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1406 - Barriere im Nichts

Titel: 1406 - Barriere im Nichts
Autoren: Unbekannt
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ließ ein Beiboot der PERSEUS anlegen. Zwei Sekunden später nahm Rhodan erneut den eigentümlichen Luftzug wahr, wie er für das Erscheinen eines Teleporters typisch war. Ras Tschubai; das Beiboot hatte nur den Teleportermutanten durch den Schutzschirm bringen sollen. „Hallo, Ras!"
    „Ich dachte, ich werde hier vielleicht gebraucht, Perry."
    „Vermutlich nicht. Ich dachte eher an Gucky für den bevorstehenden Einsatz."
    „Wo ist der Kleine denn?"
    „Keine Ahnung, er war eben noch hier..."
    „Eine neue Ortung!" mischte sich Lalande Mishkom aufgeregt ein. „Was bei allen Buschantilopen kann das sein?"
    Auf seinem Monitor erkannte Rhodan eine Art Phantombild, den ungenauen Ortungsreflex eines Objekts, das sich mit hoher Geschwindigkeit von Satrang entfernte. Der Ortungsschutz des Schiffes mußte die Möglichkeiten galaktischer Technik, über die sie verfügten, bei weitem sprengen. Es hielt geradewegs in Richtung Milchstraße, als wisse es nicht von der Wahnsinnsbarriere und dem zweiten Wall, der dahinter lag.
    Dann erlosch das Phantombild. „Was immer das war", sagte Reginald Bull, „wir können froh sein, daß es sich nicht mit uns angelegt hat."
    Ja, der rothaarige Mann hatte recht. Das Phantom hatte ihren Riegel durchstoßen, ohne in der Bewegung auch nur kurz innezuhalten. Für ein solches Schiff stellten sie keine Bedrohung dar. Irgend etwas ließ ihn den Schock abschütteln, und er sah sich suchend in der Zentrale um.
    Gucky, dachte er konzentriert. Ich brauche dich jetzt.
    Weshalb hörte der Mausbiber nicht?
    Eine telepathische Botschaft wäre dem kleinen Ilt normalerweise nicht entgangen.
    Gerade jetzt brauchte er ihn, um auf Satrang noch dem Rechten zu sehen. „Wo ist Gucky?" fragte er laut.
    Eine Weile schüttelten alle ratlos die Köpfe, dann zog sich Rhodan in seine Kabine zurück. Die Schiffe verhielten fürs erste im Orbit. Schon kurze Zeit später brachte Ras Tschubai Nachricht von dem Mausbiber, und Rhodan sah seinen Verdacht bestätigt. „Setz dich erst mal hin, Ras", sagte er. „Der Kleine hat sich also wieder selbständig gemacht."
    Bevor er weitersprach, tauschte Rhodan einen kurzen Blick mit dem Afrikaner. Sie dachten beide dasselbe. Die Spur des Mausbibers war unsichtbar, aber zu zweit würden sie ihn finden
     
    8.
     
    Gegenwart: 10. Mai 1143 NGZ „Du bist fast noch mal glimpflich davongekommen, Quando."
    Vor einer Stunde erst war er aus der Bewußtlosigkeit erwacht, und er hatte sich besser gefühlt, als es viele Tage vorher der Fall gewesen war. Vielleicht hatten sie ihm ein mildes Euphorikum gegeben, vielleicht lag es daran, daß sein Körper giftfrei war. „Du hast recht, Valerie. Die einzigen Probleme liegen noch in meinem Kopf. Ich kann nicht begreifen, daß ich so etwas getan habe - und ich weiß noch nicht, wie ich mit dieser Realität fertig werden soll."
    Valerie trug einen weißen, enggeschnittenen Overall, der ihre Figur traumhaft zur Geltung brachte. Ihre großen Augen, der kurzgeschnittene, hellbraune Haarschopf und ihr freundliches Gesicht flößten ihm Vertrauen ein. Verwundert über sich selbst schloß Quando die Augen.
    Es war das erste Mal seit dem unfreiwilligen Sprung in die Zukunft, daß er eine Frau so ansehen konnte. Vielleicht die Melodien dieses Sängers, dachte er. „Ich glaube nicht", meinte Valerie, „daß das Bordgericht dich für deine Handlungsweise zur Rechenschaft zieht.
    Man wird dich für strafunfähig erklären und alles auf den Schock schieben. Die 695 Jahre - wir haben es ja genauso mitgemacht."
    Quando wußte, daß sie unrecht hatte.
    Niemand konnte nachvollziehen, in welcher Lage er steckte. War es denn endlich vorbei? Hoffentlich; zumindest sahen die Dinge heute anders aus als noch am Tag zuvor. „Eines muß ich wissen, Valerie ... Nimmst du mir übel, wie ich mit dir umgegangen bin?"
    Sie lächelte sanft. „Natürlich nicht, wäre ich sonst hier? Aber der Klügste warst du ja noch nie."
     
    ENDE
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