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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle
Autoren: Jason Dark
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denke, dass ich mit Atlantis nicht falsch liege. Du weißt selbst, dass nicht alles versunken ist. Immer wieder findet man Hinweise, Spuren und Überreste, wenn man mit wachen Augen durch die Welt geht, und das hier ist augenscheinlich.« Ich deutete auf die Fotos.
    »Kennt man die Insel?«, fragte Bill.
    Teresa setzte das Glas ab, aus dem sie getrunken hatte. Sie deutete so etwas wie ein Kopfschütteln an, obwohl ihre Antwort anders lautete. »Man kennt sie schon. Zumindest die Fachleute und auch die Einheimischen. Aber man nimmt sie nicht recht zur Kenntnis, weil es sich nicht lohnt, sie touristisch zu erschließen. Erstens ist sie zu klein, und zweites will wohl niemand in einem Meer von Steinen seinen Urlaub verbringen. Man kann sie auch nicht mit der kanarischen Insel Lanzarote vergleichen. Es muss vor langer Zeit einen Vulkanausbruch unter Wasser gegeben haben, der dafür sorgte, dass diese Insel entstand.«
    »Oder von Atlantis abgetrennt wurde«, meinte Bill.
    »Das auch.«
    Ich tippte auf eines der Fotos. »Lasst uns doch mal zu diesen Gebilden kommen. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass es sich bei ihnen nicht um normale Steine handelt, denn es ist höchst unwahrscheinlich, dass zwei fast identische Steinformationen mit menschlicher Gestalt nebeneinander durch eine Laune der Natur entstehen. Demnach sind es Menschen – oder?«
    »So große?«, flüsterte Bill.
    »Riesen«, sagte Teresa. »Seid ihr damit einverstanden?«
    Bill hob die Schultern. Ich verhielt mich neutraler, denn ich dachte an einen Fall, der schon lange zurücklag. Er hatte auch mit einer Insel zu tun gehabt, da hatten Soldaten geübt und die Reste von Riesen entdeckt, die in der Erde begraben lagen.
    Genau das musste hier auch der Fall sein, und darauf wies ich die beiden hin.
    »Zudem gibt es bei vielen Völkern die Legenden, in denen Riesen eine wichtige Rolle spielen. Geschichten, die aus alten Überlieferungen entstanden sind.«
    »Und die enthalten oft einen wahren Kern«, sagte Teresa.
    »Das kann man so sagen.«
    Die Geologin klopfte auf eines der Fotos. »Dann können wir davon ausgehen, dass das zwei Riesen gewesen sind. Geschöpfe, die nicht rasch genug fliehen konnten und deshalb unter der Lavamasse begraben wurden, die schnell erkaltete und uns dieses Erbe hinterlassen hat. Kann man das so stehen lassen?«
    »Im Moment schon«, sagte ich, »obwohl es unwahrscheinlich klingt. Aber von diesem Begriff habe ich mich längst verabschiedet. Dazu habe ich zu viel erlebt.«
    Die beiden nickten. Teresa schenkte sich Wasser nach. Ihre gerunzelte Stirn deutete darauf hin, dass sie über etwas nachdachte, und es war sicherlich nicht positiv.
    Sie klärte uns auch auf, als sie sagte: »Ich mache mir Sorgen um meinen Kollegen. Ethan Brokman, dem wir diese Fotos verdanken, hält sich auf der Insel auf. Er wollte mir Bescheid geben, sobald er etwas Ungewöhnliches entdeckt.« Sie hob die Schultern an. »Bisher habe ich nichts von ihm gehört.«
    »Habt ihr denn eine Zeit vereinbart?«, fragte Bill.
    »Nein, keine direkte. Sagen wir mal so: Sein Anruf ist längst überfällig.«
    Bill winkte ab. »Ihm wird etwas dazwischengekommen sein. Denk daran, wo er sich befindet.«
    »Er besitzt ein Satellitentelefon.«
    »Das ist natürlich etwas anderes.«
    »Eben. Und deshalb habe ich dir auch Bescheid gegeben, Bill.« Sie wies auf ihre Magengegend. »Ich habe ein so unruhiges Gefühl, das ich nicht beschreiben kann. Hinzu kommt der Anblick dieser Bilder, denn ich denke, dass nicht alles, was aus Stein ist, auch nicht mehr lebt.« Sie hob den Kopf an. »Komisch, nicht?«
    »Nein, Teresa«, sagte ich und stand ihr damit bei. »So komisch ist das nicht. Ich habe ebenfalls schon mit lebenden Steinfiguren zu tun gehabt. Sie stehen da mit Ihrer Meinung nicht allein.«
    »Danke.«
    »Was hast du dir denn vorgestellt, was wir für dich tun können?«, fragte Bill.
    Teresa Hayward lächelte. Es wirkte gequält. Sie strich mit einer verlegenen Geste über ihr Gesicht und antwortete erst danach mit leiser Stimme: »Ich dachte mir, dass man sich auf die Suche nach ihm machen sollte, wenn es keine Nachricht von ihm gibt. Ich gehe dann davon aus, dass etwas passiert sein muss.«
    Ich fragte: »Wer weiß noch alles von seinem Trip auf die Insel?«
    »Keine Ahnung. Offizielle Stellen hat er jedenfalls nicht eingeschaltet. Das kann ich versichern. Das hat er nie getan. Er wollte unglaubliche Entdeckungen für sich behalten und erst damit an die Öffentlichkeit
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