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1423 - Der Flirt mit dem Satan

1423 - Der Flirt mit dem Satan

Titel: 1423 - Der Flirt mit dem Satan
Autoren: Jason Dark
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etwas bemerkte.
    Die Tür ließ sich nur schwer bewegen, was mir im Endeffekt egal war. Hauptsache, ich konnte mir einen freien Blick in den dahinter liegenden Raum verschaffen, bei dem mir zuerst die Größe auffiel und dann, als ich den Spalt erweiterte, des Licht auf der rechten Seite.
    Suko hatte sich nicht geirrt. Es war ein monotoner Gesang zu hören. Er stammte aus zahlreichen Männerkehlen, die allerdings nur einen Text intonierten.
    »Satan, Satan, hol dir deine Opfer…«
    Hier waren wir genau richtig. Und ich bekam große Angst um Jane Collins. Was die Cavallo anbetraf, ihr Schicksal interessierte mich nicht.
    Diese Menschen waren dabei, ihren Herrn und Meister voller Inbrunst anzurufen. Ob er sich zeigte, war eine andere Sache.
    Natürlich hatte auch Suko den Gesang gehört, der auf einmal verstummte, als wäre der Teufel erschienen, um seinen Dienern den entsprechenden Befehl zu geben.
    Die folgende Stille kam uns nicht weniger belastend vor. Irgendwie sahen wir uns gezwungen, ebenfalls den Atem anzuhalten. Als nichts passierte, was uns erschreckt hätte, zog ich die Tür weiter auf, um einen besseren Überblick zu haben.
    Der große Raum hinter der Tür bot Platz für zahlreiche Gäste, die nicht mehr auf ihren Stühlen saßen. Jeder hatte sich von seinem Platz erhoben und schaute in eine bestimmte Richtung, in die auch wir nun unsere Köpfe drehten.
    Ich zog die Tür bis zum Anschlag auf, damit wir genügend Sicht hatten. Suko drückte sich an mir vorbei und schaute ebenfalls hin.
    Unsere Augen weiteten sich und unsere Blicke erfasste so etwas wie eine Bühne. Und was sich dort abspielte, war unglaublich…
    ***
    Es war ein Bild, das Jane und Justine von oben sahen.
    Hände streckten sich aus der Öffnung in die Höhe. Klauen mit langen Fingern, wie sie keinem Menschen gehören konnten und eher zu irgendwelchen Riesen gepasst hätten.
    Sie zuckten in die Höhe. Sie tauchten wieder weg, schossen erneut hoch, streckten sich, und es sah so aus, als wollten sie mit ihren langen, spitzen Nägeln am Glas des Bodens kratzen.
    Es war alles anders geworden. Auch wenn Jane und die Blutsaugerin festen Boden unter den Füßen hatten, gab ihnen das keine Sicherheit. Irgendwas würde noch geschehen, doch zunächst hörte Jane das Lachen ihrer Partnerin.
    »Ist das der Teufel, Jane?«
    »Keine Ahnung!«
    »Hat er drei Hände?«
    »Hör damit auf, mich solch einen Mist zu fragen. Sag mir lieber, wie wir hier wieder rauskommen sollen!«
    »Hast du nicht auf John und Suko gesetzt?«
    »Noch geht es uns gut.«
    »Dein Optimismus ist toll.«
    Ob Justine Cavallo wirklich ihren Spaß hatte, wusste Jane nicht zu sagen. Jedenfalls schaute sie zu, wie die Vampirin ihren Standort verließ. Bisher hatte sie vorn am Gitter gehockt, jetzt drehte sie sich auf dem Boden herum und erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung.
    Jane Collins traf keinerlei Anstalten, ihren Platz zu verlassen. Mit einer Hand hielt sie sich so hart wie möglich an einem der Stäbe fest.
    Es gab ihr mehr Sicherheit.
    Die Cavallo stand vor ihr. Da der Käfig leicht schwankte, hatte sie sich breitbeinig hingestellt. Dabei grinste sie, sodass ihre beiden Blutzähne deutlich zu erkennen waren.
    »Jetzt stecken wir gemeinsam im Dreck, was?«
    »Noch bin ich sauber.«
    Justine lachte. Sie wollte ihr Tuch nicht mehr am Körper haben. Sie schüttelte sich kurz, dann fiel es ab, und sie stand nackt vor Janes Augen.
    »Ich kann mich so besser bewegen!«, erklärte sie.
    »Schön. Und wo willst du hin?«
    »Hier raus. Es muss einen Ausgang geben. Ein Gitterviereck, das sich lösen lässt.« Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte zu dem oberen Gitter hoch, das wie ein durchsichtiges Dach über ihren Köpfen lag.
    »Ich denke, dass ich dort was finden kann.«
    »Siehst du denn was?«
    »Nein, noch nicht.«
    Um die drei Klauen kümmerten sich beide nicht. Die Befreiung war wichtiger. Da das Licht hell genug war, konnte die Vampirin alles gut erkennen, und sie stieß plötzlich ein hartes Lachen aus.
    »Ich glaube, ich hab’s!«
    »Und?«
    Die Antwort gab Justine Cavallo nicht mehr. Im gleichen Augenblick klappten zwei Hälften des Glasbodens zur Seite, und die blonde Bestie fiel wie ein Stein in die Tiefe, direkt in das viereckige Loch und den lauernden Klauen entgegen…
    ENDE des ersten Teils
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