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1420 - Sternentore

Titel: 1420 - Sternentore
Autoren: Unbekannt
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die Vironauten besaßen in ihren SERUNS selbstverständlich Mini-Antigravs, die auch ohne Aktivierung der Gravopaks jede Schwerkraft bis zu zehn gauf ein gzu reduzieren vermochten.
    Er verstummte wieder, als die beiden goldenen Torflügel aufschwangen.
    Dahinter leuchtete bläuliche Helligkeit.
    In ihrem Schein stampfte der Haluter hinter seinem Führer über einen Boden aus glattgeschliffenen schwarzen Kristallplatten - bis der Pelewon vor ihm mit drei schnellen Schritten zur Seite trat und den Blick auf einen riesigen Thron freigab, der soeben aus einem lichtlosen Schacht von quadratischem Querschnitt emporschwebte und einen halben Meter über dem Boden der Audienzhalle anhielt.
    Effekthascherei, dachte Tolot im ersten Moment geringschätzig.
    Nach einem zweiten Blick auf den Thron korrigierte er seinen ersten Eindruck, denn er erkannte, daß dieses Schwebegestühl etwas ganz anderem diente als der Effekthascherei: Dem stark ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis des Königs von Yanyok!
    Unter dem kostbaren Zierat aus Edelmetallen und Edelsteinen verbarg sich nämlich eine als Thron getarnte Kampfstation mit einem enorm leistungsstarken Kompakt-Hochenergie-Kraftwerk im Sockel und ausgestattet mit Schutzschirmprojektoren, Strahlwaffen aller Art und einem Ein-Personen-Transmitter als „Schleudersitz". Gesteuert und koordiniert wurde alles von einer Mikro-Positronik, die wahrscheinlich auf die Mentalimpulse des Herrschers ansprach.
    Der Haluter spürte nicht etwa Furcht oder übersteigertes Mißtrauen, als er das feststellte, sondern er bedauerte den König, dem entweder ständig alle möglichen Rivalen nach dem Leben trachteten oder der an Verfolgungswahn litt.
    Doch selbstverständlich ließ er sich nichts von seinen Gefühlen anmerken. Er ging wie immer in solchen Situationen diplomatisch vor.
    Das bedeutete, daß er reglos vor dem Herrscher stehenblieb und darauf wartete, daß Povarithrong ihn ansprach.
    Der Pelewon ließ sich allerdings Zeit, was dafür zu sprechen schien, daß er sich auf dem Parkett der Diplomatie auskannte.
    Nach etwa sechs Minuten öffnete er endlich seinen Rachenmund und sagte mit dumpf rollender Stimme: „Willkommen auf meiner Welt, Icho Tolot! Du sollst mein persönlicher Gast sein, bis Yangar zweimal auf- und wieder untergegangen ist."
    Tolot spürte Enttäuschung.
    Yanyok drehte sich in nur achtzehn Stunden einmal um die eigene Achse, so daß die rote Riesensonne in sechsunddreißig Stunden zweimal auf- und unterging.
    Also nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung?
    Aus der Traum von der Teilnahme an den Koldonischen Spielen, die ja erst in neun Tagen begannen?
    Tolot ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. Vielmehr entschloß er sich dazu, die Sprache nicht selber auf die Spiele zu bringen, sondern König Povarithrong dazu zu verleiten, seinen Gast zur Teilnahme zu überreden. „Ich danke Ihnen, mein König!" sagte Tolot. „Bitte!" erwiderte Povarithrong huldvoll. „Man berichtete mir, du hättest mir eine Nachricht zu überbringen."
    „Sie sagen es, mein König", erklärte der Haluter - und ließ danach ein dumpfes Grollen aus der Tiefe seines Brustkastens ertönen und mit einem Röcheln ersterben. „Ich bitte um Verzeihung!" fügte er ein, um dann fortzufahren: „Es war Ihr ergebener Kundschafter Potharuu, der mich darum ersuchte, Ihnen zu melden, daß er in Erfüllung seiner Mission zusammen mit seinen Untergebenen den Tod im Reich der ESTARTU gefunden hat.". „Potharuu war der Getreuesten einer", grollte Povarithrong, was Tolot an eine Szene auf einer terranischen Videokassette erinnerte, die die sogenannte Nibelungensage mit viel hohlem Pathos persiflierte. „Aber Spezialisten wie er sind dazu da, um zu sterben. Ich hoffe allerdings, daß Potharuu vorher seinen Auftrag erledigt hat."
    „Ich denke schon", meinte Tolot. „Jedenfalls trug er mir auf, Ihnen und den Konstrukteuren des Zentrums zu berichten, daß die Ewigen Krieger der Mächtigkeitsballung ESTARTU in absehbarer Zeit keinen neuen Sotho nach Druithora entsenden werden."
    Abermals ließ er ein dumpfes Grollen aus der Tiefe seines Brustkastens ertönen, doch diesmal lauter als beim erstenmal - und wieder erstarb es mit einem Röcheln.
    König Povarithrong fuhr seine Stielaugen weit aus und richtete sie starr auf den Haluter. Gleichzeitig flimmerte es an den Kontrollen für die Schutzschirme seiner Schwebe-Kampfstation: Bereitschaftsschaltung.
    Aber noch konnte der Pelewon seine Neugier bezähmen. „Sagte
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