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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer
Autoren: Larry Brent
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blieben
verschlossen und dunkel, keine Tür in der Straße öffnete sich.
    Das gespenstische Geschehen nahm seinen Lauf.
    »Was waren das für Käfer am Denkmal ?« fragte er unvermittelt.
    »Ich denke, das Ganze interessiert Sie nicht ?« Die Stimme hinter ihm klang spöttisch.
    »Sie haben etwas gesehen, was Sie nicht
hätten sehen sollen. Das ist alles. Und nun keine weiteren Fragen!«
    Damit mißlang William Johnsons zweiter
Anlauf. Am Ende der Gasse, in die sie gingen, stand ein älteres Kombifahrzeug.
    »Gehen Sie genau auf das Auto zu !«
    Johnson tat, wie ihm geheißen. Dann stand er
vor der hinteren Doppeltür.
    »öffnen Sie die Tür !«
    Der Wagen war nicht verschlossen.
    Aus dem dunklen Innern strömte dem Arzt eine
modrige und nach fremden Gewürzen riechende Luft entgegen.
    Johnson konnte in der Dunkelheit nicht
allzuviel erkennen, doch kam es ihm so vor, als wären an den Wänden kleine
Kästen oder Käfige aufeinander geschichtet, in denen sich etwas bewegte.
    Es raschelte und schabte, als ob Chitinkörper
aneinander rieben.
    Die Käfer, drängte sich Johnson der Gedanke
auf. Und er mußte wieder an die Szene unten am Marktplatz denken.
    »Einsteigen !« kommandierte der Fremde hinter ihm, den er bis zu dieser Minute noch nicht
gesehen hatte.
    William Johnson beugte sich nach vorn.
    Da geschah es! Der Druck zwischen den Rippen
ließ nach. Im gleichen Augenblick wurde ihm der Knauf der Waffe zweimal hart
und unbarmherzig über den Schädel gezogen. Wie ein Stein fiel der Arzt nach
vom. Was dann mit ihm geschah, konnte er nicht mehr verfolgen. Er war bewußtlos.
An seinem Hinterkopf zeigte sich eine blutende Platzwunde.
    Der Fremde schob den reglosen Körper mit
hartem Ruck nach innen und drückte dann die Doppeltür des Wagens leise zu.
     
    *
     
    Auf einsamer, nächtlicher Straße in
unmittelbarer Küstennähe jagte ein weißes Cabriolet Richtung Süden.
    Die Scheinwerfer des Fahrzeuges stachen wie
Geisterfinger in die Nacht und rissen die zerklüftete Steilküste aus der
Dunkelheit.
    Am Steuer des Wagens saß Pete Stevens.
Biologiestudent im dritten Semester. Den Platz an seiner Seite nahm Brenda
Gardener ein. Die dreiundzwanzigjährige, gutaussehende Blondine mit den blauen
Augen sah aus wie ein Filmstar. Brenda studierte Chemie und wollte Fachlehrerin
werden. Sie war in Los Gatos zu Haus und beabsichtigte mit Pete, mit dem sie
befreundet war, ein verlängertes Wochenende an der kalifornischen Küste zu
verbringen.
    Brenda Gardener hatte den Kopf zurückgelegt
und hielt die Augen geschlossen. Aus dem Radio drangen einschmeichelnde
Melodien.
    »Die richtige Mitternachtsmusik«, sagte Pete
Stevens leise. »Blues. Darauf stehe ich. Wie wär’s mit einem Tänzchen, Baby ?« Um die Lippen der Gefragten huschte ein amüsiertes
Lächeln. »Jetzt gleich? Hier im Wagen, Pete - oder draußen auf der Straße?«
    Pete Stevens wollte darauf antworten, aber
dazu kam er nicht mehr. Ein überraschter Aufschrei durchbrach seine Lippen.
»Auf keinen Fall auf der Straße !« stieß er plötzlich
hervor und setzte die Geschwindigkeit des Fahrzeuges im gleichen Augenblick
rapide herab.
    Der Gurt, mit dem Brenda Gardener
angeschnallt war, verhinderte, daß sie nach vom flog. Ein überraschter,
erschreckter Schrei brach aus ihrer Kehle. »Pete! Was ist denn jetzt passiert ?«
    Im gleichen Augenblick schon knackte und prasselte
es gegen die Unterseite des Wagens, als würde Stevens über einen Schotterweg
fahren.
    Im Licht der Scheinwerfer bot sich ein
seltsames Schauspiel.
    »Frösche !« entfuhr
es der jungen Studentin. Ihr Gesicht verzerrte sich vor Widerwillen.
    Zu Hunderten zogen sie quer über die Straße,
einen dichten Teppich vor dem heranfahrenden Auto bildend. Deutlich war zu
spüren, wie zahllose dieser Geschöpfe unter den Rädern zerquetscht wurden.
    »Das sind keine Frösche. Das sind - Käfer!
Ein Heer von Käfern, Brenda! So etwas habe ich noch nie gesehen !«
    Pete Stevens hatte den seltsamen Zug zu spät
entdeckt. Von den sich drehenden Rädern wurden zahllose Käfer emporgewirbelt
und zerplatzten auf der Windschutzscheibe. Dort hinterließen sie große Flecken.
    Brenda schüttelte sich.
    Pete Stevens zog den Wagen weiter nach rechts
an den Straßenrand und blieb stehen.
    Das helle Licht der Scheinwerfer ergoß sich
auf den riesigen, lebenden Teppich, der sich vor ihnen ausbreitete. Pete
schätzte seinen Umfang auf etwa zwanzig bis dreißig Meter. Oft sogar
übereinander krochen die froschgroßen Käfer
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