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1410 - Mallmanns Blut-Bräute

1410 - Mallmanns Blut-Bräute

Titel: 1410 - Mallmanns Blut-Bräute
Autoren: Jason Dark
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hellen Augenbrauen zusammen, und auf der Stirn bildete sich eine Falte. »Klar, den See gibt es noch. Er ist nicht ausgetrocknet.« Er lachte.
    »Sehr gut.« Justine schnalzte mit der Zunge. »Und? Hat sich dort etwas getan?«
    »Wie meinen Sie?«
    »Ich dachte an eine Veränderung.«
    »Nein, wieso? Wie kommen Sie darauf? Hier gibt es nichts, was man verändern könnte.«
    »Dann steht dort auch noch die Blockhütte?«
    »Klar. Man hat sie nicht abgerissen, obwohl dort damals etwas Schreckliches passierte.«
    »Ach ja?«
    »Wissen Sie das denn nicht?«
    »Woher?«
    »Sie kennen immerhin die Hütte.«
    »Ich habe da nichts Schreckliches gesehen.«
    »Ist ja auch egal.« Der Glatzkopf winkte ab. »Jedenfalls hat man dort eine Leiche gefunden. Dem Mann war das Herz aus dem Leib gerissen worden. Der Täter hat es wie einen toten Gegenstand einfach in den Uferschlamm geworfen. Grauenhaft, sage ich Ihnen.«
    »Ja, so was ist schlimm. Und der Täter? Hat man ihn…«
    Der Wirt ließ Justine nicht ausreden. »Wo denken Sie hin? Nein, man hat den Täter nicht gefasst.«
    »Und der Tote?«
    »Der ist wohl nach Norwegen überführt worden. Er war auch schlimm zugerichtet. Jemand hat versucht, ihm den Kopf abzuschneiden. Der hing nur noch an einem Faden, erzählt man sich.«
    Justine nickte. »Was es nicht alles gibt.«
    »Und Sie wollen dorthin?«
    »Mal schauen. Ich finde den kleinen See toll. Er hat eine wunderbare Lage. Da könnte ich mir sogar vorstellen, dass man an seinem Ufer Wochenendhäuser bauen kann.«
    »Nein.« Der Wirt schaute starrt. »Das wird nicht geschehen, kann ich Ihnen sagen.«
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    Er lächelte wissend. »Weil es bereits jemand versucht hat. Der hat sich eine Blase gelaufen. Er nannte sich Investor. Er war sogar Waliser, aber wir haben ihn zum Teufel gejagt. Sollten Sie das Gleiche vorhaben, fangen Sie am besten erst gar nicht damit an, mit irgendjemand aus dem Ort über das Thema zu sprechen.«
    »Danke, ich werde mich hüten.« Sie schob das leere Glas weg. »Besuchen werde ich den kleinen See trotzdem. Nur ein paar wenige Erinnerungen auffrischen, das ist alles.«
    Der Glatzkopf hüstelte in seine Handfläche. »Sie sind mit der Bahn gekommen, denke ich mir.«
    »So sieht es aus.«
    »Dann werden Sie ein weites Stück zu laufen haben.«
    »Oder auch nicht.«
    »Ach.« Der Mann bekam große Augen. »Sind Sie doch mit dem Auto hier?«
    »Nein, das nicht. Aber ich könnte mir vielleicht eines leihen.«
    Der Mann mit der Glatze warf seinen Kopf so heftig zurück, als wollte er ihn von den Schultern schleudern. Er lachte und sprach zugleich, sodass Justine Mühe haute, ihn zu verstehen. »Sie haben Nerven. Mann, was denken Sie, wo Sie hier sind?«
    »Also kein Leihwagen?«
    »Genau.«
    »Haben Sie nicht einen?«
    »Nein.«
    »Schade. Ich würde gut bezahlen.«
    Justines Gegenüber bekam plötzlich einen anderen Gesichtsausdruck. Eine gewisse Gier stahl sich in seine Züge, und er leckte sogar mit der Zungenspitze über seine Lippen. Dann meinte er: »Ich könnte Ihnen mein Motorrad anbieten, wenn Sie wollen.«
    »Hm.« Justine überlegte kurz. »Das ist nicht mal ein schlechter Vorschlag, Mister.«
    »Können Sie denn fahren?«
    Die blonde Bestie winkte ab. »Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Hauptsache, Ihre Maschine ist fahrtüchtig.«
    »Das ist sie!«
    »Worauf warten wir dann noch?«
    Der Glatzenmann bekam vor Staunen den Mund nicht zu. Damit hatte er nicht gerechnet, und als Justine einige Banknoten aus ihrer linken Manteltasche zog, bekam er große Augen.
    »Recht das?« Sie legte 50 Pfund auf die Theke.
    »Na klar, und ob.«
    »Dann los.«
    Er fing an zu kichern. »Kommen Sie mit, die Maschine steht drau ßen an der Hauswand.«
    »Sehr gut.«
    Er warf noch einen Blick auf ihre Gestalt. »Eigentlich brauchen Sie ja einen Helm.«
    Die Cavallo winkte ab. »Darauf kann ich verzichten. Es ist ja nicht weit.«
    »Ihr Risiko.«
    Sie traten wieder hinaus in den Nebel. Er hing wirklich über der Landschaft fest, als hätte man ihn angeleimt. Sicherheitshalber erkundigte sich Justine nach dem Weg, aber man konnte ihr nur die Richtung angeben, weil es einen normalen Weg nicht gab.
    »So ist das eben bei uns.«
    »Gut.« Die Blutsaugerin nickte. Den Schlüssel für die Maschine hatte sie bekommen. Es war wirklich eine alte Möhre, die lange nicht mehr gefahren worden war, aber Sprit befand sich im Tank, und das Licht funktionierte auch.
    »Starten können Sie?«
    »Auch
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