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1409 - Sucher in M 3

Titel: 1409 - Sucher in M 3
Autoren: Unbekannt
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oder ein Fehler war, daß er und seine Freunde die kritischen Jahre nach der Katastrophe nicht erlebt hatten.
    Das Erlebnis auf Satrang stand vor seinen Augen. Den erschütternden Bericht Guckys würde er nie vergessen. Sie waren zu spät gekommen. Geoffry Abel Waringer, einst sein eigener Schwiegersohn, war nicht mehr. Fremde hatten ihm den Zellaktivator gestohlen und ihn damit zum Tod verurteilt. Waringer und alle seine wissenschaftlichen Erkenntnisse waren für die Menschheit verloren, und die Galaktiker in ihren Schiffen standen vor dem Chronopuls-Wall wie Kinder vor einer geschlossenen Tür, deren Griff sich unerreichbar hoch über ihnen befand.
    Perry dachte an Gesil. Er wartete ununterbrochen auf eine Nachricht oder ein Zeichen seiner Frau. Hatte sie die Katastrophe überlebt? Wußte sie, was aus ihm geworden war? Konnte sie ihm Aufschluß darüber geben, ob die 695 Jahre im Stasisfeld ein Geschenk oder eine Strafe für ihn bedeuteten?
    Die Voraussetzungen für ein sinnvolles Vorgehen waren soeben geschaffen worden. Sie hatten auf Satrang ein Monitor-System zurückgelassen, das Alarm schlug, sobald auf der Welt des Eremiten etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Der Hypersender mit einer Reichweite von zweitausend Lichtjahren besaß mehrfache Sicherungen gegen fremde Eingriffe. Doch was bedeutete das schon bei einem Gegner, dessen Anwesenheit lediglich anhand eines schemenhaften Phantombilds auf den Ortern nachgewiesen werden konnte.
    Noch gab es keinen einzigen Hinweis auf die Identität dieses Gegners, der Zellaktivatoren stahl und damit unter Beweis stellte, daß er genau über die Verhältnisse in der Milchstraße Bescheid wußte.
    Natürlich, dachte Perry. Schließlich hatte er Jahrhunderte Zeit, sich über alles zu informieren.
    Seine Gedanken schweiften weiter zu den Weggefährten, die sich noch irgendwo in der Lokalen Gruppe aufhalten mußten und ebenfalls zu den Aktivatorträgern gehörten: Homer G. Adams und Galbraith Deighton, vielleicht auch Tekener, Michael und Jennifer Thyron, wenn sie sich rechtzeitig aus Absantha-Gom abgesetzt hatten. Lebten sie noch? Hatten sie sich vielleicht in den über die Lokale Gruppe verstreuten Handelskontoren oder den Kosmischen Basaren versteckt? Wenn nicht, gab es die Basare überhaupt noch?
    Was war aus den Sporenschiffen der ehemaligen Sieben Mächtigen geworden?
    Die vielen Fragen machten den Terraner nervös. Er wußte, daß ihm die Zeit zwischen den Fingern zerrann wie Sand.
    Hätte man ein Neugeborenes in einen Zuber mit kaltem Wasser geworfen, der Schock und der Schüttelfrost wären nicht größer gewesen als bei dem, was sie in den vergangenen Wochen hatten erleben und erfahren müssen.
    Das Schicksal war hart zu ihnen, hart und unerbittlich. Sie versuchten etwas, was nach menschlichem Ermessen unmöglich war. Und sie hegten dabei sogar noch die Hoffnung, daß sie es schaffen würden.
    Waren sie verblendet?
    Rhodan richtete seine Gedanken nach vorn, auf das, was kurz bevorstand. Er erhoffte sich viel von ihrem Vordringen nach M3. Er dachte dabei nicht nur an Aufklärung darüber, was geschehen war.
    Er dachte an konkrete Hilfe durch die Porleyter wie damals, als es gegen den Herrn der Elemente gegangen war. Er dachte an den Vertrag, der zwischen den Wesen in ihren krebsförmigen Aktionskörpern und den Völkern der Milchstraße bestand. War er in den vergangenen Jahrhunderten wirksam gewesen? Eigentlich mußte man davon ausgehen. Doch dann...
    Perry wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken. Er spürte plötzlich das Verlangen in sich, mit seiner Tochter zu reden. Er erhob sich und verließ die Zentrale der CIMARRON, und seine Gefährten blickten ihm teils verwundert, teils nachdenklich hinterher.
     
    *
     
    Der schmächtige Terraner mit dem viel zu großen Kopf betrat die Halle, die von Hangar 3 abgeteilt worden war. An den Wänden hatten Roboter zusätzliche Beleuchtungseinheiten angebracht, und die hintere Wand hatte Stabilisatoren und eine Verstärkung erhalten. Eine Nische war entstanden, und in diese hatten die Wissenschaftler und Ingenieure die Hamiller-Tube eingepaßt, als sei sie ursprünglich für diesen Standort konstruiert worden. An dem Kasten von acht Metern Breite und vier Metern Höhe blinkten etliche Dutzend Lichter, und die Tube kommentierte das Eintreffen des Wissenschaftlers mit einem knappen Gruß. „Guten Tag, Sir!" verkündete sie. „Hallo, Hamiller!" Sato Ambush wählte bewußt diese Anrede. Er kannte die Eigenheit des Kastens,
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