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1409 - Sucher in M 3

Titel: 1409 - Sucher in M 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tribunal, ich werde meinen Mandanten kurz befragen und dann überlegen, ob ich vorschlagen soll, daß ihr ihn persönlich anhört."
    „Tu das, Lafsater-Koro-Soth", erwiderte der Vorsitzende des Tribunals. „Wir werden inzwischen eine einfache Möglichkeit suchen, ihm die Beweisführung zu erleichtern."
    Der Porleyter wandte sich wieder dem Terraner zu. „Es gibt zwei Möglichkeiten für dich", erklärte er. „Entweder bekennst du dich schuldig im Sinn der Anklage, dann kannst du mit einer schnellen Strafe rechnen. Oder du versuchst, dich zu verteidigen und von jeder Schuld freizusprechen. Dann mußt du dir gewichtige Argumente einfallen lassen."
    „Ich denke, das ist deine Sache. Du bist mein Verteidiger. Mußt du nicht alles versuchen, um meine Unschuld zu beweisen?"
    „Nein. Du stehst nicht vor einem Gericht, sondern vor einem Tribunal. Ich bin lediglich der Mittler zwischen dir und meinen Artgenossen."
    „Das ist der Gipfel der Unverschämtheit!" Rhodans Augen blitzten. „Was habt ihr mit meinen Freunden gemacht? Wo sind sie?"
    Der Aktionskörper begann sich unruhig zu bewegen. Koro drehte sich einmal um seine Achse. Die blauen Augen leuchteten grell. „Du bist allein gekommen. Du wurdest von niemand begleitet. Du mußt dich täuschen. Nein, es ist unmöglich, daß ich falsch informiert bin. Noch immer bin ich der Anführer und Sprecher meines Volkes." Er wandte sich in Richtung der Plattformen. „Ich erachte es als notwendig, daß Perry Rhodan sich selbst verteidigt, Hohes Tribunal!"
    Dieses Ansinnen des Verteidigers wurde mindestens eine Viertelstunde lang diskutiert, dann erhielt Perry endlich die Erlaubnis zu reden.
    Es blieb ihm nicht viel an Argumenten.
    Er warf den Porleytern vor, seine Gefährten unterschlagen zu haben. Sie stellten in seinen Augen wichtige Zeugen dar, doch Zeugen bedeuteten den Wesen in ihren Aktionskörpern nichts. Sie leugneten die Existenz von Bully, Gucky und Sato Ambush einfach ab. Es gab außer ihm keine Terraner in den subplanetaren Anlagen von Lydon und erst recht keinen Mausbiber.
    Etwas stimmte nicht, das erkannte Rhodan jetzt endgültig. „Wenn ich unwissentlich die Selbstvernichtungsanlage aktiviert habe", fuhr er fort, „dann läßt sie sich ja wohl wieder abschalten. Eure Technik ist hoch genug entwickelt, um jede Art eines dummen Zufalls auszuschließen. Geht hin und desaktiviert die Anlage!"
    Lafsater-Koro-Soth schlug die Zangen gegeneinander, daß es krachte und die weiteren Worte Rhodans übertönte. „Woher willst du wissen, ob wir das überhaupt wollen?" zischte er. „Ich bin ein Ritter der Tiefe", fuhr Rhodan fort. „Ihr habt den Ring der Kosmokraten anerkannt und wißt, wer ich bin. Warum verlangt ihr von mir, daß ich meinen Status beweise?"
    „Hast du die Legitimation des Igsorian von Veylt und den Paß des Armadan von Harpoon?" kam die Gegenfrage vom Vorsitzenden des Tribunals. „Führst du sie mit, wie es sich gehört?"
    Sie sind total verrückt, redete Perry sich ein. Er wußte nicht, was er noch sagen sollte. Verbissen musterte er die Wesen auf den drei Plattformen. Schließlich wandte er sich an seinen Verteidiger. „Lafsater-Koro-Soth", murmelte er. „Igsorian von Veylt und Armadan von Harpoon sind längst tot. „Eine Legitimation, wie ihr sie fordert, hat nie existiert.
    Ihr lebt in einer Traumwelt. Etwas hat euer Bewußtsein verwirrt!"
    Seine Augen begannen ihn zu brennen, und ein dumpfer Druck legte sich auf sein Bewußtsein. Er vergewisserte sich, daß alle Systeme seines SERUNS exakt arbeiteten. Er ortete und hatte Schwierigkeiten, die Daten klar zu erfassen. „Wir befinden uns schon die ganze Zeit in einem Bereich eines erhöhten Energieniveaus", meldete der SERUN. „Da ich die Verhandlung nicht stören wollte, habe ich die Information bisher zurückgehalten."
    Perry dachte an Sato Ambush und seine Pararealitäten. Hatte der kleine Mann seine Finger im Spiel? Nein, es mußte anders sein. „Die Verhandlung ist geschlossen", rief er laut. „Ein Tribunal, das nur in einer Halluzination existiert, kann mich nicht verurteilen!"
    „Da hast du völlig recht, Rhodan von Terra!" Die Stimme kam nicht von den Plattformen, auch nicht aus dem Sprechsack von Lafsater-Koro-Soth. Sie kam aus dem Nichts dazwischen, und während sie sprach, wurden die Konturen des Saales und der Wesen darin undeutlich.
    Sie verschwammen rasch und lösten sich völlig auf. Rhodan stand mitten in einer langgestreckten Halle, die voll mit technischen Geräten war.

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