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1409 - Sucher in M 3

Titel: 1409 - Sucher in M 3
Autoren: Unbekannt
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bin unangreifbar, das wissen Sie.
    Ich muß mich schützen. Ich schütze immer alle Bedürftigen. Wenn Sie mich vernichten wollen, muß ich Sie daran hindern. Sie gefährden Ihr Leben, Mr.
    Ambush!"
    Wieder vibrierte die Stimme der Positronik schrill und voller Panik. Ambush lächelte. „Ich soll dich grüßen", erklärte er. „Von einem alten Freund!"
    „Ich habe keine alten Freunde!"
    „Täuschst du dich auch nicht?"
    „Bestimmt nicht."
    „Ich soll dich von Olli Bolli grüßen, Hamiller!"
    Das Krachen aus den Lautsprechern hätte gewiß ganze Hundertschaften bewußtlos werden lassen. Ambush rannte zum Ausgang und brachte sich in Sicherheit. Er wartete, bis der Lärm verebbt war. Dann kehrte er zurück und setzte die Befragung fort.
    Er wollte es.
    Hamiller stellte auf stur. Er ignorierte den Terraner einfach und gab keine Antwort.
     
    *
     
    Synergistik - was war das schon. Wenn man Enza Mansoor und Notkus Kantor reden hörte, dann stellte diese Parabegabung etwas völlig Alltägliches dar. Zusammen hatten die beiden Terra-Geborenen seit ihrer Übersiedlung in die BASIS Erstaunliches geleistet. Die beiden sonst so unterschiedlichen Menschen bildeten in ihrem Gebiet eine paranormale Einheit, die manchmal mit der Funktion eines Systems aus Computer und Kontracomputer verglichen worden war. Die beiden Talente waren zum Beispiel als einzige in der Lage gewesen, aus dem Strikter eine wirkungsvolle Waffe gegen Enerpsi-Schiffe zu machen. Sie hatten sich auch intensiv mit dem Studium der Wechselwirkung zwischen Paratau und dem Psionischen bzw. Stygischen Netz beschäftigt.
    Und sie hatten die Galaktischen Schiffe auf ihrem Flug nach Tarkan begleitet und so den Zeitsprung mitgemacht, der durch das Stasisfeld hervorgerufen worden war.
    Sekunden nur waren innerhalb des Feldes vergangen, draußen waren es 695 Jahre gewesen. Enza und Notkus hatten versucht, sich dem Phänomen des gerade vergangenen Ereignisses mit Hilfe der Synergistik zu nähern. Sie hatten einen geringen Erfolg erzielt, aber sie waren nicht weit gekommen. Mehr, als Sato Ambush zu interpretieren wußte, hatte sich mit ihrer Methode auch nicht ergeben. Wie sollte man auch einem Temporalphänomen zu Leibe rücken, das nicht mehr existierte.
    Das war das eigentliche Problem dabei.
    Die synergistischen Fähigkeiten funktionierten nur an handfesten Dingen, alles andere blieb leere Theorie.
    Die beiden litten gemeinsam unter der Ergebnislosigkeit ihres Bemühens. Sie suchten nach einer besseren Beschäftigung und fanden sie schließlich in der Hamiller-Tube, die an Bord der CIMARRON gebracht worden war. Fast gleichzeitig mit Sato Ambush siedelten sie in das Schiff über und machten es sich gemütlich, soweit man bei ihnen von Gemütlichkeit sprechen konnte. Enza galt als launisches Weib, und Notkus wirkte neben ihr irgendwie verloren. Die Stimmung des ungleichen Paares war jedesmal an ihren Gesichtern abzulesen, und die Intensität, mit der sich die beiden gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern um die Hamiller-Tube und ihr Problem kümmerten, änderte an den Spannungen in ihrer Beziehung nur wenig.
    Notkus kannte Enza nun schon seit knapp vier Jahren, wenn man den Zeitsprung außer acht ließ. Ihre Stimmungen waren für ihn noch immer ein Buch mit sieben Siegeln, ein Rätsel, größer als das, das ihnen die Positronik der BASIS derzeit aufgab. Jeden Morgen wartete der sportlich wirkende Terraner mit geheimer Angst darauf, welches Verhalten sie an den Tag legte. War sie anschmiegsam und entspannt, dann war er der glücklichste Mann des Universums.
    War sie kühl und zurückhaltend oder gar schnippisch und mißgelaunt, dann litt er Qualen und fühlte sich hilflos.
    Als diesmal mit dem automatischen Einschalten der vollen Beleuchtung der Tag an Bord der CIMARRON begann, da wartete Notkus Kantor bereits am Eingang zur Messe, in der sie in den letzten Tagen ihr gemeinsames Frühstück eingenommen hatten. Er wartete gut zehn Minuten, ehe er sich entschloß, hineinzugehen und schon einmal mit der Bestellung anzufangen.
    Kaum saß er, tauchte sie unter dem Eingang auf. Ihr blondes, kurzes Haar stand nach allen Seiten ab, obwohl sie es mindestens zweimal gebürstet hatte. Ihre großen, braunen Augen blickten ein wenig scheu, und es war, als sehe sie statt in Notkus' Gesicht in einen Spiegel. Der Ausdruck in den braunen Augen des Mannes wirkte identisch, groß, fragend und ein wenig hilflos, fast ängstlich. „Da bist du!" hauchte Enza und ließ sich ihm gegenüber in
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