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1411 - Vampirehre

1411 - Vampirehre

Titel: 1411 - Vampirehre
Autoren: Jason Dark
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lehnte noch an der Wand. Mehr wies nicht auf sie hin.
    »Jodie…?«
    Nein, man gab ihm keine Antwort. Seine Frau schien nicht im Haus zu sein. Damit aber wollte er sich nicht abfinden. Vor ihrem Weggehen hätte sie bestimmt den Staubsauger nach unten getragen.
    Da war sie sehr ordentlich. Sie hatte es nicht getan, und nach den Vorfällen der vergangenen Nacht sahen die Dinge ganz anders aus.
    Für den Constabler hatte sich das Leben irgendwie verändert. Die Furcht spürte er wie einen Druck.
    Er dachte daran, dass er auch seine Waffe hätte mitnehmen sollen.
    Die lag unten im Büro, gut verstaut in der Schublade, und so musste er ohne sie auskommen.
    Nach wenigen Schritten über den langen Teppich hatte er die Schlafzimmertür erreicht. Es gab noch andere Zimmer, aber dieses hier kam ihm wichtig vor.
    Den Namen seiner Frau rief er nicht mehr. Er stieß die Tür mit einem Ruck auf, schaltete das Licht ein – und…
    Jodie lag nicht auf dem Bett oder daneben. Trotzdem sah das Zimmer nicht aus wie sonst. Die Bettdecke war zerknittert und lag in Wellen auf den beiden Oberbetten. Seine Frau hätte so etwas nicht zugelassen. Es war für den Constabler erneut ein Beweis, dass so einiges in seinem Haus nicht stimmte.
    Als er sich etwas nach links wandte, fiel ihm der Schuh auf, der auf dem Boden lag. Er stand nicht auf Absatz und Sohle, sondern war zur Seite gekippt.
    Luke Calham zog sich aus dem Schlafzimmer zurück. Er stellte jetzt fest, dass sein Gesicht schweißnass war. Auch sein Atem ging unregelmäßig, und den Druck hinter den Augen spürte er ebenfalls.
    Er ging mit langsamen Schritten tief in den Flur hinein. An dessen Ende befand sich eine Tür, hinter der das Bad lag. Auch dort wollte er noch nachschauen, und mit jedem Schritt, den er zurücklegte, steigerte sich seine Sorge und Angst.
    Er ging sehr langsam und bemühte sich zudem, so leise wie möglich zu sein. Er verspürte den Drang zu weinen und erreichte die Tür, als der Druck hinter seinen Augen immer mehr zunahm. Er öffnete sie noch nicht, lauschte zunächst und schaute durch das recht schmale Schlüsselloch.
    Zu sehen war nichts. Im Bad war es dunkel. Aber Luke Calham rechnete mit allem. Seine Hände waren längst feucht geworden, und er atmete nur durch die Nase.
    Er musste sie Tür öffnen und das Bad betreten.
    Mit einem Ruck zog er die Tür auf.
    Der erste Blick brachte nicht viel, weil kein Licht im Bad brannte.
    Der Griff nach dem Schalter. Einen Moment später wurde es hell.
    Jodie, seine Frau, hatte beim Bau des Bads auf zwei Waschbecken bestanden. Und genau diese beiden waren auch von Luke angelegt worden. Eines war leer. Genau das, das er stets benutzte.
    Das zweite war nicht leer. Quer darüber lag die Gestalt seiner Frau und glotzte ihn aus ihren toten Augen an…
    ***
    Luke Calham war völlig von der Rolle und fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Dass sein Mund offen stand, merkte er zwar, aber er holte keine Luft.
    »Nein, nein«, flüsterte er mit einer Stimme, die ihm nicht zu gehören schien. »Das ist nicht wahr… Das kann nicht sein … Das gibt es nicht … Jodie! «
    Das letzte Wort schrie er. Es musste einfach hinaus. Er hatte es nicht an sich halten können. Es war schrecklich für ihn, so etwas zu erleben, und seine Bewegungen glichen mehr Zuckungen. Sie wurden ausschließlich von der reinen Angst geleitet.
    Was aus seinem Mund drang, waren schließlich nur mehr Krächzlaute. Luke merkte, dass die Beine unter ihm nachgaben. Er wäre zusammengebrochen, hätte er sich nicht an den Türpfosten festgehalten. So blieb er schwankend auf der Stelle stehen und war nicht in der Lage, auch nur einen vernünftigen Gedanken zu fassen.
    Das Bad war normalerweise ein Ort der Ruhe. Jetzt war es erfüllt von den keuchenden Lauten des Constablers, und vor seinen Augen bewegte sich alles – die Wände, die Decke, die Dusche und selbst die Waschbecken…
    Die Kehle saß ihm zu. Allmählich klärte sich die Umgebung, und so sah er das schreckliche Bild genauer.
    Da lag seine Frau quer über dem Waschbecken. Sie trug ihre Kleidung, die helle Hose und den schwarzen Pullover. Einen Schuh hatte sie nur an, und sie sah so aus, als hätte man sie hindrapiert wie eine schaurige Dekoration.
    Der Constabler wischte über seine Augen. Die Tränen ließen sich nicht stoppen, und auch das große Zittern konnte er nicht unterdrücken. Sein Blick galt dem Gesicht der Frau. Ihm kam nichts anderes in den Sinn, als dass sie nur tot sein konnte. Man hatte
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