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1405 - Sei schön für den Teufel

1405 - Sei schön für den Teufel

Titel: 1405 - Sei schön für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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entgegen. »Meinen Sie nicht, dass dies reicht?«
    Das konnte uns die Frau nicht sagen. Sie hatte schwache Augen und musste erst eine Brille aufsetzen, die natürlich auch perfekt gestylt war, wobei an den oberen Rändern des Gestells winzige Strasssteine blitzten.
    »Scotland Yard?« Sie flüsterte den Namen fast ehrfurchtsvoll.
    »Genau.«
    »Das ist etwas anderes.«
    »Dann haben Sie sicherlich die Güte, uns durchzulassen.«
    »Ich muss Sie trotzdem anmelden.«
    Suko und ich tauschten einen schnellen Blick. »Okay«, stimmte ich zu, »tun Sie das.«
    Die Blonde telefonierte, aber sie hatte keinen Erfolg. Der Professor meldete sich nicht. Es klappte auch nicht beim zweiten Versuch, und wir sahen, dass eine leichte Röte ihre Wangen überzog.
    »Sorry, ich kann Ihnen nicht helfen. Der Professor ist wohl nicht im Hause.«
    »Wir werden trotzdem nicht gehen. Da gibt es nämlich noch ein Problem.«
    »Ja?«, flüsterte sie unsicher.
    »Es geht um eine Frau. Glenda Perkins. Sie muss vor kurzem bei Ihnen gewesen sein.«
    »Das ist wahr. Sie wollte unbedingt Schwester Ulema sprechen.«
    »Und?«
    »Ich habe sie zu ihr geschickt.«
    »Sie ist noch dort – oder?«
    »Das denke ich.«
    Ich lächelte die Blonde an. »Danke für die Auskünfte.«
    Die Erleichterung fiel mir auf. Sie dachte wohl, sie wäre uns jetzt los, und sie versprach, uns Bescheid zu geben, wenn sie den Professor erreicht hatte.
    »Nein, das ist nicht nötig. Sie brauchen uns nur den Weg zu seinem Büro zu erklären.«
    »Was?«, rief sie erstaunt.
    »Sie haben richtig gehört. Auch wenn er sich nicht gemeldet hat, werden wir zu ihm gehen. Werden wir ihn eben überraschen.«
    »Aber… aber ….«, stotterte sie.
    »Wo müssen wir hin?«, fragte Suko.
    Wir bekamen den Weg beschrieben. Danach legte ich meine Hand auf den Telefonhörer.
    »Noch etwas. Stören Sie den Herrn Professor nicht, bitte. Sie könnten Probleme mit der Polizei bekommen, und das wollen Sie doch sicherlich nicht…«
    »Nein«, flüsterte sie, »das will ich nicht…«
    ***
    Glenda Perkins fühlte sich, als würde sie unter einem Schock stehen, denn diese Würmer boten einen wirklich schlimmen Anblick.
    Und was tat Mandy Lane?
    Sie saß wie in ihrem Sessel, und mit den Fingerkuppen der rechten Hand strich sie über die veränderte Wange hinweg, aber sie traute sich nicht, die kleinen Tiere aus der Wunde zu holen.
    Glenda wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie glaubte nicht, dass Mandy es kapierte. Sie sah aus, als wäre sie in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen. Oder als wäre sie in ein tiefes Loch gestürzt.
    Aber Ulema wusste Bescheid. Sie dachte nicht mehr daran, Glenda zu attackieren. Sie stand schräg hinter Mandy Lane und grinste über deren Kopf hinweg.
    »Schau sie dir an, Glenda! Schau sie dir genau an. Denn das gleiche Schicksal wird auch dir widerfahren.«
    »Und wovon träumen Sie in der Nacht?« Irgendwie gelang es Glenda, diese trotzige Erwiderung hervorzubringen, obwohl sie so sehr geschockt war von dem, was sie hier sah.
    »He, du solltest dich nicht so arrogant geben. Hier gelten andere Gesetze, und denen hast du zu folgen.«
    Glenda saugte die Atemluft durch die Nase ein. Sie machte sich Vorwürfe, sich nicht mit John Sinclair in Verbindung gesetzt zu haben. Jetzt zu telefonieren, war unmöglich. Das würde Ulema nicht zulassen, deren fleischiges Gesicht weiterhin von einem Grinsen verzerrt wurde.
    An Aufgeben oder einen Rückzieher dachte Glenda Perkins allerdings nicht. Deshalb deutete sie auch ein Kopfschütteln an. »Nein, Ulema, so haben wir nicht gewettet. Ich werde diese Klinik jetzt verlassen. Nur nicht allein, denn ich nehme Mandy mit. Daran werden Sie mich nicht hindern können.«
    »Versuchen Sie es!«
    Die Antwort klang nicht, als wäre die Krankenschwester kompromissbereit. Sie würde sich mit Haut und Haaren dagegen wehren.
    Zudem musste Glenda noch an einen weiteren Gegner denken. Kazakis – dieser Name schwebte wie ein Damoklesschwert über ihr.
    »Mandy!«
    Die Frau im Bademantel zuckte leicht zusammen, als sie ihren Namen hörte.
    »Mandy, ich möchte, dass Sie mit mir mitkommen, verstehen Sie? Wir werden dort hingehen, wo man Ihnen hilft. Man wird alles versuchen, um Sie wieder gesund, wieder normal zu machen.«
    Mandy nickte, aber sie tat nichts. Auch in ihrem glatten Gesicht bewegte sich nichts. Glenda kam wirklich der Gedanke, hier eine Puppe vor sich sitzen zu haben, die nicht in der Lage war, sich zu bewegen.
    »Kommen Sie!«
    »Nein, Sie
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