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1426 - Daarshol, der Cantaro

Titel: 1426 - Daarshol, der Cantaro
Autoren: Unbekannt
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lassen. Aber ob uns der Gefangene noch in irgendeinem Punkt getäuscht hat, wissen wir nicht mit letzter Sicherheit."
    Diese offenen Worte kamen bei den Freihändlern sehr gut an, wie ihren Reaktionen zu entnehmen war. „Ihr seht die dunkelblauen Knoten." Der von Ambush gesteuerte Lichtfinger huschte über das Abbild des Cantaro. „Das sind mindestens zehn Zentren syntronischer Aktivität.
    Wir haben sie alle sorgfältig vermessen.
    Und das mehr als fünfmal aus verschiedenen Richtungen. Ihr seht die fast schwarzen Fasern in der Muskulatur. Das sind syntronische Nervenstränge, die sowohl biologische als auch anorganische Zellen steuern können. Der Gefangene ist ein Droide. Und in einem gewissen Sinn ein mechanisch aufgebesserter Androide."
    Das Bild veränderte sich. Die dunkelblauen Zonen verschwanden. „Eine andere Art der Darstellung", erklärte Sato Ambush. „Wir heben jetzt nur die wahrscheinlich wichtigen Organe hervor. Grün bedeutet biologisch, rot synthetischsyntronisch."
    Im Körperbild des Cantaro entstand ein deutlich grüner Fleck an der Stelle, an der der Mensch sein Gehirn hatte. Um diesen Abschnitt im Kopf legte sich aber ein rotes Band. „Das Gehirn", erklärte der Pararealist. „Abgeschirmt von einem syntronisch gesteuerten Energiefeld, das bewirkt, daß ein Telepath keine Gedanken lesen kann, wenn es der Droide so will."
    Eine kleinere grüne Zone entstand im Kehlkopfbereich. „Ein zweites Gehirn, künstlich gezüchtet durch diese syntronischbiologische Miniaturstation unter dem rechten Schlüsselbein. Und natürlich auch von dort ständig gesteuert."
    Ein rotes Ellipsoid entstand auf dem Bild an der bezeichneten Stelle unter dem rechten Schlüsselbein. „Dieses Gehirn ist in seinen Gedanken durch die syntronischen Prozessoren steuerbar. Es kann Gedanken erzeugen, die natürlich wirken. Sie kommen aber allein aus den Logikmodulen des Cantaro. Gucky ist bei der Erforschung des Raumschiffs BARSHEEBA auf diesen Trick hereingefallen. Er mußte darauf hereinfallen, denn der Aufbau dieser Module ist praktisch perfekt und damit auch für einen Mutanten nicht festzustellen."
    Gucky signalisierte Zustimmung. „Es ist halt keiner perfekt", meinte er. „Und ich denke mir, daß es dieser Daarshol auch nicht ist. Wesen, wie es diese Droiden sind, sind mir in dieser nahezu perfekten Form noch nicht begegnet. Daß sie nicht perfekt sind, wurde mir durch Pedrass Fochs Gedanken bewiesen, die mich auf den richtigen Weg lenkten. Oder ist es so, daß der Cantaro das einkalkuliert hatte?"
    Gucky erhielt volle Zustimmung. Er spürte aber - ohne telepathisches Lauschen! -, daß sein letzter Satz von praktisch allen überhört worden war.
    War es so, daß der Cantaro das einkalkuliert hatte? Gucky wußte, daß er keine Gedanken von syntronischen Prozessoren lesen konnte. Er würde wohl nie erfahren, welches Spiel dieser Daarshol mit ihm gespielt hatte. „Ich möchte das, was wir ermittelt haben", fuhr Ambush fort, „noch einmal darlegen. Einiges daran ist Theorie, die erst noch bewiesen werden muß. Der Cantaro kann seine biologischen Gedanken vollständig abschirmen. Mehr noch! Er kann sie ganz erheblich reduzieren und auch auf Dauer völlig desaktivieren, so daß telepathisch begabte Wesen nichts erkennen können. Das organische Gehirn allein ist schon beachtlich, aber eigentlich braucht er es gar nicht, denn er kann sich voll und ganz auf mehrere syntronische Prozessoren abstützen, die sich an verschiedenen Stellen seines Körpers befinden und die alle im Verbund arbeiten und jede biologischorganische Funktion überwachen, lenken und desaktivieren können. Eine zentrale Funktion im syntronischen Sektor hat das eigentliche Bewußtsein - ein Prozessor, der die Gesamtkoordination besitzt, letzte Entscheidungen fällt und sein wahres Gehirn repräsentiert."
    Diese syntronische Steuerkomponente saß unter dem rechten Schlüsselbein. Es war von außen kaum festzustellen, daß sie überhaupt existierte.
    Sato Ambush erklärte weiter: „Sie besitzt ein scheinbar getreues Ebenbild. Dieses Modul war etwas leichter zu orten. Dieses Ebenbild hat seinen Sitz dort, wo bei uns die Nieren zu finden sind.
    Der Unterschied zwischen den beiden Modulen ist uns noch nicht ganz klar, aber damit komme ich auf einen entscheidenden Punkt zu sprechen."
    Ein großer roter Fleck entstand auf dem Abbild Daarshols in der Nierengegend. Ein zweiter, aber etwas blasserer Kreis bildete sich dort aus, wo der rechte Lungenflügel sitzen
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