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1428 - Zombie-Bomben

1428 - Zombie-Bomben

Titel: 1428 - Zombie-Bomben
Autoren: Jason Dark
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meiner Stirn ein dünner Schweißfilm gebildet hatte. »Es ist ganz natürlich, dass wir neugierig darauf sind, Saladin.«
    »Klar. Aber ich lasse mich nicht gern für dumm verkaufen. Du weißt genau, welche Trümpfe ich noch in den Händen halte. Es sind nur zwei, die aber stechen, und die stechen so, dass sie in bleibender Erinnerung…«
    »Wo sind sie?« Ich hatte ihn bewusst hart unterbrochen.
    »Langsam, John…«
    »Hören Sie, Saladin, was immer Sie vorhaben, was in Ihrem Hirn vorgeht, das wir nicht begreifen können, denken Sie bitte auch daran, dass Sie nicht uns treffen, sondern unschuldige Menschen, die nichts mit uns zu tun haben.«
    »Oh – wie edel.«
    »Das ist menschlich, verdammt!«
    »Ich weiß es, John. Schließlich bin ich ja auch ein Mensch. Oder im Prinzip. Aber wer sagt denn, dass ich vorhabe, viele Unschuldige sterben zu lassen?«
    »Das wäre in der Station passiert!«
    »Stimmt genau. Nur ist das Schnee von gestern, Sinclair. Es war so etwas wie eine Ouvertüre. Die Oper oder das Drama folgt. Das heißt, es läuft bereits. Ich bin niemals so froh gewesen über meine außerordentlichen Kräfte wie an diesem Tag. Ich denke, dass heute das große Aufräumen beginnt. Dann wird mir so leicht keiner mehr in die Quere kommen. Du weißt, dass ich stets für eine Überraschung gut bin. Und komm von dem Gedanken weg, mich mit einem Terroristen zu verwechseln. Ich führe auch einen Krieg, aber einen anderen.« Er konnte seine Lache nicht stoppen. »Niemand ist unsterblich. Ihr seid es nicht, ich bin es auch nicht. Aber ihr seid meine liebsten Feinde…«
    Auf dieses Kompliment konnte ich gern verzichten. Ich wollte noch nachfragen, was jedoch nicht mehr möglich war, denn Saladin hatte die Verbindung unterbrochen.
    Als ich auflegte, war ich blass geworden. Aber das ging nicht nur mir so, auch die beiden Freunde saßen in meiner Nähe und sahen aus, als hätte man ihnen die schlechteste Nachricht ihres Lebens überbracht.
    Wir mussten die Botschaft erst mal verdauen. Jeder dachte für sich darüber nach.
    Bis Glenda sagte: »Ich denke, wir alle haben jedes Wort genau gehört und können daraus unsere Schlüsse ableiten.«
    »Was meinst du damit?«, fragte ich.
    Glenda senkte den Blick. »Es geht ja nicht nur um seinen Triumph, um die Verhöhnung unsererseits. Saladin hat auch eine Erklärung abgegeben. Ob bewusst oder unbewusst, das kann ich nicht sagen. Ich denke eher, dass er genau gewusst hat, was er sagte, und er hat seine Worte entsprechend gewählt.«
    »Ja, das stimmt. Und was hast du daraus gelesen?«
    Sie gab keine direkte Antwort und sagte nur: »Ich weiß nicht, ob ich Recht habe, aber wenn ich über das Gesagte nachdenke, dann weiß ich, dass er das Spiel bereits begonnen hat. Und ich glaube ihm, dass er mit den anderen Terroristen nichts am Hut hat. Er weiß, wer seine stärksten Feinde sind. Nämlich wir, und er will uns.« Sie nickte heftig und breitete dabei ihre Arme aus. »Ja, er will uns. Darauf kommt es ihm an.«
    »Das wissen wir«, sagte Suko.
    »Klar. Aber ich denke noch einen Schritt weiter. Man kann ja auch auf Zwischentöne hören, und wenn ich mich nicht zu sehr täusche, habe ich herausgehört, dass er oder seine verdammten Zombies gar nicht mal weit von uns entfernt sind.«
    Ich bekam große Augen. »Denkst du, dass sie bei uns hier im Yard Building sind?«
    »Zum Beispiel.«
    Ich wollte lachen und zu einer Erwiderung ansetzen, was auch Suko merkte. Er brachte mich mit seiner Bemerkung wieder zurück auf die richtige Schiene.
    »Denk mal daran, John, über welch eine Kraft er verfügt. Du kannst dich nicht an einen anderen Ort teleportieren. Er schon, und er kann seine Zombies mitnehmen. Wenn sie das Gebäude hier betreten, nehmen sie bestimmt nicht den normalen Eingang.«
    »Genau so müssen wir die Dinge von nun an sehen«, bestätigte Glenda Perkins. »Das habe ich mit meinen Erklärungen ausdrücken wollen…«
    ***
    Es war plötzlich sehr still in unserem Büro. So still wie selten. Ich merkte, dass sich ein kalter Schauer auf meinem Rücken festgesetzt hatte. Irgendwie war ich vorhin verbohrt gewesen. Ich hätte natürlich auch auf dieses Ergebnis kommen können, aber ich hatte einfach zu konservativ gedacht, und nun musste ich Glenda und Suko Recht geben.
    Mit einer bedächtigen Bewegung holte ich ein Taschentuch hervor und tupfte damit meine Stirn ab. In meinem Hals saß ein dicker Kloß, und mein Herzschlag hatte sich immer noch nicht beruhigt.
    »Es fehlt noch
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