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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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Essen zu setzen.
    Esmalda blickte Holm mit einem strahlenden Lächeln an. „Hast du gehört, Bertie?" fragte sie. „Was willst du von mir?" fuhr er sie grob an.
    Ihr Lächeln erlosch. „Du weißt seit Jahren, daß der Siganese und der Blue Material aus dem Humanidrom entwenden, um damit ein Raumschiff zu bauen", erklärte sie, und sie blickte ihn mit harten, kalten Augen an, in denen sich die ganze Grausamkeit ihres Wesens spiegelte. „Alberne Gerüchte", entgegnete er. „Laß mich damit zufrieden. Ich will jetzt endlich etwas essen."
    „Wir gehen jetzt durch diese Tür!" befahl sie. „Ich will kein Aufsehen. Also komm."
    Er gehorchte, weil er sich darüber klar war, daß es wenig Sinn gehabt hätte, ihr Widerstand zu leisten.
    Die Tür schloß sich hinter ihm, und er sah sich zwei bewaffneten Sicherheitsbeamten gegenüber.
    Esmalda legte ihren albernen Hut ab und warf ihn achtlos auf den Boden. „Wo?" fragte sie. „Ich weiß nicht, wovon du redest", erwiderte er.
    Einer der beiden Männer schlug ihm die Faust in den Magen. Gepeinigt brach er zusammen. „Wo?" wiederholte sie. „Das ist der Lohn für 25 Jahre Arbeit am Humanidrom", erwiderte er. „Meinen herzlichen Dank!"
    „Also gut", seufzte sie. „Du wolltest es nicht anders."
    Einer der beiden Bewaffneten packte ihn an den Armen, der andere drückte ihm etwas an den Hals. Es zischte leise. Holm spürte, daß ihm etwas unter die Haut drang, und im gleichen Moment wurde ihm übel. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. „Wir dulden keinen Widerstand", hörte er Esmalda sagen. „Führe mich jetzt zu dem Raumschiff, das Ikarus Pell und Zarlo Yilgrizz gebaut haben. Beeile dich. Ich will, daß wir dort sind, bevor sie starten."
    Albert Holm tat, was sie von ihm verlangte. Er setzte sich in Bewegung, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte.
    Doch das Mittel, das sie ihm injiziert hatten, schaltete seinen Willen aus. „Ich habe vergessen, dir noch etwas zu sagen", erklärte sie, während sie sich dem Versteck näherten, in dem das Raumschiff stand. „Viele Männer und Frauen haben in den vergangenen Jahrzehnten Geld auf ihren Konten angespart, während sie am Humanidrom arbeiteten. Du auch. Ich habe festgestellt, daß du es zu einem beachtlichen Vermögen gebracht hast."
    Ihre Mitteilung löste bei ihm keine Gefühle aus. „Du hast hier im Humanidrom wie die Made im Speck gelebt, während wir auf Lokvorth auf alles verzichten mußten", fuhr sie zynisch fort. „Deshalb ist es nur gerecht, daß man dein Vermögen konfisziert hat."
    Sie lachte schrill. Es erheiterte sie, daß man ihn um den Lohn von 25 Jahren harter Arbeit betrogen hatte.
    Albert Holm fühlte nichts. Das injizierte Mittel ließ keine Gefühle zu.
    Sie erreichten ein breites Panzerschott.
    In einem abgesperrten Raum dahinter stand das Raumschiff. „Öffnen!" befahl Esmalda.
    Ein Schott seitlich von ihnen öffnete sich. Holm drehte sich um. Er sah Deni und Zarlo Yilgrizz herankommen. Die beiden trugen Gepäckstücke und Ausrüstungsgegenstände, und er begriff, daß sie zum Raumschiff wollten, um damit zu fliehen.
    Esmalda schrie wütend auf. „Schießt!" befahl sie.
    Deni und der Blue ließen ihre Lasten fallen. Zarlo Yilgrizz schoß mit einem Paralysator auf die beiden Polizisten, und er war schneller als sie.
    Deni rannte an ihrer Mutter vorbei zu Holm. Sie packte ihn an den Armen, während der Blue das Panzerschott öffnete und die Pakete zum Raumschiff schleppte. „Komm, Bert", flehte die Frau. „Es ist Platz genug für uns alle im Raumschiff."
    Esmalda stürzte sich auf ihre Tochter und riß sie herum. „Niemand wird fliehen!" kreischte sie. „Ihr seid alle des Todes!"
    Deni stieß ihre Mutter von sich. „Ich verachte dich", sagte sie kalt. „Wenn jemand den Tod verdient, .dann bist du es."
    Albert Holm stand teilnahmslos dabei.
    Er blickte in den Gang hinein, durch den Deni und der Blue gekommen waren. Er war etwa hundert Meter lang. Zehn uniformierte und bewaffnete Männer stürmten durch ihn heran. „Deni", stammelte er, um sie aufmerksam zu machen.
    Sie fuhr herum. Sie hatte eine Waffe in der Hand, und er begriff, daß sie damit in den Gang hineinfeuern wollte, um die Uniformierten mit einer Hitzewelle zurückzutreiben. Doch Esmalda versuchte, gerade in diesem Moment zu fliehen. Sie rannte mitten in den Schuß hinein. Tödlich getroffen stürzte sie zu Boden. „Lauf!" schrie Zarlo Yilgrizz, als Deni vor Schreck und Entsetzen die Waffe fallen ließ. Er packte
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