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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle
Autoren: Jason Dark
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versteinert. Es muss ein Unglück gegeben haben, eine Katastrophe, die sie zu dem gemacht hat.«
    »Wann könnte das gewesen sein?«
    »Vor mehr als zehntausend Jahren.«
    Da war er wieder, der Gedanke an Atlantis. Er wollte mich einfach nie loslassen, und Teresa merkte, dass etwas hinter meiner Stirn vorging. Sie fragte: »Was haben Sie?«
    »Ich denke nach.«
    »Und?«
    Ich überlegte wirklich, ob ich ihr meine Vermutung mitteilen sollte. Bill Conolly stieß mich an. Er war wohl der gleichen Meinung wie ich und sagte: »Du kannst Teresa vertrauen.«
    »Danke. Dann würde ich darauf hinweisen, dass es sich eventuell um ein Relikt aus dem versunkenen Kontinent Atlantis handelt.«
    Ich wartete gespannt auf die Antwort, die spontan erfolgte.
    »Ja, das ist auch meine Ansicht, John!«
    ***
    Dr. Ethan Brokman war zwar gewarnt worden, doch er hatte das mehr auf die Stürme bezogen, die im Herbst durch das Mittelmeer tobten. Wenn er dem Wetterbericht vertraute, dann war alles in Ordnung. Es kühlte zwar um diese Zeit ab, aber große Stürme waren in den nächsten Tagen nicht zu erwarten.
    Für ihn ideal, denn er wollte endlich Gewissheit haben, ob sich sein Verdacht bestätigte.
    Er kannte die Insel von seinen drei letzten Besuchen her. Sie lag in der Ägäis, aber sie zählte nicht zu den Gebieten, die von Urlaubern frequentiert wurden. Dazu war sie zu klein und auch zu felsig. Es gab so gut wie keine Vegetation, nur Felsen und Sand. Hier hatten die tektonischen Kräfte gewirkt, da war vor Jahrmillionen das Unterste nach oben gekehrt worden. Dadurch waren die bizarrsten Landschaftsformen entstanden, wobei besonders die riesigen Stelen auffielen, die jedoch keinen Vergleich zu denen in Stonehenge oder Carnac zuließen, denn sie waren einfach anders.
    Sie besaßen eine Gestalt.
    Es gab Menschen, die wegen dieser Steine, nachdem sie sie einmal gesehen hatten, die Insel mieden. Denn diese mächtigen Gebilde, die an Riesen mit menschlichem Aussehen erinnerten, wobei sogar noch ein Kopf mit Gesicht zu erkennen war, jagten ihnen eine unerklärliche Angst ein.
    Sie standen dort wie Wächter. Sie glotzten mit übergroßen Gesichtern, die aussahen, als würden sie aus Knochen bestehen, über das Ufer hinweg aufs Meer hinaus.
    Ob es wirklich versteinerte Gesichtsknochen waren und ob es sich auch bei den Körpern so verhielt, das wollte Dr. Brokman herausfinden. Deshalb hatte er die Insel wieder mal betreten, aber diesmal nicht, um die Steine nur zu fotografieren und die Aufnahmen seiner Kollegin Teresa Hayward zu schicken, sondern um Tests durchzuführen.
    Einen Hafen oder auch nur eine Anlegestelle gab es auf dieser namenlosen Insel nicht. Sie war zudem nur auf Spezialkarten verzeichnet. Es gab Seeleute, die sie als Hindernis im Meer bezeichneten und sie mit ihren Schiffen weiträumig umfuhren.
    Nicht so Ethan Brokman. Er war bewusst in die schmale Bucht gefahren, die so etwas wie eine natürliche Rinne bildete, in die das Meerwasser hineinschoss. Dank der Strömung wurde das Boot dorthin getrieben, wo das Wasser auslief.
    Er hatte es fest vertäut, zusätzlich einen kleinen Anker geworfen und sich auf den Weg gemacht.
    Wer die Insel kennen lernen wollte, der konnte sie nicht nur erwandern, sondern musste sie erklettern. So uneben und unwirtlich war sie. Es ging oft steil bergauf, und man konnte dabei schon von natürlichen Klettersteigen sprechen, die nicht abgesichert waren.
    Der Geologe nahm sie. Es gab auch einen leichteren Weg, aber dann hätte er einen Umweg in Kauf nehmen müssen, was natürlich Zeit kostete. Die hatte er nicht. Er wollte so schnell wie möglich sein Ziel erreichen und es genauer untersuchen.
    Keine Fotos mehr, jetzt ging es direkt an den Stein. Um etwas Bestimmtes herauszufinden, würde er an ihm arbeiten müssen. Das entsprechende Werkzeug befand sich in seinem Rucksack.
    Er fand einen schmale Steig, der nicht zu steil war. Seine festen Schuhe fanden auf der rauen Oberfläche den nötigen Halt. Es war ein poröser Boden, der die Insel bedeckte. Vulkangestein, das vor urlanger Zeit aus dem Wasser hervorgebrochen war und diese Insel geschaffen hatte. Grau, unansehnlich. Es war ein Gelände entstanden, das sogar Höhlen in sich barg, durch die man in den Bauch der Insel gelangen konnte.
    Doch die interessierten den Geologen mit den langen aschgrauen Haaren an diesem Tag nicht. Er hatte die Mähne im Nacken zusammengebunden.
    Brokman war ein Typ, der kein Gramm Fett zu viel auf den Rippen hatte. Dazu eine Haut
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