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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten
Autoren: Unbekannt
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Wir haben sie nur noch nie so erlebt, in natura und im Einsatz," Auf den ersten Blick fühlte sich Rhodan an die Deckaufbauten großer Schlachtschiffe erinnert, wie man sie auf der Erde zu Beginn des Atomzeitalters hatte sehen können. Er war ein kleines, staunendes Kind gewesen damals... Die Länge des Raumers betrug zweihundertachtzig Meter, die Breite an der dicksten Stelle hundertfünfzig Meter, die Höhe mittschiffs achtzig. Überall stachen antennenartige Aufbauten aus dem stark zergliederten Rumpf. Es handelte sich um Sender, Geschütze und ähnliche Einrichtungen. In ihrer Menge prägten sie das Bild des Schiffes, und sie waren es auch, was Rhodan so rasch hatte reagieren lassen. „Jetzt mal heraus mit der Sprache!" Das war Lalande Mishkom. „Ein Frosch, der das Maul nicht öffnet, wird keine Fliege fangen. Was für ein Schiff ist das also?"
    „Folgt mir, Freunde!" rief der schwarzhäutige Gigant mit den vier Armen. Er stand auf einer weiten, merkmallosen Fläche. Im Hintergrund erhoben sich sonderbar geformte Bauten, und die Gebilde davor waren Raumschiffe unbekannter Konstruktion. Aus ihren Rümpfen ragten vielerlei Antennen hervor... „Erinnert ihr euch an den Memowürfel von Icho Tolot, den wir auf Ayshran-Ho gefunden haben? Er hat uns aufgefordert, ihm zu den Säulen der Vergangenheit zu folgen. Niemand von uns weiß, was darunter zu verstehen ist, und auf Ayshran-Ho scheint es ebenfalls niemand zu wissen.
    Aber mindestens eines der Raumschiffe im Hintergrund der Aufzeichnung war ein solches Antennenschiff."
    „Jetzt wißt ihr also Bescheid", ergänzte Reginald Bull. „Vielleicht ist das eine Spur zu Icho Tolot. Ich schlage vor, wir bleiben dran."
    „Aber nicht zu nahe", ergänzte Ian Longwyn skeptisch. „Gerade haben diese unbekannten Leute mit den Gurrads Funkkontakt aufgenommen. Es braucht eine Weile, bis wir den Kode entschlüsselt und die Sprache analysiert haben. Wir zeichnen auf."
    Rhodan stimmte nachdenklich zu. Sie hatten Icho Tolot damals kennengelernt, im Grunde hatte er den Auftakt zum Konflikt mit den Meistern der Insel gegeben. Der Haluter war ein Freund der Menschen. Da er einen Zellaktivator trug und somit die potentielle Unsterblichkeit besaß, würde er die 695 verlorenen Jahre überlebt haben. Er würde wissen, was geschehen war. Er würde die neuen Herrscher der Milchstraße kennen. „Das Antennenschiff beschleunigt wieder!" rief Longwyn alarmiert. „Sie landen nicht, sondern fliegen weiter!"
    „Fahrt aufnehmen", befahl Rhodan. „Sie sind zu schnell!"
    „Versuchen wir es. Denkt daran, daß die Gurrads aus unserem Beschleunigungsvektor nicht die Absicht erraten."
    Eine Minute später war das Antennenschiff plötzlich verschwunden.
    Rhodan starrte angestrengt auf die Anzeigen der Meßgeräte. Es hatte keine Linearetappe eingeleitet, sondern war auf vergleichsweise primitive Art und Weise in Transition gegangen. Ein altmodisches Sprungschiff! Dann bestand noch Hoffnung, die anderen wiederzufinden. „Ian", sagte er, „die Orter müßten ein Rematerialisationsecho einfangen. Ganz wie in alten Zeiten - dann kommt es darauf an, wie schnell dieser Syntronverbund rechnet, und wie schnell das Antennenschiff den nächsten Sprung einleitet."
    „Ich habe das Echo bereits", meldete der Syntron. „Das Zielobjekt ist in zehn Lichtjahren Entfernung aufgetaucht. Die CIMARRON beschleunigt weiter."
    Innerhalb weniger Sekunden hatten sie ausreichend Fahrt für die Überlichtetappe aufgenommen. Einige Zeit später fiel der LFT-Raumer in den Normalraum zurück, doch vom Schiff der Fremden gab es keine Spur. Das, dachte Rhodan, läßt unsere Chancen erheblich sinken. Als sich Stunden später noch immer kein neuer Anhalt ergeben hatte, traf er eine Entscheidung. „Es hat keinen Sinn mehr. Unsere letzte Chance liegt jetzt im Lishtar-System, auf Ayshran-Ho."
    „Warum das?" wollte Lalande Mishkom wissen. „Ganz einfach: Die Gurrads haben mit dem Antennenschiff Kontakt aufgenommen. Wir werden sie nach den Fremden fragen."
     
    *
     
    Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bis man ihren dringenden Funkanruf überhaupt entgegennahm. Auf dem Bildschirm vor Rhodan erschien ein weitgehend typischer Vertreter der Gurrads, etwa hundertsiebzig Zentimeter groß, soweit sein sichtbarer Oberkörper die Schätzung erlaubte, und mit gepflegter Löwenmähne. Seine Stirn war niedrig, sein Gesicht breit. „Mein Name ist Uopitz, was kann ich für euch tun?" Die Stimme klang abweisend und mißtrauisch. „Wer
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