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1412 - Die Hellseherin

1412 - Die Hellseherin

Titel: 1412 - Die Hellseherin
Autoren: Jason Dark
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uns zukam.
    Ich schaute mir die Umgebung an. Jede Veränderung und jede Bewegung war wichtig, aber ich bekam nichts zu sehen. Am Haus geschah nichts, und es gab auch keinen, der es verließ. Unangefochten bewegten wir uns weiter über den schmalen Schlängelweg nach unten und würden in kurzer Zeit das Haus erreicht haben…
    ***
    Saladin…
    Dieser Name sagte Dagmar und Harry sehr wohl etwas, auch wenn sie selbst mit dem Hypnotiseur noch nicht in direkten Kontakt gekommen waren. Aber sie hatten von John Sinclair über ihn erfahren, und sie wussten auch, dass er es geschafft hatte, Glenda Perkins durch sein verfluchtes Serum zu manipulieren.
    »Ich sehe euch blass werden. Das zeigt mir, dass ihr mit dem Namen meines Feindes etwas anfangen könnt.«
    »Wir haben von ihm gehört«, schwächte Harry ab. »Selbst kenne wir ihn leider nicht.«
    »Leider?« Die Lebrun drückte den Kopf zurück. »Bitte, sprechen Sie nicht so. Gegen Saladin haben Sie nicht die Spur einer Chance. Er geht eiskalt seinen Weg, und ich bin auf diesem Weg ein Hindernis, das er wegräumen muss. So und nicht anders liegen die Dinge.«
    »Warum will er Sie vernichten?«, fragte Dagmar.
    »Ich bin ihm zu stark.«
    »Und wer hat Ihnen diese Stärke gegeben?«
    Anna Lebrun hob die Schultern. »Es ist der Teufel gewesen. Ja, er. Ich bezeichne ihn als meinen Freund und Verbündeten. Schon als man mich taufen wollte, steckte seine Kraft in mir. Ich weiß, dass ich das meiner Mutter zu verdanken habe, die Zeit ihres Lebens immer an ihn glaubte und ihn verehrte. So habe ich meine Kraft schon damals von der Hölle bekommen. Ich hasste als Baby bereits das Weihwasser. Was bei der Taufe passierte, erzählt man sich noch heute. Das hat sich einfach herumgesprochen, weil es einmalig war. Später habe ich dann beschlossen, zu sterben. Offiziell gibt es mich nicht mehr. Angesehen von einem Grabstein im Waldfriedhof hier in der Nähe. Eingeweihte wissen schon Bescheid, wenn sie sich bei mir Rat holen. Sie halten den Mund. Niemand wird mich verraten, und ich denke, dass wir zu dritt vielleicht eine Canche gegen Saladin haben.«
    Ob das wirklich zutraf, konnten Dagmar und Harry nicht bestätigen. Sie wussten nur, dass dieser Hypnotiseur verdammt gefährlich war, was sich nach der Einnahme des Serums noch gesteigert hatte.
    Da rann ihnen schon jetzt ein Schauer über den Rücken.
    »Das wäre ein Fall für John«, flüsterte Dagmar Hansen.
    »Du sagst es.«
    »Willst du ihm Bescheid geben?«
    »Nein!«, mischte sich Anna Lebrun mit harter Stimme ein. »Hier bekommt niemand Bescheid. Das Boot ist voll. Wir werden zu dritt auf Saladin warten.«
    »Und Sie meinen, dass er auch kommen wird?«, fragte Harry leicht lauernd.
    »Ich weiß es.«
    »Wir könnten aber sagen, dass wir nicht mitmachen, und verschwinden.«
    »Könnten Sie. Aber Sie sind mit etwas schuldig.«
    »Und was?«
    »Ich habe Sie zu…«
    Harry winkte ab. »Hören Sie auf. Das stimmt zwar, aber es war Ihr Job. Ich kann mir vorstellen, dass Sie dafür gut entlohnt wurden, denn auch Sie müssen leben.«
    »Dann wollen Sie also gehen?«
    Harry wiegte den Kopf. »Wir denken noch nach, das sage ich ihnen ehrlich.«
    »Sie werden bleiben! Sie müssen es. Und Sie müssen es hier ausfechten. Sie beide.«
    »Ach. Was macht Sie so sicher?«
    »Weil ich weiß, dass er bereits in der Nähe ist. Meine Besucher sind seine Feinde. Er will nicht, dass es auch andere Menschen mit einer ähnlichen Begabung gibt.«
    Harry und Dagmar steckten in eine Zwickmühle. Noch war nichts geschehen, nur die Drohungen standen im Raum, und sie fühlten sich verdammt unwohl.
    Dagmar sagte: »Eines würde mich noch interessieren. Wenn Sie sich so verdammt sicher sind und auch in die Zukunft schauen können, warum sehen Sie nicht, was Saladin gerade tut? Wo er sich befindet, ich meine, genau befindet!«
    »Er hat eine Sperre um sich herum aufgebaut. Sie ist selbst für mich zu stark.«
    »Nun ja. Und was stellen Sie sich vor, was wir machen sollen, wenn er hier auftaucht? Ihn erschießen?«
    »Es wäre eine Möglichkeit. Aber man muss es richtig machen.«
    Anna Lebrun trat einen Schritt von dem runden Tisch weg nach hinten. Dann bückte sie sich, war für einen Moment nicht zu sehen, und als sie wieder hochkam, hielt sie einen Degen und ein Schwert in den Händen.
    »Mit einer dieser Waffen werde ich ihm nach seinem Tod den Kopf abschlagen, weil ich auf Nummer sicher gehen will!«
    Die Überraschungen hörten nicht auf. Weder Dagmar noch
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