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1406 - Barriere im Nichts

Titel: 1406 - Barriere im Nichts
Autoren: Unbekannt
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bestimmt nicht.
    Heute ist der 2. September 447 NGZ. Wir haben sechs Tage lang Zeit, uns mit dem Schiff und seinem Verhalten im Raum vertraut zu machen, dann fliegen wir Hangay an."
    „Hangay? Ich habe am Rande davon gehört..."
    „Wir wissen auch nur, daß die Galaxis Hangay nahe der Pinwheel aus einem anderen Universum in unseres übergewechselt ist. Oder jedenfalls Teile davon - und diese Teile haben ihre eigene Strangeness mitgebracht."
    „Der Strangenessbegriff ist mir bekannt", unterbrach Quando. „Soweit ich weiß, ist es deshalb unmöglich, Hangay anzufliegen."
    „Nicht ganz. Man kann sich in gewissem Grad an das Phänomen gewöhnen, wir werden es jedenfalls versuchen. Das wird Schiff und Mannschaft harten Belastungen aussetzen. Über Langeweile wirst du dich nicht beklagen müssen; besonders nicht danach."
    „Weshalb?" Quando schaute neugierig.
    Ian Longwyn lächelte, als habe er einen Trumpf besonderer Art im Ärmel. „Die LFT stellt das Schiff nicht in Dienst, wie es sonst geschieht. Wir bekommen einen Sonderauftrag. Wir sind für Reginald Bull persönlich vorgesehen."
    Quando schluckte ein paarmal. Reginald Bull, einer aus dem kleinen Kreis der potentiell Unsterblichen. Nein, dann würden die nächsten Monate wirklich nicht langweilig, überlegte er, obwohl das Schiff natürlich den neuesten Stand der Technik repräsentierte und unmittelbare Gefahr deshalb kaum zu erwarten stand. „Ich will dich nicht weiter aufhalten", sagte Ian Longwyn in seiner leisen Art und setzte sich. „Wir sehen uns bestimmt noch mehrmals. Viel Spaß bei der Arbeit."
    „Danke."
    Quando verließ die Zentrale und suchte erneut den Raum mit den Hypnoschulern auf. Diesmal ließ er sich Details über die Hangarräume und ihre Ausstattung überspielen. Als das Programm durchgelaufen war, brach an Bord die Nachtphase an. Er suchte seine Kabine auf, schuf durch Verrücken einiger Gegenstände etwas persönliche Atmosphäre und nahm wie am Tag zuvor ein Schlafmittel.
    Am folgenden Tag suchte er erstmals die Hangarsektoren auf. Die CIMARRON verfügte über zwei moderne Space-Jets, die in Hecknähe in zwei kuppelförmigen Ausbuchtungen der Hülle untergebracht waren, und fünf unterlichtschnelle Kleinboote. Alle Anlagen befanden sich in bestem Zustand.
    Im Lauf der nächsten Stunden lernte Quando diejenigen Besatzungsmitglieder kennen, mit denen er unmittelbar zu tun hatte. Es handelte sich ausschließlich um bewährte Fachkräfte. Er würde sie also nicht beaufsichtigen, sondern nur ihre Tätigkeit koordinieren müssen.
    Gegen Abend startete das Schiff.
    Quando verfolgte den Vorgang von einem kleinen Kontrollraum aus. Obwohl die CIMARRON grundsätzlich für den Aufenthalt im Weltraum gemacht war, verfügte sie über Lande- und Starteinrichtungen. Sie hoben fast gemächlich ab, ließen weit unten den Raumhafen LFT-T-6 zurück und erreichten innerhalb weniger Minuten die Umlaufbahn. Es hatte keinerlei Zwischenfälle gegeben - wie nicht anders zu erwarten gewesen war.
    Trotzdem, dachte Quando, eine Neukonstruktion erforderte immer Vorsicht. Die erste Überlichtetappe führte sie ins Wega-System, dann ging es weiter Richtung Olymp und schließlich an einen Punkt hoch oberhalb der galaktischen Ebene. Am 6. September nahm das Schiff Kurs auf die Galaxis Hangay, um dort plangemäß die Besatzung an fremde Strangenesswerte zu gewöhnen. Der Weg nahm vier arbeitsreiche Wochen in Anspruch.
    Am Morgen des 8. Oktobers begann die Immunisierungsphase. Sie steuerten ein Randgebiet des noch immer unvollständigen Sternennebels an, übergaben möglichst viele Funktionen den acht Bordsyntrons und warteten ab. Es kam zu stark desorientierenden Effekten. Viel Mannschaftsmitglieder fielen in Bewußtlosigkeit, andere mußten von den Medorobots behandelt werden.
    Ein paar Stunden später war die Tortur vorbei. Quando dachte mit Schrecken daran, daß ihnen dasselbe noch mehrfach bevorstand. In Abständen von je achtzehn Stunden flog die CIMARRON ins Zielgebiet, jedesmal ein bißchen weiter, und am 19. Oktober waren sie gegen schwache Strangenesseinflüsse fast immun.
    Dies war der Tag, da Reginald Bull erstmals an Bord kam. Quando hatte sich irgend etwas Ungewöhnliches davon erhofft, doch er bekam den Unsterblichen nicht einmal zu sehen. Die Ereignisse an der Materiewippe von Ashkalu erfüllten allerdings vollauf sein Bedürfnis nach Vergessen. Erstmals seit vielen Tagen schlief er ohne Medikamentenhilfe.
    Sie erlebten am 30. November 447 die Ankunft
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