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1428 - Zombie-Bomben

1428 - Zombie-Bomben

Titel: 1428 - Zombie-Bomben
Autoren: Jason Dark
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nein.«
    »Hört sich trotzdem interessant an.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte er vor sich hin. »Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, war sein Verhalten schon komisch. Und dann ist mir noch etwas aufgefallen. Das Bild hier auf dem Schirm war nicht mehr so klar wie sonst. Es sah für ein paar Minuten richtig verschwommen aus. Ich habe aber noch keinen Alarm geschlagen. So etwas passiert hin und wieder schon mal, dass die Technik verrückt spielt. Ich habe mir nicht groß etwas dabei gedacht.«
    »Und was war, als Sie wieder klarer sahen?«
    »Da brachte er sich um. Das Bild war plötzlich wieder klar. Ich wollte es ja kaum glauben. Er ging in eine Position, in der er perfekt von der Kamera erfasst werden konnte, und blieb dort stehen. Das hat er wohl bewusst getan. Ich bekam jede Einzelheit seiner Tat haargenau mit.«
    Wieder stieg die Erinnerung in ihm hoch, und er musste sich schütteln. Als er Atem holte, fing er an zu stöhnen.
    »Könnte denn sein Verhalten darauf hingewiesen haben, dass sich eine zweite Person in seiner Zelle befand?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Walker mit müder Stimme. »Ich habe keine fremde Person gesehen. Es kann sich niemand in die Zelle hineinschmuggeln. Er müsste an mir vorbei.«
    »Im Allgemeinen schon«, meinte Suko und schlug vor, dass wir uns den Ort der Tat genauer anschauten.
    Bevor wir gingen, beruhigte ich Ben Walker. »Bitte, Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen. Sie haben Ihre Pflicht keinesfalls verletzt.«
    »Danke«, flüsterte er.
    Ich konnte mich gut in den Kollegen hineinversetzen. Er hatte sein Leben lang seine Pflicht getan. Nie war etwas Außergewöhnliches passiert, und dann geschah so etwas. Dass er dabei den Glauben an sich selbst verlor, lag auf der Hand.
    Wir hatten es nicht weit bis zu unserem Ziel. Alarm war nicht geschlagen worden, was an uns lag. Wir wollten alles erst auf kleiner Flamme kochen, denn das war ein Fall, der nur uns etwas anging und keinen anderen.
    Da die Zelle verschlossen war, hatte Suko die Schlüssel mitgenommen, die an einem Bund zusammenhingen. Hier wurde noch auf die altmodische Weise auf- und abgeschlossen. Chipkarten kamen bei diesen Türen nicht zum Einsatz. Ebenso wenig wie Codezahlen, die erst noch eingegeben werden mussten.
    Wir betraten die Zelle und sahen uns mit dem Grauen konfrontiert. Schon oft hatten wir Tote gesehen, aber daran gewöhnen würden wir uns nie. Es war immer wieder schlimm, wenn sich ein Mensch das Leben nahm oder er von einem anderen umgebracht wurde.
    Auch Glenda Perkins schaute in das Gesicht, das eine sehr blasse Farbe aufwies.
    Bei manchen Leichen steht der Schreck noch in den Gesichtern festgeschrieben, den sie erlebt haben, bevor ihr Leben beendet wurde. Das war hier nicht der Fall. Abgesehen davon, dass sich im Gesicht nichts mehr bewegte, sah der Ausdruck fast normal menschlich aus. Man konnte auch das Wort gleichgültig verwenden. Dass sich Mason Orlando umgebracht hatte, schien für ihn das Normalste von der Welt gewesen zu sein. Darüber wollte ich mit Glenda und Suko sprechen.
    »Was sagt euch der Tote?«
    Suko hob die Schultern. »Du denkst sicherlich an seinen Gesichtsausdruck. Tja, er hat es getan. Er hat es mit einer Gleichgültigkeit durchgezogen, als würde er in eine Tomate schneiden oder so. Sogar ein Selbstmörder steht unter Emotionen, wenn er seine Tat begeht. Ein normaler, meine ich.«
    »Das ist bei Orlando nicht der Fall«, sprach Glenda weiter.
    »Genau«, sagte ich.
    »Und worauf willst du hinaus?«
    Ich lächelte Glenda an. »Es ist alles sehr einfach, auch wenn es sich kompliziert anhört. Mason Orlando ist in den letzten Minuten oder Sekunden seines Lebens nicht allein gewesen. So und nicht anders müssen wir es sehen.«
    »Richtig«, sagte Suko. »Aber wer hat sich bei ihm aufgehalten?« Er stellte die Frage bewusst, obwohl er die Antwort sicherlich schon selbst wusste.
    »Es gibt nur einen«, sagte ich.
    »Saladin!«
    Diesen Namen hatte Glenda ausgesprochen, und sie sah nicht eben fröhlich dabei aus. In ihren Augen blitzte es. Ihre Wangen röteten sich leicht, was verständlich war, wenn man wusste, wie sie zu Saladin stand. Sie besaß fast die gleichen Fähigkeiten wie er, sah man von der Kraft der Hypnose mal ab. Auch sie konnte sich wegteleportieren, weil ihr ein bestimmtes Serum injiziert worden war.
    Nur beherrschte sie diese Fähigkeit nicht so perfekt wie Saladin. Er konnte sie einsetzen, wann er wollte, bei Glenda war es
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