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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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wieder entdeckt, daß bauliche Veränderungen vorgenommen worden waren, die nicht in den Bauplänen vorgesehen waren. Einige davon hatten sie rückgängig machen können. Das Bauwerk war jedoch so riesig, daß es auch für sie unübersehbar geworden war.
    Albert Holm fragte sich, was jetzt aus Roff, ihm und den vielen anderen werden würde, die in den vergangenen fünfzig Jahren am Humanidrom gebaut hatten. Ihre Aufgaben waren erfüllt.
    Er blieb stehen, als er an ein Fenster ,kam, durch das er ins All hinaussehen konnte. Seine Blicke fielen auf Lokvorth.
    Der Planet leuchtete grün und blau im Licht der Sonne. Nur wenige Wolken verhüllten seine Meere und die Kontinente.
    Holm war seit seinem Besuch mit Deni nicht mehr dort unten gewesen. Er wollte das Elend nicht sehen, das dort herrschte, da er wußte, daß es ihm eine Weiterarbeit am Humanidrom unerträglich gemacht hätte. „Peilst du die Lage?" ertönte eine helle Stimme. Zugleich spürte er die Füße des Siganesen, der auf seiner Schulter landete.
    Ikarus sah noch immer so aus, wie er ihn seit fünfundzwanzig Jahren kannte. „Vielleicht mußt du schon ab morgen wieder dort unten leben", fuhr Ikarus Pell fort. „Bei Wasser und Brot. Mehr gibt es da nicht."
    Holm drehte den Kopf und blickte den Freund an. „Nun, Kleiner?" fragte er. „Wie weit seid ihr eigentlich mit eurem Raumschiff?"
    Der Siganese hüpfte feixend von einem Bein aufs andere. „Heute ist die große Einweihungsfeier", antwortete er. „Alle Welt glaubt, daß die Fertigstellung des Humanidroms gefeiert wird. Aber das ist natürlich Quatsch."
    „Ach, tatsächlich?"
    „Klar! In Wahrheit feiern sie den Stapellauf meines Raumschiffs! Es ist ein prachtvolles Ding geworden, Super-Ing!
    Zarlo und ich sind sicher, daß wir damit über die Grenzen der Milchstraße hinausfliegen werden." Er lachte und schwenkte fröhlich seinen Hut. „Irgendwann werden wir zurückkommen und der erstaunten Öffentlichkeit erklären, daß es da draußen Leben in Hülle und Fülle gibt und daß man uns seit Hunderten von Jahren über das wahre Wesen der Welten da draußen belogen hat!"
    „Nicht so laut", warnte Holm. „Seit einigen Tagen arbeiten Leute hier bei uns, die ich gar nicht so gerne sehe."
    „Esmalda und der Geheimdienst", erwiderte Ikarus, und seine Fröhlichkeit verflog. „Ein ernstes Problem."
    „Wann wollt ihr starten?"
    „Heute noch. Es gibt keinen besseren Termin. Es wimmelt hier von Raumschiffen aller Art. Die Raumüberwachung! ist überfordert. Unter solchen Umständen sind die Startbedingungen für uns besonders gut."
    Er stieg mit Hilfe seines Antigravgürtels auf und flog winkend davon.
    Albert Holm machte sich auf den Weg zum großen Festsaal. Er mußte sich beeilen. Die Gäste warteten schon auf den Beginn der Eröffnungszeremonie.
    Der Festsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Gäste aus allen Teilen der Galaxis waren gekommen, und Lokvorth hatte die Tische gedeckt. „Zynischer geht es eigentlich nicht mehr", hatte Endehar Roff sich Holm gegenüber geäußert, als sie später allein waren. „Auf Lokvorth herrscht bitterste Not. Und bei uns biegen sich die Tische unter den Köstlichkeiten, von denen das meiste anschließend in den Abfalleimern landen wird, weil viele Gäste aus Sorge um ihre Figur nur wenig essen werden."
    „Da bist du ja!" Mit einem strahlenden Lächeln kam ihm seine Frau entgegen. Sie hatte ihr schönstes Kleid angezogen, reichlich Makeup aufgelegt und Schmuck gewählt, den sie schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr getragen hatte. Er war überrascht, wie gut sie aussah. „Dies ist ein großer Tag für dich", sagte sie und umarmte ihn. „Ich freue mich für dich."
    An ihr vorbei sah er ihre Mutter.
    Esmalda trug einen Hut, der so ähnlich war wie jener, den er auf dem Videofilm gesehen hatte. Er war höher, als sie selbst groß war, und an seiner Spitze wippte ein gutes Dutzend bunter Federn. „Was ist denn?" fragte Deni. „Du bist plötzlich so anders."
    „Nichts weiter", antwortete er. „Ich habe nur jemanden gesehen, den ich lieber nicht hier gewußt hätte."
    Bevor sie etwas darauf erwidern konnte, ertönte eine syntronische Melodie. Sie füllte den ganzen Raum aus und schien von Wand zu Wand zu schwingen. Obwohl sie keineswegs laut war, konnte sich ihr niemand entziehen. Die Gespräche verstummten. Nur wenige Meter von Holm und seiner Frau entfernt öffnete sich eine Tür. „Der Oberste Galaktiker", flüsterte Deni.
    Galbraith Deighton betrat
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