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140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn
Autoren: Larry Brent
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heile
Welt, in der sie lebten und zufrieden waren. Genau er gesagt: zufrieden hätten sein können.
    Seit einigen Wochen jedoch waren sie es nicht
mehr.
    Etwas Mysteriöses war in ihr Dasein getreten,
das sie belastete. Es hing mit Charles Henniet zusammen. Seit einer Afrikareise
hatte er sich verändert, das behauptete zumindest seine Frau.
    Gloria Henniet, resolut, intelligent, eine
Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben stand und wußte, was sie wollte,
hatte eine furchtbare Entdeckung gemacht.
    Sie war der Meinung, daß Charles in die
Abhängigkeit eines afrikanischen Medizinmannes oder Magiers geraten war, der
ihn fernsteuerte wie eine Puppe. Ohne daß Henniet dies merkte!
    Im Londoner Hyde-Park, der nur wenige
Schritte von der eleganten Wohnung des Paares entfernt lag, waren in der
letzten Woche zwei Spaziergängerinnen überfallen, niedergeschlagen und auf
bestialische Weise zugerichtet worden. Ihre Körper waren übersät mit blauen
Flecken, tiefen Kratz- und Bißwunden, als wäre ein wildes Tier über die
unglücklichen Opfer hergefallen. Eine Frau war ihren Verletzungen inzwischen
erlegen. Um das Leben der zweiten kämpften die Ärzte noch.
    Beide Ereignisse waren am frühen Abend - kurz
nach Einbruch der Dunkelheit - erfolgt. Die Luft war um diese Jahreszeit auf
der Insel schon recht frisch, und es hatten sich nur wenige Menschen im Park
aufgehalten.
    Fest stand, daß Charles Henniet sich zum
gleichen Zeitpunkt nicht in seiner Wohnung aufhielt, sondern ebenfalls einen
Spaziergang machte. Im Hyde-Park ...
    Das allein wäre noch kein Grund gewesen,
mißtrauisch zu werden.
    Aber Gloria Henniet hatte nach der Rückkehr
ihres Mannes dessen unordentliche Kleidung bemerkt mit einigen Blutflecken am
Jackett und an den Hosenbeinen.
    Charles machte einen verstörten Eindruck,
stand wie unter einem Schock und gab an, fast von einem Auto überfahren worden
zu sein.
    Wie in Trance entledigte er sich seiner Kleidung,
kroch ins Bett und warnte seine Frau davor, auf keinen Fall einen Arzt zu
verständigen. Es wäre alles in Ordnung mit ihm. Danach schlief er ein.
    Am nächsten Morgen wachte er ausgeruht und
quietschvergnügt auf und konnte sich an nichts mehr erinnern.
    Gloria Henniet ließ von dieser Stunde an
ihren Mann nicht mehr aus den Augen.
    Da sie seit Jahren getrennt schliefen, erwies
sich dieses Unternehmen jedoch als nicht ganz leicht durchführbar.
    Die Schlafzimmer lagen jeweils am anderen
Ende der Etage, die Partner gingen zu verschiedenen Zeiten ins Bett.
    Besonders Charles Henniet führte einen
äußerst unregelmäßigen Lebenswandel. Mal verschwand er gegen zwanzig Uhr in
seinem Bett, mal hielt er sich bis weit nach Mitternacht noch in der Bibliothek
auf, um ein seltenes Buch zu studieren, das er am Tag zuvor in einem der
zahlreichen Antiquariate in Soho aufgestöbert hatte. Meist handelte es sich um
Werke, in denen alte Möbel, Uhren und Schmuck aus dem siebzehnten und achtzehnten
Jahrhundert abgebildet waren. Für diese Epoche interessierte Henniet sich
derzeit besonders.
    Das war auch ein Grund für seine Afrika-Reise
gewesen. Um diese Zeit hatten viele Engländer aus religiösen und politischen
Gründen die Insel verlassen, um in Amerika und Afrika ein neues Zuhause zu
finden.
    Viele kostbare Möbel und Kunstwerke hatten
dabei die Reise mitgemacht. Manches Schiff, das einem Sturm zum Opfer fiel oder
auf Klippen zerschellte, riß Menschen und kostbaren Besitz mit in die Tiefe.
Viele aber erreichten ihr Ziel. In Afrika hatte es keinen großen Krieg gegeben
wie in Europa. Das bedeutete, daß von den alten Stücken nichts zerstört worden
war. Also bestand die Chance, das eine oder andere zu erwerben und der eigenen
Sammlung einzuverleiben.
    Unter diesen Voraussetzungen war Charles
Henniet nach Afrika geflogen und einige Wochen durch das Land gepilgert. Einmal
war er für drei Tage verschwunden. Wo er sich da aufgehalten hatte, war bis zur
Stunde nicht geklärt. Auch dies war ein Punkt, den Larry noch zu klären hoffte,
falls es hier überhaupt um einen übersinnlichen Fall ging. So sicher war dies
nämlich noch nicht.
    Die PSA hatte von Chief-Inspektor Edward
Higgins, einem alten Freund Larrys, einen Hinweis erhalten. Nach den guten
Erfahrungen, die Higgins mit dem Eingriff der PSA in besonders gelagerten
Fällen gemacht hatte, gab er sofort Informationen nach New York weiter, wenn er
der Meinung war, daß es sich um ein Ereignis handelte, das nicht in den
Aufklärungsmechanismus einer herkömmlichen
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