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144 - Der Flug der Todesrochen

144 - Der Flug der Todesrochen

Titel: 144 - Der Flug der Todesrochen
Autoren: Bernd Frenz
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Kratersee umrunden.
    Um die Gefahr einer Austrocknung auszuschließen, ließ Aiko seine Körperwerte von einem Hintergrundprogramm überwachen. Sobald es kritisch wurde, wurde er alarmiert. Bis dahin wollte er aber von Appetitgefühlen verschont bleiben.
    Er schob die Flasche zurück und schloss die Augen. Erneut verschmolz er völlig mit dem ihn umgebenden Gleiter. Gerade noch rechtzeitig, um mit anzusehen, wie das Rochentrio Koordinierungsschwierigkeiten bekam und ins Trudeln geriet.
    Zufrieden setzte Aiko den Weg fort, von nun an gewillt, den Virus großflächiger einzusetzen. Rund um den Kratersee, aber auch gezielt dort, wo sich die Rochen zusammenrotteten.
    ***
    In der Stratosphäre
    Die Verbindung zwischen Thgáan und den drei Lesh’iye war so intensiv, dass er ihre Übelkeit am eigenen Leib verspürte.
    Überrascht versuchte er die Ursache der plötzlichen Veränderung ausfindig zu machen, doch vergeblich.
    Rapport!, verlangte er von seinen Modellen, aber die Antwort blieb aus. Sie konnten ihm keine mehr geben. Sie waren längst desorientiert und hilflos.
    Die Verbindung wurde auch immer schlechter.
    Thgáan blieb nichts anderes übrig, als sich aus zwei der Lesh’iye zurückzuziehen und auf den stärksten des Trios zu konzentrieren. Durch dessen Augen sah er noch, wie die beiden anderen ins Trudeln gerieten und in die Tiefe stürzten. Gleich darauf riss die Verbindung zu dem verbliebenen Modell ab.
    Vermutlich, weil es starb.
    Thgáan fühlte Furcht. Ohne die Lesh’iye besaß er keinen Arm, durch den er wirken konnte. Jeder einzelne Verlust vergrößerte seine Unterforderung, unter der er ohnehin schon litt.
    Hastig alarmierte er seine übrigen Truppen und beorderte fünf weitere Lesh’iye zum Bergwerk der Modelle. Um die Sicherheit seiner Herren zu gewährleisten, aber vor allem, um die Ursache des dreifachen Absturzes zu ergründen.
    Während ein Teil seines neuronalen Netzwerkes eine Rundmeldung absetzte, nahm ein anderer den Rapport der angerufenen Einheiten entgegen. Ein automatischer Abgleich förderte rasch zu Tage, dass ein Lesh’iye stumm blieb.
    Thgáans Unruhe wuchs.
    Gab es etwa noch weitere Ausfälle?
    So weit vom Bergwerk entfernt?
    Rasch rief er sich den letzten Standort des Vermissten ins Gedächtnis und entsandte eine weitere Patrouille, die dort nach dem Rechten sehen sollte.
    (Veda’hal’fiio an Veda’lun’uudo), rief ihn ein Daa’mure mittels Aurenverstärker an.
    Derzeit liefen dreißig Verschmelzungen, doch dieser galt sein volles Interesse.
    Hastig räumte er der Verbindung höchste Priorität ein und kontaktierte den entsprechenden Lun.
    (Was ist los?), gab sich der ungehalten. (Schon wieder Probleme mit dem Lin in deinem Verband?) (Nein, keine weiteren Gefühlsausbrüche), antwortete der Hai. Eine glatte Lüge! Wieso verschwieg er die Wahrheit? (Es geht um unseren Begleitschutz. Drei Lesh’iye sind gerade vom Himmel gefallen. Sie scheinen krank zu sein. Wir gehen jedenfalls nicht näher heran, um eine Ansteckung zu vermeiden.)
    (Sofort den Transportwurm in Sicherheit bringen), lautete die Antwort. (Er darf sich auf keinen Fall infizieren, dazu ist er zu wertvoll!)
    (Wir brechen sofort auf), versicherte Veda’hal’fiio. (Sollen wir neuen Begleitschutz anfordern?)
    (Bestätigt. So nah am See gibt es zwar kaum Gefahren, aber wir dürfen kein Risiko eingehen.)
    Damit war für den Mächtigen, der einen kompletten symbiotischen Verband führte, die Sache erledigt. Gleich darauf wandte sich Veda’hal’fiio direkt an Thgáan und forderte neuen Begleitschutz an. Darüber, dass gerade drei Lesh’iye starben, verlor er kein Wort. Vielleicht, weil er ihr Ende nicht für erwähnenswert hielt, oder weil er wusste, dass Thgáan mit seinen Truppen in ständigem Kontakt stand.
    Thgáan sicherte eine neue Patrouille zu, ohne zu erwähnen, dass sie längst in Marsch gesetzt war. Seine Gedanken kreisten weiter um den eingetretenen Verlust, der ihm äußerst bedrohlich erschien.
    Lange Zeit wog er ab, ob er die Angelegenheit eine Weile im Stillen beobachten sollte, rang sich dann aber doch dazu durch, dem Sol persönlich Meldung zu erstatten.
    (Was veranlasst dich zu dieser Störung?), reagierte der Führer der sieben symbiotischen Einheiten allerdings wenig freundlich. Daran gewöhnt, dass Thgáan nur als Mittler auftrat, war er verärgert, weil dieser ohne Auftrag handelte.
    (Herr, verzeih mir die Eigenmächtigkeit), gab sich Thgáan unterwürfig. (Aber eine so hohe Ausfallquote ist
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