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1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne
Autoren: Jason Dark
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die Schultern. »Wir recherchieren in alle Richtungen.«
    »Dann macht mal weiter.«
    »Danke für den Kaffee«, rief ich ihr nach.
    »Alles klar, John, keine Ursache.«
    »Eine Nonne, die irgendwann einen grünen Schädel hervorzaubern kann«, sagte der Reporter. »Verdammt, wo gibt es denn so etwas? Das muss doch auffallen.«
    »Nur wenn sie sich so zeigt«, sagte ich. »Und das wird sie sicherlich nur bei bestimmten Gelegenheiten tun. Danach werden die Menschen, die es gesehen haben, nichts mehr sagen können, weil sie tot sind. So ist es bei Sid Norman und Arnie Spencer gewesen.«
    »Und woher kommt sie?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Bill. Nur wenn ich etwas Grünes sehe, dann denke ich automatisch an Aibon. Das muss nicht zutreffen, aber ich will es auch nicht ausschließen. Außerdem ist Aibon nicht eben ein Märchenparadies.«
    Johnny hatte lange genug geschwiegen. Jetzt stellte er wieder eine Frage. »Aber was kann Elvira mit Aibon zu tun haben? Warum ist sie nicht dort, sondern hier bei uns?«
    »Das weiß ich nicht, Johnny. Es kann sein, dass sie ihre Botschaft verbreiten will. Ich würde sie gern danach fragen, und vielleicht ist das auch mal möglich.«
    Johnny nickte vor sich hin. »Das ist alles sehr seltsam. Ich kann es noch nicht so recht begreifen. Manchmal frage ich mich, ob es wirklich nur ein Zufall war, dass wir uns in einer derartigen Situation begegnet sind.«
    »Ja, so denke ich auch«, meinte Bill. Er legte Johnny die Hand auf die Schulter. »Sieh ein, dass du ein Conolly bist. Ich will nicht sagen, dass dieser Name mit einem Fluch belastet ist, aber so leben wie normale Menschen können wir wohl nicht. Auch wenn es sich deine Mutter noch immer so sehr wünscht.«
    »Ich habe mich daran gewöhnt.«
    »Und wenn man einen Paten wie diesen komischen Geisterjäger da hat«, fügte Bill grinsend hinzu, »dann sieht sowieso alles anders aus…«
    »He, he«, protestierte ich. »Seid ein bisschen netter zu mir!«
    Bill stichelte weiter. »Er kann die Wahrheit nicht vertragen, Johnny. Aber das…«
    Zum Glück meldete sich das Telefon. An der Nummer auf dem Display las ich ab, dass der Anruf vom Yard kam, und deshalb ging ich auch dran.
    »Sinclair.«
    Ich hörte ein Lachen. »Das war kein Problem, Mr Sinclair. Da sind wir härtere Nüsse gewöhnt. Es gibt in der Gegend von Crundale ein Heim für Mädchen oder junge Frauen, die zurück ins normale Leben geführt werden sollen und sich dort darauf vorbereiten können. Dieses Heim wird von Nonnen geleitet. Wie ich erfahren habe, gehören dazu auch eine Gärtnerei und eine Kochschule. Nur eben alles weit weg von einer Großstadt, abgesehen von Canterbury, aber das ist auch nicht eben ein Ort für junge Leute. Ich gebe Ihnen noch den Namen durch, dann müssen Sie allein weitersehen.«
    »Das werde ich.«
    Ich notierte die restlichen Informationen und lächelte, als ich mich zu den Conollys umdrehte.
    »Nun, war das was?«
    Bill deutete ein Klatschen an.
    Ich leerte meine Tasse und wandte mich an Johnny. »Hast du auf deiner Reise zufällig von diesem Heim gehört? Oder hast du es vielleicht gesehen?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Dann werde ich es finden.«
    Bill protestierte. »Nicht nur du allein. Ich werde dich begleiten.«
    »Und ich ebenfalls«, erklärte Johnny. »Ich möchte nämlich erleben, was Elvira sagt, wenn sie plötzlich vor mir steht oder umgekehrt. Das wäre doch was – oder?«
    Für ihn bestimmt, aber ich sah auch die negativen Seiten. »Denk an die beiden Toten, Johnny. Ein Spaß wird es nicht werden.«
    Er nickte und fragte zugleich: »Wann fahren wir denn?«
    Wir waren alle ziemlich erledigt, das musste auch Bill einsehen.
    Zwei, drei Stunden Schlaf mussten wir uns schon gönnen. So schlug ich vor, gegen neun Uhr zu fahren.
    Draußen gab die Nacht ihren Kampf gegen die Helligkeit auf. Der Tag graute, und er brachte auch die ersten dünnen Nebelschwaden mit, die wie lange Fahnen über dem Boden schwebten.
    »Du kannst dich hier bei uns hinlegen«, schlug Bill Conolly vor.
    Ich schaute ihn an und nickte. »Du wirst lachen, mein Freund, das werde ich auch.«
    »Dann ab auf die Matte…«
    ***
    Die drei Stunden Tiefschlaf hatten wirklich gut getan. Sheila war dazu verdonnert worden, uns zu wecken. Das war bei ihren beiden Männern nicht nötig, nur ich hätte noch länger geschlafen, wenn sie mich nicht an der Schulter wach gerüttelt hätte.
    Ich gönnte mir noch eine Dusche im Gästebad, trank Kaffee, aß Eier mit Speck und
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