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1405 - Sei schön für den Teufel

1405 - Sei schön für den Teufel

Titel: 1405 - Sei schön für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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mich zu dem gewalttätigen Arzt hinab. »Okay, jetzt noch mal: Wo finden wir Kazakis?«
    »Büro. Liegt alles zusammen. Am OP. Gang weitergehen und nicht den Knick nach rechts gehen.«
    »Danke.«
    »Sie werden nichts erreichen.«
    »Das lassen Sie mal unsere Sorge sein«, sagte ich. »Bisher sind wir mit unseren Methoden immer gut gefahren. Da brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen.«
    Nichts hielt uns mehr in diesem Büro. Ich sah einen Schlüssel von innen stecken, nahm ihn heraus und schloss die Tür ab, als wir vor der Tür standen. Suko war auch nicht faul gewesen. Er hatte im Büro die Telefonanlage unbrauchbar gemacht, indem er einfach die Hauptleitung gekappt hatte. Das Handy hatte er dem Arzt auch abgenommen. Mit einem kräftigen Tritt hatte er es unbrauchbar gemacht.
    Beide glaubten wir daran, dass wir keine Zeit mehr verlieren durften. Es ging nicht nur um die Aufklärung des Falls, es ging dabei auch um Glenda, die in dieser Klinik verschwunden war. Wir kannten ihre Neugierde, und so verglich ich sie manchmal mit einer jungen Sarah Goldwin.
    Trotzdem wurden wir aufgehalten, denn wie ein Spukgestalt erschien vor uns eine Frau.
    Wir konnten davon ausgehen, dass es eine Patientin war, doch ihr Benehmen ließ uns stutzen.
    »Da stimmt was nicht«, flüsterte ich.
    »Sie geht so seltsam.«
    »Genau.«
    Wir vergaßen unsere Eile für den Augenblick und kümmerten uns um die blonde Person. Wäre das Licht besser gewesen, so hätten wir schon früher erkennen können, was mit ihr los war. So sahen wir nur, dass sie sich schwerfällig bewegte wie jemand, der erst vor kurzem aus der Narkose erwacht war.
    Sie kämpfte mit dem Gleichgewicht, um dann nach links zu fallen.
    Da gab es zum Glück die Wand, die ihr Halt gab. Allerdings nur für einen Moment, denn sie rutschte an der Wand nach unten, und sie wäre doch noch gefallen, wenn Suko und ich nicht so schnell reagiert hätten. So hielten wir sie erst fest und ließen sie dann zu Boden sinken, wo sie sitzen blieb.
    Suko schaute sie von der linken Seite an, ich von der rechten, und mein Blick fiel zwangsläufig auf ihre Wange.
    »Mein Gott!«, flüsterte ich nur.
    »Was ist denn?«
    »Schau selbst.«
    Auch Suko sah die aufgerissene Haut. Das kleine Loch störte die Glätte brutal, aber darin oder dahinter bewegte sich etwas und rutschte auch über den Rand.
    Zwei Würmer hatten ihr Gesicht verlassen!
    Uns war klar, dass diese Frau das Schicksal einer gewissen Inga teilte und dass es auch uns nicht möglich sein würde, sie vor einem schrecklichen Ende zu bewahren.
    »Kazakis«, flüsterte ich. »Dieses verdammte Schwein.«
    Die Frau schaute uns an. Ihr Blick war verhangen, aber wir spürten, dass sie uns etwas sagen wollte, und ich ermunterte sie durch mein heftiges Nicken.
    »Er will sie operieren. Er hat sie geholt…«
    »Wenn will er operieren?«, fragte ich.
    »Glenda heißt sie.«
    »Sind sie schon im OP?«
    »Ja.«
    So gern wir bei ihr geblieben wären und ihr geholfen hätten, es war nicht mehr möglich. Jetzt ging es darum, Glenda aus den Klauen dieses Irren zu befreien.
    Falls wir nicht zu spät kamen…
    ***
    Glenda Perkins war wieder erwacht.
    Es war nicht so, als hätte man sie aus den Tiefen der Bewusstlosigkeit in die Höhe gestoßen, es kam ihr eher vor wie das Erwachen nach einer Operation, und sie spürte auch eine leichte Übelkeit.
    Danach merkte sie, dass man sie auf den Rücken gelegt hatte. Sie schaute nach oben, sah eine Decke und darunter eine große, kreisrunde OP-Leuchte, an der sich zahlreiche Lampen verteilten. Sie spürte die Kühle, und sie kam zu dem Schluss, dass man sie für die Operation zurechtgelegt hatte.
    Glenda wollte sich bewegen, was sie nicht schaffte, denn drei quer über ihren Körper liegende Riemen verhinderten dies. So gefesselt hatte sie keine Chance, sich aus eigener Kraft zu befreien.
    Aber sie war in der Lage, die Umgebung aufzunehmen und zu denken. Da waren keine Nachwirkungen der verdammten Spritze, die ihr Denken behindert hätten. Der letzte Riemen lag dicht unter ihrem Hals und klammerte dort die Brust fest, der mittlere über den Hüften und der untere umspannte die Beine.
    Glenda hätte gern geredet, aber sie sah niemanden, den sie hätte ansprechen können. Außerdem war es für sie nicht so einfach, den Kopf zu bewegen.
    Der Geruch fiel ihr auf. Es roch nach Medizin. Wonach es genau roch konnte sie nicht sagen, und es war im Moment auch nicht wichtig, denn das Geräusch von Schritten lenkte sie
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