unserem Feind kam zugute, daß er diese schwarze Kutte trug. Wenn er sich irgendwo auf den Boden legte und seine bleichen Knochen zudeckte, war er so gut wie nicht zu sehen.
    Ich wechselte die Waffen, ließ den Revolver ins Leder rutschen und nahm den Diskus ab. Unwillkürlich fragte ich mich wieder, was wir damals falsch gemacht hatten.
    Kein Höllenwesen hatte es bisher geschafft, zurückzukommen, wenn mein Diskus es getroffen hatte. Rufus war der erste - und das ließ mich erstmals an der Kraft der Scheibe zweifeln.
    Ich konnte nichts anderes tun, als sie wieder schleudern.
    Damals waren Dämonendiskus und Höllenschwert zum Einsatz gekommen.
    Hatte die eine Waffe die Wirkung der anderen aufgehoben? War für den Dämon deshalb eine Rückkehr möglich geworden?
    Was mich an dieser Theorie irritierte, war der Umstand, daß wir so lange nichts von Rufus gehört hatten. Hatte er in einer anderen Dimension gelebt?
    Hatte ihn Loxagon dort aufgestöbert und auf die Erde mitgebracht? Ohne daß meine Aufmerksamkeit darunter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher