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140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn
Autoren: Larry Brent
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ließ den Schluß zu, daß er wirklich nur einige Schritte gehen und schnell
wieder zurück sein wollte.
    Larry Brent öffnete gleich danach die
Haustür.
    Nebelschwaden wehten durch die Straße bis in
den Hausflur.
    Ein Blick nach links ... einer nach rechts
...
    Da vorn war Henniet. Die Hände in den Taschen
vergraben, näherte er sich der Straßenkreuzung.
    Das Licht der Verkehrsampel drang nur schwach
durch den milchigen Dunst. Es waren nur wenige Autos unterwegs, die im
Schrittempo fuhren.
    Charles Henniet überquerte die Straße.
    Er wandte sich Richtung Piccadilly Circus und
schritt zielstrebig voraus.
    Er wandte sich kein einziges Mal um.
    X-RAY-3 blieb dem Nachtwanderer auf den
Fersen und wurde das Gefühl nicht los, daß Charles Henniet einem Ruf oder einem
geheimnisvollen Trieb folgte.
    Der Brite ging stur geradeaus. Vereinzelt
waren noch Passanten unterwegs, die aus Richtung Piccadilly Circus kamen oder
dorthin gingen.
    Am Piccadilly hatten selbst gleißende
Neonbeleuchtungen der Kabaretts, Filmtheater und der Reklame Mühe, den
grau-weißen Nebelschleier zu durchdringen.
    Die Luft war kühl. Dennoch waren in den
Straßen und engen Gassen, wo die Bars, Striptease-Schuppen und Sexfilm-Theater
sich drängten, noch einige Unentwegte unterwegs.
    In erster Linie handelte es sich dabei um
Touristen, die aus Neugier, durch Sohos nächtliche Gassen spazierten. Andere
waren auf der Suche nach einem Abenteuer, was hier leicht zu bekommen war.
    Eindeutige Angebote standen reichlich an den
Türen. In schmalen Toreinfahrten und Türnischen lehnten leichte Mädchen,
rauchten gelangweilt und warteten auf Freier.
    Wenn ein Mann in ihre Nähe kam, schlenderten
sie kokett auf ihn zu und sprachen ihn an.
    Charles Henniet verschwand in einer dunklen
Seitengasse. Dort brannte an einem schmalbrüstigen Haus, in das eine
Toreinfahrt führte, eine rote Laterne. Im milchigen Nebel sah sie aus wie ein
Leuchtsignal auf einem im Wasser schaukelnden Boot.
    Dort stand eine Frau mit offenem Haar, das
weißblond aus dem Nebel leuchtete. Die Prostituierte trug einen Pelzmantel,
grau-weiß gefleckt, der einen weiten Kragen hatte.
    Lächelnd kam sie Henniet entgegen, der sie
direkt ansteuerte.
    Sie öffnete den Mantel ein wenig.
    Helle, nackte Haut schimmerte verführerisch.
    »Hallo«, sagte die Pelzmantel-Trägerin, »ich
nehme an, du hast Langeweile, heute nacht nicht mehr viel vor und suchst ein
warmes Bett. Ich vertreibe dir die Zeit, deine Langeweile verfliegt, und ein
warmes Bett habe ich auch . ..«
    Larry Brent, der nur wenige Schritte hinter
dem Antiquitätensammler an die Hauswand gepreßt stand, bekam jedes Wort mit.
    Und nicht nur das.
    Er sah dann auch etwas, das ihn erschauern
ließ.
    Charles Henniets Hinterkopf sah plötzlich
anders aus.
    Sein leicht gewelltes Haar war mit einem Mal
verschwunden, und es schien, als hätte er sich schnell eine Kappe übergestülpt.
    Aber X-RAY-3, der den Engländer keine Sekunde
aus den Augen gelassen hatte, wußte, daß dies nicht sein konnte.
    Henniets Kopf hatte sich verwandelt!
    Er war von einem gefleckten Fell überzogen.
    Der Mann riß im gleichen Augenblick, als
Larry Brent sich aus dem Hausschatten löste und mit mächtigen Sätzen nach vorn
jagte, beide Hände in die Höhe.
    Das waren keine Hände mehr, sondern Pranken.
Im Anzug dort vorn steckte nicht mehr Charles Henniet, sondern - ein Leopard!
     
    *
     
    May, die Blondine im Leopardenmantel, verlor
das gewinnende Lächeln auf den Lippen.
    Ihre Augen weiteten sich. Ihre Lippen waren
weit geöffnet, aber nicht mehr, um dem Fremden ein >Hallo, Süßer? Na, wie
wär’s mit uns beiden? < zuzuflüstern, sondern um einen markerschütternden
Schrei auszustoßen.
    Vor ihr stand kein Mensch mehr, sondern eine
reißende Bestie.
    Beide Pranken zuckten nach vorn auf ihr
Gesicht zu.
    Die Prostituierte fühlte einen scharfen,
brennenden Schmerz. Die Pranken fuhren über ihr hübsches, geschminktes Gesicht,
und ihr Schrei wurde noch durchdringender.
    Mit der einen Pranke wollte der Lycanthrop,
der Tiermensch, ihren Mund verschließen, um damit den Schrei zu ersticken.
    Da war der Retter in der Not schon heran:
Larry Brent alias X-RAY-3!
    Er sprang Charles Henniet von hinten an, ehe
dieser sich auf sein Opfer stürzen und es tödlich verletzen konnte.
    Larry hielt in der Rechten die Smith &
Wessen Laser, aber nicht zum Schuß bereit, sondern umgedreht, um damit
zuzuschlagen.
    Der Knauf der Waffe krachte auf den
Hinterkopf des
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