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140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn
Autoren: Larry Brent
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und
auch kein Sherry. Mir steht der Kopf nach einem Spaziergang .«
    »Aber - wo willst du denn jetzt noch hin? Es
ist nach Mitternacht, kein Club, kein Pub hat um diese Zeit mehr geöffnet .«
    »Ich will auch in keinen Club und keinen Pub.
Ich will einen Spaziergang an der frischen Luft machen. Das ist alles .«
    »Es ist sehr neblig draußen«, warf sie ein.
    »Ich weiß. Ich entferne mich auch nicht weit
vom Haus. Wahrscheinlich ist’s der Nebel, der mich nicht schlafen läßt .«
    »Du klagst in der letzten Zeit öfter über
Schlafstörungen, Charly .«
    »Mag sein. Das muß mit meiner Reise nach
Afrika zu tun haben .«
    Sie stutzte. Auch Larry Brent in seinem
Versteck wurde hellhörig. Es war das erste Mal, daß Henniet eine Bemerkung
machte, die mit seiner Reise in Zusammenhang stand.
    »Was hat das mit Afrika zu tun ?« fragte Gloria völlig richtig, um ihn zu einer neuen
Antwort zu provozieren.
    »Ich bin nicht mehr der Jüngste. Ich habe
Schwierigkeiten mit der klimatischen Umstellung. Mein Organismus paßt sich nicht
mehr so leicht an. - Du solltest übrigens jetzt auch schlafen gehen. Hat dir
dein Doktor Brent nichts gegen deine nervösen Störungen gegeben ?«
    »Ich kann das Mittel nicht mehr nehmen. Mein
Körper verträgt es nicht. Ich reagiere mit Hautausschlägen darauf. Das alles
ist mit Teil meiner hochgradigen Nervosität .«
    »Dann sollte sich dein Doktor Brent etwas
Neues einfallen lassen. Ich denke, er ist ein hervorragender Spezialist ?«
    »So hat man ihn mir jedenfalls empfohlen .«
    Gloria Henniet spielte ihre Rolle weiterhin
sehr gut.
    Sie hielt sich an das vereinbarte Spiel, von
dem Charles Henniet nichts wußte.
    Gloria, die sich mit der Bitte um Hilfe an
Chief-Inspektor Higgins gewandt hatte, den sie ebenfalls persönlich kannte,
hatte von diesem ihre Rolle zugewiesen bekommen.
    Danach sollte sie sich nervös und zerfahren
geben und dafür sorgen, daß ein Arzt sie in den eigenen vier Wänden beobachtete
und behandelte. Aus persönlichen Gründen nämlich wollte sie sich nicht in ein
Sanatorium begeben. Schon gar nicht dahin, wo psychisch Kranke behandelt
wurden.
    Da sie alle Dinge grundsätzlich selbst
entschied, sofern es nicht um Antiquitäten ging, redete ihr Charles Henniet
auch nicht dazwischen.
    Sie hatte bei allem freie Hand.
    So konnte Larry Brent sich ungehindert in der
Wohnung bewegen. Er war so etwas wie der >Leibarzt< der Frau des
Antiquitätensammlers. Daß er nicht sie im Auge behielt, sondern ihn, das
allerdings wußte der Hausherr nicht.
    »Bleib nicht so lange weg«, bat Gloria ihren
Mann an der Wohnungstür.
    »Eine halbe Stunde«, lächelte er ihr zu, zog
sie an sich, hauchte einen Kuß mitten auf ihre Stirn und verließ dann die
Wohnung.
    Dies war der Moment, in dem X-RAY-3 aus
seinem Versteck vorkam.
    »Die Zeit, in der er das Haus verläßt, ist
äußerst ungewöhnlich«, wisperte sie dem PSA-Agenten zu. »Bisher verließ er die
Wohnung nur am frühen Abend .«
    »Da konnte er sicher sein, auch
Spaziergängerinnen im Park zu finden, immer vorausgesetzt, daß er wirklich
etwas damit zu tun hat .«
    »Wenn er etwas damit zu tun hat, muß es heute
einen besonderen Grund dafür geben, wenn er zu vorgeschrittener Zeit das Haus
verläßt. Wenn das der Fall ist, werden wir bald wissen, warum es heute anders
ist als sonst .«
     
    *
     
    Aus dem riesigen alten Schrank in der Halle
nahm er einen dunklen Trenchcoat, den er dort deponiert hatte, drückte einen
schlappen, breitkrempigen Hut auf den Kopf und verließ dann ebenfalls die
Wohnung.
    Er brauchte nicht zu befürchten, von Charles
Henniet dabei gesehen zu werden.
    Der Antiquitätensammler benutzte
grundsätzlich den Lift, und der lag hinter dem Wandvorsprung.
    Davor befand sich die breite Treppe, deren
Metallgitter in matt vornehmem Weiß gestrichen und mit goldenen Aufsätzen
versehen war.
    Auf Zehenspitzen eilte der PSA- Agent drei
Stockwerke tiefer, während Henniet noch auf den Lift wartete, der aus der
fünften Etage herunterglitt.
    X-RAY-3 kam unten an, als der Fahrstuhlkorb
mit dem einzigen Passagier eben die zweite Etage passierte.
    Unbemerkt konnte Larry sich im Schatten
hinter der Treppe verbergen und von da aus Henniet beobachten, wie er die
Haustür aufschloß.
    Für den Fall, daß er sie wieder hinter sich
abschließen würde, war Larry vorbereitet. In seiner Manteltasche befand sich
ein Nachschlüssel.
    Aber den mußte er nicht einsetzen.
    Charles Henniet zog die Tür hinter sich ins Schloß.
Das
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