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1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle
Autoren: Jason Dark
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Fernsehers loseisen konnte. Was in London passiert war und was sie jetzt sah, das hatte sie verdammt hart getroffen. Bei einigen Szenen, die gezeigt wurden, traten ihr sogar Tränen in die Augen, und so hielt sie das Taschentuch immer in der Hand.
    Sie war allein, und sie fühlte sich auch allein. Ihr Partner Suko hielt sich im Büro auf. Sie hatte mit ihm schon zweimal telefoniert und Fragen gestellt, doch auch er wusste noch keine genauen Antworten darauf, wer für den Anschlag verantwortlich war.
    Die Art der Durchführung wies in eine bestimmte Richtung hin, aber konkrete Beweise hatte die Polizei bisher nicht. Und so saß sie weiterhin vor der Glotze und spürte eine tiefe Traurigkeit in sich.
    Bis sich wieder das Telefon meldete. Es stand in Shaos Griffweite.
    Sie meldete sich schnell und mit etwas heftig klingender Stimme.
    »Keine Panik, ich bin es nur.«
    »Himmel, Suko, ich bin völlig aufgelöst, wenn ich diese Szenen sehe.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Bist du im Büro?«
    »Ja, zusammen mit Glenda.«
    »Und wo ist John?«
    »Unterwegs.«
    »Wie?«
    »Er wollte in seine Wohnung gehen.«
    »Zu dieser Zeit? Warum das denn?«
    »Es könnte sein, dass jemand versuchen wird, ihn zu ermorden oder anzugreifen.«
    Als Shao das hörte, war sie still. »Aber das ist ja…«
    »Nicht sicher«, erklärte Suko. »Er hat sich aber entschlossen, in seiner Wohnung zu warten, und er will dir Bescheid geben, wenn er da ist.«
    »Das hat er bisher nicht getan.«
    »Dann wird er noch kommen. Ich kann ihn über sein Handy nicht erreichen. Nach den Vorfällen hier sind alle Leitungen überlastet. Wenn er kommt, dann sprich ihn an.«
    »Das sowieso. Was soll ich ihm denn bestellen?«
    »Darauf wollte ich eben kommen. Hier im Büro hat jemand für ihn angerufen. Eine Frau. Sie wollte mit John reden. Hat aber ihren Namen nicht gesagt und schnell wieder aufgelegt. Wenn er bei dir erscheint, sag ihm bitte, dass für ihn angerufen worden ist. Auch wenn sich die Unbekannte nicht vorgestellt hat.«
    »Klar, das werde ich tun.«
    »Sehr gut.«
    »Gibt es sonst noch etwas?«
    »Nein«, sagte Suko.
    »Und was ist mit diesem Verfolger oder Killer?«
    »Unklar, Shao. Da wissen wir nicht mal, ob er überhaupt existiert. Wir nehmen es an, das ist alles.«
    »Gut, ich werde es mir merken. Du bleibst aber im Büro – oder?«
    »Vorerst ja. Es ist ja in London nichts mehr wie sonst. Ich kann nicht sagen, wann und wie ich hier wegkomme. Jedenfalls wird John bald eintreffen, und ob er tatsächlich in Gefahr schwebt, das kann ich dir beim besten Willen nicht sagen.«
    »Ich habe begriffen.«
    »Gut, dann drück uns die Daumen.«
    »Wofür?«
    »Für alles…«
    Das wollte Shao tun. Als sie auflegte, zitterte ihre rechte Hand ein wenig. Vor dem Telefonat hatte sie den Ton des Fernsehers abgestellt. Nun huschten die schlimmen Bilder wie aus einer Geisterwelt kommend über den Bildschirm. In einem kleinen Fenster unten an der rechten Seite war das Gesicht des Kommentators zu sehen, das in den nächsten Tagen wohl nicht mehr lächeln würde.
    Shao wusste nicht so recht, was sie noch denken und wie sie sich verhalten sollte. Sie nahm Sukos Anruf nicht unbedingt als Alarmsignal hin, aber wohl war ihr auch nicht. Sie konnte nicht länger vor dem Apparat sitzen und weiter zuschauen.
    Shao drückte sich aus dem Sessel hoch. Ihre Züge waren angespannt. Sie wollte nicht im Wohnzimmer bleiben. Es war durchaus möglich, dass John bereits eingetroffen war, und deshalb wollte sie nach nebenan gehen und klingeln.
    Nicht so flott wie sonst öffnete Shao die Wohnungstür. Sie drückte sie einen Spalt weit auf, nachdem sie durch den Spion geschaut und nichts gesehen hatte, dann trat sie durch die breite Öffnung in den Etagenflur.
    Der erste Blick ging nach rechts. Dort musste sie auch hin, um zu Johns Wohnungstür zu gelangen.
    Jemand schaute sie an.
    Shao erschrak. Es war nicht John Sinclair, sondern eine ihr fremde junge Frau…
    ***
    Der erste Schreck verging schnell, und Shao schaffte sogar ein knappes Lächeln, das die fremde Person irgendwie scheu erwiderte.
    In einem Haus wie diesem wohnten zahlreiche Mieter. Es zogen immer welche aus oder ein, und Shao kannte nicht mal alle, die auf ihrer Etage wohnten. Deshalb konnte es gut sein, dass sie hier eine neue Mieterin vor sich hatte, die sich vielleicht in der Etage geirrt hatte. Oder sie war eine Besucherin, die jemanden suchte.
    Bekleidet war sie mit einem schwarzen T-Shirt, das einen dummen Druck trug,
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