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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer
Autoren: Larry Brent
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vom Festland Richtung Meer. Sie
verschwanden über dem Rand des Abgrunds und schienen die steilen Felsen nach
unten zu kriechen. Das aber konnte Stevens vom Auto
aus nicht sehen.
    Minutenlang saßen die beiden Menschen
schweigend da. Mechanisch drehte Brenda Gardener das Radiogerät aus.
Unheimliche Stille umgab sie, das nur von dem Rascheln und Schaben der
Chitinkörper unterbrochen wurde.
    »Was hat das zu bedeuten ?« fragte Brenda tonlos.
    Pete Stevens zuckte die Achseln. Er wandte nicht den Blick zur Seite, als er antwortete. »Ich habe
dafür keine Erklärung. Das, was wir sehen, dürfte eigentlich gar nicht sein!
Eine solche Gattung von Käfern habe ich nie gesehen. Diese eigenwillige Form,
diese Größe - das alles paßt nicht in unsere Gegend. Und es paßt auch nicht
woanders hin. Käfer dieser Art gibt es nicht mal in den Tropen. Zumindest ist
mir nichts davon bekannt. In meinen Büchern habe ich von dieser Sorte noch nie
etwas gelesen .«
    Sie beobachteten eine Zeitlang
stillschweigend den geheimnisvollen, unerklärlichen Zug der Käfer über die
Straße. Sie konnten sich keinen Reim auf das Geschehen machen. Die Käfer
schienen aus der steinigen Erde des Festlandes zu kriechen. Ihr Ziel war
eindeutig die zerklüftete Felsenwelt in unmittelbarer Nähe des Meeres.
Vielleicht war es sogar das Meer selbst, das sie erreichen wollten.
    »Das muß ich mir aus der Nähe ansehen !« Pete Stevens Hand lag auf dem Türgriff.
    Brenda Gardener hielt ihren Freund
erschrocken am Armgelenk fest. »Was hast Du vor? «
    »Ich gehe mal kurz nach draußen. Die Sache
interessiert mich. Irgend etwas stimmt hier nicht. Oder - wir träumen beide den
gleichen Traum .«
    »Ich habe Angst, Pete«, stieß Brenda
    Gardener tonlos hervor. Mit unruhigen Blicken
verfolgte sie das Gewimmel auf der Straße.
    »Das ist nicht notwendig, Brenda. Sie werden
mich schon nicht fressen. Ich passe auf. Wenn mich einer anknabbern darf - dann
bist Du es !« Er lachte wie ein Junge, schaltete die
Warnblinkanlage ein und öffnete vorsichtig die Tür. Auch unter dem Cabriolet
krochen einige Käfer hindurch. Die meisten aber lagen zerquetscht neben den
Reifen auf der Straße.
    Pete Stevens schwang sich herum und schob mit
der Fußspitze einen Käfer auf die Seite, um ihn näher zu betrachten. Er rollte
das Tier auf den Rücken, so daß es nicht mehr davonlaufen konnte. Dabei
entdeckte er, daß es unter dem grünschwarzen, gewölbten Chitinpanzer Hunderte
von dünnen, spinnenbeinähnlichen Füßen hatte, die wie Geißeln in die Luft
schlugen, als suchten sie verzweifelt nach einem Halt.
    Der eigenartige, allen Formen widersprechende
Käfer war rund und bewegte sich in kreisenden Bewegungen über die Straße. Bei
näherem Hinsehen war deutlich zu erkennen, daß der Chitinpanzer nicht glatt
war, sondern aus tausenden winziger, klebriger Schuppen bestand, die dem Käfer
das Aussehen eines Seeigels verliehen.
    Vorsichtig näherte Stevens seine rechte
Fußspitze den um sich schlagenden Geißelfüßen des Käfers, um seine Konsistenz
zu prüfen. Der Leib fühlte sich weich und schwammig an. Der Käfer erfaßte
sofort seine Chance. Die klebrigen Beine blieben an Stevens Fußspitze haften,
und er schob sich blitzschnell über den Schuh und das Bein des jungen Mannes.
Mit einer heftigen Bewegung versuchte der Biologiestudent noch das fremdartige
Tier abzuschütteln. Es war jedoch nicht möglich. Er griff deshalb schnell in
das Seitenfach der Tür und zog eine Zeitschrift heraus, die er zusammenrollte.
Damit schlug er nach dem Käfer und konnte ihn endlich vom Hosenbein lösen.
    »Laß uns weiterfahren«, wisperte Brenda
Gardener hastig. Sie hatte den ganzen Vorfall verfolgt.
    »Ich muß wissen, was dahintersteckt. Ich kann
.nicht einfach weiterfahren. So etwas muß untersucht werden. Ich habe keine
Erklärung dafür, was hier los ist. Und das gibt mir zu denken .«
    »Willst Du damit sagen, daß Du schon einen
ganz bestimmten Verdacht hast ?«
    »Vielleicht...«, entgegnete er knapp und
fügte hinzu: »Wir Heutigen denken immer, wir hätten alles enträtselt. Das
stimmt nur bedingt. Wenn manch einer wüßte, was hinter den verschlossenen Türen
geheimer Forschungsstätten geschieht - er würde nachts kein Auge mehr schließen .«
    »Du meinst, daß hier vielleicht irgend jemand
geheime Experimente durchgeführt und diese Art Käfer erst gezüchtet hat ?«
    »Genau daran habe ich gedacht, Baby. Verstehst
Du jetzt, warum ich keine Ruhe gebe? Ich muß einige von den
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