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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn
Autoren: Jason Dark
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der Auswahl des Essens helfen könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden.«
    »Klar, das mache ich.«
    »Danke sehr.«
    Ich war froh, dass der Pope in meiner Nähe saß. Er sprach ein sehr gutes Englisch und fühlte sich anscheinend sehr wohl.
    Das übertrug sich auch auf mich, und so dachte ich daran, dass die Welt nicht nur aus schlechten Dingen bestand.
    Der Flug verlief auch weiterhin ruhig. Der Blick in die Tiefe war herrlich. Man konnte sich einfach nicht daran satt sehen, und so ließ ich mir Zeit.
    Leider kam es anders.
    Plötzlich war wieder die Stimme da, und ich hörte nur einen Satz, der die Furcht zurückbrachte.
    »Ich habe dich nicht vergessen, Engländer…«
    ***
    Mir brach der Schweiß aus. Kalte und heiße Wellen durchliefen mich, und ich bewegte unruhig meine Augen.
    Ein Satz nur, aber der hatte gesessen. Meine Brust verengte sich.
    Der Herzschlag beschleunigte sich zugleich, und ich hatte das Gefühl, gefesselt in einer kleinen Kabine zu hocken.
    Ich gab mir selbst den Befehl, mich zusammenzureißen. Niemand durfte etwas davon bemerken, was hier passiert war. Das war allein meine Sache.
    So hätte ich auf der Erde denken können, nicht aber in dieser Höhe und in einem Flugzeug, aus dem ich nicht aussteigen konnte.
    Keiner konnte raus. Hier hatte der Geist des Schamanen die perfekten Geiseln. Er konnte eine furchtbare Rache nehmen, und ich durfte gar nicht weiterdenken, was alles passieren konnte.
    Tief die Luft einsaugen. Sie wieder ausströmen lassen. Versuchen, dass die Gänsehaut von meinem Körper verschwand, denn ich wollte durch nichts auffallen.
    Ich war doch aufgefallen. Vielleicht hatte ich auch nur leise gestöhnt, denn Konstantin beugte sich zur mir herüber und fragte:
    »Geht es Ihnen nicht gut, John?«
    »Warum?«
    »Sie sind so blass.«
    Ich winkte ab. »Nur für einen Moment. Ich muss wohl falsch Luft geholt haben.«
    »Ja, ja, hier im Flugzeug ist nicht der feste Boden.«
    Ich winkte ab. »Es ist alles wieder okay.«
    »Das freut mich.« Er nickte mir lächelnd zu. »Man darf nie vergessen, dass das Fliegen unnatürlich ist. Die Menschen sind dafür nicht geschaffen. Wäre es so, dann hätte der Liebe Gott ihnen Flügel gegeben, aber die haben nur die Engel.«
    »Das ist wohl wahr.«
    Meine Antwort musste ihm wohl gefallen haben, denn ich sah das Strahlen in seinen Augen.
    »Sie glauben an Engel?«
    »Manchmal schon.«
    Er hob den rechten Zeigefinger und dozierte. »Daran sollte man immer glauben. Ich tue das, und deshalb fühle ich mich selbst in diesem fliegenden Käfig sicher.«
    Toll, wer so dachte. Ich konnte es in diesem Fall nicht.
    Der Weg war noch lang, der Flug würde dauern, und es konnte auf dieser Stecke verdammt viel passieren…
    ***
    Glenda Perkins hatte eine schlimme Nacht hinter sich. Nicht dass etwas passiert wäre – ein Einbruch oder ein Überfall – nein, es war ihre innere Unruhe, die dafür gesorgt hatte.
    Die halbe Nacht über hatte sie sich von einer Seite zur anderen gewälzt. Zwischendurch war sie immer wieder aufgestanden, um etwas zu trinken. Sie hatte auch die Fenster geöffnet, weil sie die frische Nachtluft einatmen wollte, aber es war ihr danach nicht besser ergangen. Sie war hypernervös.
    Auch gegen Morgen lag sie noch mit offenen Augen im Bett, sah schwach die bleiche Decke über sich und achtete auf jedes Geräusch.
    Glenda schaffte es einfach nicht, die unheimliche Begegnung im Büro zu vergessen. Das war so plötzlich gekommen, und es hatte nicht mal ihr gegolten, sondern dem Geisterjäger.
    Warum? Wer war das? Wer verbarg sich hinter dieser ungewöhnlichen Stimme und Botschaft?
    Sie konnte es nicht sagen. Auch Suko oder Sir James waren ihr dabei keine Hilfe, denn sie hatten nichts gehört.
    Glenda schon!
    Sie sehnte den neuen Tag herbei, denn da wollte John Sinclair zurück sein. Die Maschine würde am Nachmittag landen, und sie überlegte, ob sie zum Airport fahren sollte, um John abzuholen.
    Irgendwann schlief Glenda doch noch einmal ein. Kurz und tief.
    Traumlos. Zumindest konnte sie sich an keinen Traum erinnern.
    Beim Aufstehen allerdings fühlte sie sich wie gerädert. Auf dem Weg ins Bad schienen ihre Beine mit Blei gefüllt zu sein. Der Kopf brummte zwar nicht, aber die Stiche wollten auch nicht verschwinden.
    Sie kochte einen Kaffee, noch bevor sie das Bad betrat. Die Dusche sorgte dafür, dass sie sich etwas besser fühlte. Der Kaffee war dann auch fertig, und noch im Bademantel setzte sich Glenda an den Frühstückstisch. Essen
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