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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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aus."
    „Dein Ratschlag gefällt mir nicht, Woome. Die ganzen Verhältnisse gefallen mir nicht."
    „Den Umständen entsprechend ist alles ganz normal."
    Llonn starrte gegen die Wand. Normal?
    Unmotiviert erinnert er sich der vier Trümmerstücke, sah noch einmal den Augenblick, als gegen alle Berechnungen das BASIS-Bauteil dem Zusammenprall entkam. Aber was hatte das mit seinem Problem zu tun? Wenig genug, sagte sich Llonn, er durfte die Dinge nicht überbewerten.
    Sein Problem hieß Sunny Lynne. Und endlich hatte er eine Idee, wie das Problem anzugehen war.
     
    *
     
    „Hallo, Llonn."
    Bis auf die zwei Worte zur Begrüßung widmete Aleena ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Er war traurig deswegen: Seit dem Start nach Tarkan hatte er oft angenehme Stunden mit ihr verbracht.
    Aleena saß in ihrem Sessel, den Kontrollen zugewandt, und beschäftigte sich mit irgendwelchen unwichtigen Dingen. Die Dreizehn lag in ihrem Hangar, und die Orter nahmen nichts anderes auf als die MONOCEROS auch. „Aleena, willst du den ganzen Tag auf diesen Monitor starren?"
    Keine Antwort. Llonn kümmerte sich nicht weiter darum. Er hatte Besseres zu tun, und nur die Anwesenheit der Akonin in der Zentrale störte dabei. Aber vielleicht würde sie nicht einmal aufschauen, wenn er Daten abrief. Llonn beugte sich tief über das Kommandopult. Jedes Besatzungsmitglied der Dreizehn hatte für den Alarmfall seinen wahrscheinlichen Aufenthaltsort hinterlassen. Natürlich streng vertraulich, überlegte er, doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen.
    Drei Namen erschienen auf dem Schirm.
    Der von Sunny Lynne war darunter; immerhin gehörte sie für die Dauer der Vermessungsarbeiten ebenfalls zur Besatzung. Als Aufenthaltsorte nannte der Syntron zwei Mannschaftsmessen in der MONOCEROS und das Bordschwimmbad. Llonn schaltete ab. „Bis später, Aleena", sagte er. „In vier Stunden löse ich dich ab."
    „Bis dann."
    Er verließ die Kanzel und ließ sich durch den Antigravlift nach unten tragen.
    Draußen arbeiteten zwei Wartungsroboter an der Außenhülle der Dreizehn. Mit Klebegeräten füllten sie kleine Schrunde, die Mikrometeoriten geschlagen hatten, und prüften die Stabilität der Hüllenstruktur. Im Grunde überflüssig, das wußte Llonn - schließlich befanden sie sich außerhalb der Galaxis Hangay. Bis hierher war noch nicht einmal ihr Licht gedrungen.
    Kosmische Trümmerbrocken würden noch hunderttausend Jahre oder länger brauchen.
    Die durchschnittliche Materiedichte entsprach also dem Leerraum zwischen zwei Sterneninseln, und nur die Bauteile der BASIS machten den Unterschied zwischen diesem und anderen Orten aus.
    In der MONOCEROS füllten mehr Menschen als gewöhnlich die Korridore.
    Viele waren auf der Suche nach Freizeitaktivitäten. Einige wollten sich fortbilden, andere nur die Langeweile betäuben. Llonn nahm unterdrückte Spannung wahr.
    Die Kommandantin würde noch zu tun bekommen. In einer Lage wie dieser konnte man nicht mühelos Disziplin aufrechterhalten. Bald würden sie sich Angriffe der Hauri und Kartanin herbeiwünschen, das wußte Llonn.
    Sein Problem jedoch hieß Sunny Lynne.
    Er suchte zunächst die erste, dann die zweite Messe auf, die der Syntron genannt hatte. Ohne Erfolg, die Physikerin war nicht anwesend. Nur das Schwimmbad blieb noch übrig ... Allerdings galt die Liste nicht als unbedingt verbindlich, und er konnte durchaus auch im Schwimmbad Pech haben.
    Die Schwimmbadkonstruktion der MONOCEROS war eine kleine Anlage am Rand der Mannschaftsquartiere. Ungefähr dreißig Spinde boten Platz für Kleidung und lieferten auf Wunsch entsprechendes Badezeug. Llonn wählte eine knielange, bunt bedruckte Hose, duschte sich und trat in den ersten Abschnitt. Die Projektoren spiegelten weite, grasbewachsene Flußlandschaft vor, von oben schien eine solähnliche Kunstsonne herab.
    Natürlich wußte Llonn, daß nur die kleine Liegewiese echt war - alles übrige, was hinter den ersten sechs Metern Flußbreite lag, wurde dem menschlichen Auge vorgespiegelt.
    Auf der Wiese lagen etwa zehn schweigsame Besatzungsmitglieder. Llonn kannte drei davon flüchtig, doch Sunny war nicht darunter. Wenn sie überhaupt das Schwimmbad aufgesucht hatte, würde sie in einer der drei anderen Sektionen sein.
    Zügig schwamm er bis zur ersten Schwerkraftkehre. Unvermittelt wechselte der Anblick. Ein kurzes Gefühl der Desorientierung, dann schien über seinem Kopf eine grüne Sonne. Links war ruhiges Meer, rechts erhob sich ein flacher
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