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14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

Titel: 14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote
Autoren: Vladimir Volkoff
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die Spannung kaum noch aus!«
    »Nein!« Lennet schüttelte den Kopf. »Später vielleicht.« Der Agent zog drei Kunststoffanzüge aus der Tasche.
    Außerdem verteilte er Handschuhe und Schutzmasken an seine Freunde. Dann gingen sie zu dem Zylinder hinüber.
    »Ich möchte wissen, was da drin ist«, Gaston ließ nicht locker. Doch Lennet schwieg. Was würde es ihm nützen, wenn er wüßte, daß der Zylinder etwa sieben Kilo Plutonium enthält? dachte er.
    Der Zylinder wurde in Plastik eingepackt. Lennet sah ständig auf seine Uhr.
    »Bist du mit einem hübschen Mädchen verabredet?« witzelte Ray.
    Lennet antwortete nicht. Raimundo brauchte nicht zu wissen, daß diese Uhr eigentlich ein Geigerzähler war, der die Strahlungen maß, die der Zylinder aussandte. Die Strahlung befand sich, noch nicht gefährlich, unter dem Normbereich, aber sie mußten sich beeilen. Die drei Männer trugen den Zylinder abwechselnd. Er war ungeheuer schwer und schlecht zu tragen, weil sie in den unterirdischen Kanälen nicht aufrecht gehen konnten.

    Gaston, reichte Lennet den schweren Stahlzylinder 
    Sie erreichten die Leiter. Gaston, der größte und stärkste, transportierte das Ding hinaus. Die Straße war menschenleer. Sie verstauten den Metallzylinder im Kofferraum und sprangen wieder ins Auto. Während der Fahrt zogen sie ihre Schutzanzüge und Masken aus und steckten sie wieder in die Tasche.
    Das Portal des gemieteten Hauses öffnete sich von neuem. Der Botschafter wußte natürlich auch nicht Bescheid, aber er hatte von höchster Stelle Anweisung erhalten: heute nacht sei nicht er selbst, sondern der jüngste seiner Attaches der Chef!
    »Sei so nett, schreib ein neues Lied und laß uns arbeiten!« bat Lennet und schloß die Tür hinter dem Sänger. Die drei jungen Männer öffneten das Paket, und ein prächtig verzierter Mahagonisarg kam zum Vorschein. In einem Plastiksäckchen lagen vier Schrauben mit Silberkopf. Raimundo hob den mit Blei beschwerten Deckel ab, das Innere des Sarges war mit schönstem blauem Samt ausgekleidet. Ein kleines blaues Seidenkissen lag dabei.»Es lädt zum ewigen Schlaf ein«, witzelte Pontamadour. Zwischen dem Stoff und der Holzaußenwand lag eine dicke Bleischicht, die die gefährliche Strahlung auffangen sollte. Eine letzte Anstrengung, und der Zylinder lag im Sarg. Lennet  schraubte den Deckel zu. Zwei Wachsoldaten, vom Botschaftsattache angefordert, trugen ihn hinaus und brachten ihn zur Botschaft. 
     Julio steckte den Kopf durch die Tür. Die drei jungen Männer machten sich erleichtert auf den Heimweg.
    Lennet rief ein Taxi und ließ sich ins Copacabana Palace fahren, wo er die vier Mädchen und Fak in höchster Aufregung vorfand: Julio war verschwunden.
    Was war bloß passiert?
    »Meine Freunde«, erklärte Lennet, »ein schreckliches Komplott ist soeben aufgedeckt worden. Wir schweben alle in höchster Lebensgefahr. Das beste ist, ihr verkriecht euch in euren Zimmern, und schließt die Türen zu. Das Essen wird von den Sicherheitsbeamten gebracht. Laßt vor allem keine Journalisten herein, es könnten verkappte Mörder sein. Für die ganze Truppe besteht höchste Lebensgefahr. Julio befindet sich in Sicherheit. Ihr werdet im Radio und Fernsehen davon hören. Glaubt keinesfalls, was ihr hört, aber tut so, als ob ihr es glaubt! Weint, schluchzt, rauft euch die Haare. Das gilt vor allem dir, Fak!«
    In der Zwischenzeit begab sich Ray, sehr zufrieden mit sich selber, zu Otávio. Aber niemand öffnete, und es blieb ihm nichts anderes übrig als zu warten. Er machte es sich auf dem weichen Fußabstreifer bequem, benutzte seine Polaroidkamera als Kopfkissen und schlief ein.
    Gaston, der kaum mehr Ähnlichkeiten aufwies mit dem jungen Mann, der in den unterirdischen Kanälen einen Zylinder transportiert hatte, installierte sich in seinem Büro, polierte kurz seine Nägel und hob das Telefon ab.
    Er war untröstlich, seinen Freund, den Sekretär des Innenministers, zu so später Stunde aus dem Bett klingeln zu müssen, aber es war etwas Schreckliches passiert: Der Sänger Julio war soeben mitten im Flamengopark ermordet worden! Die Leiche hatte man bereits in die Botschaft transportiert, ein französischer Arzt hatte den Totenschein ausgestellt, und ob es nun möglich sei, auf die üblichen Formalitäten zu verzichten und die Leiche mit dem nächsten Flugzeug nach Frankreich zu schicken?
    Was? Julio ermordet? Katastrophe! Ein so großartiger Sänger! Ja, ja, natürlich, die
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