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14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote

Titel: 14 - Geheimagent Lennet und der Scheintote
Autoren: Vladimir Volkoff
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nichts dagegen. Außerdem muß Julio jeden Augenblick kommen.«
    »Essen wir zusammen?«
    »Unmöglich! Ich habe Julio versprochen, mit ihm allein essen zu gehen.«
    »Also, dann nach dem Essen?«
    »Ja, – aber ich weiß noch nicht, wann. Er trifft sich mit einem Produzenten und nimmt mich mit.«
    »Dann sehe ich dich vor dem Abendessen.«
    »Ich esse nicht zu Abend.«
    »Warum nicht?«
    »Weil abends Konzert ist. Ich will Julio Gesellschaft leisten, wenn er sich ausruht.«
    »Und während des Konzerts?«
    »Auch nicht. Er hat mir eine Karte geschenkt.«
    »Du hast ihn doch schon zweimal gehört.«
    »Na und, dann höre ich ihn eben ein drittes Mal.
    Übrigens bin ich diesmal hinter der Bühne, das ist viel aufregender.«
    »Ich kann in der Pause kommen.«
    »Die Sicherheitsbeamten lassen dich nicht durch.«
    »Also, dann sehe ich dich nach dem Konzert.«
    »Du weißt genau, daß wir alle zu Nino gehen. Du bist auch eingeladen. Aber mach bitte ein anderes Gesicht, sonst lachen alle über dich. Julio hat dich nämlich schon ,Totengräber’ getauft.«
    »Dein Julio sollte darüber lieber keine Witze machen.
    Vielleicht wird er noch vor mir beerdigt. Sag ihm, es sei äußerst ungesund, den Mädchen der anderen nachzulaufen.«
    »Oh! Bei dem Leibwächter, den er hat, braucht er keine Angst zu haben. Weißt du, daß Julio, seit er hier ist, schon zwei- oder dreimal überfallen wurde? Aber Auguste hat die Kerle für ein oder zwei Monate ins Krankenhaus geschickt.«
    »Regina, dein Julio…«
    »Sei still, da kommt er. Nein, doch nicht. Was sagtest du?«
    »Ich sagte, ich sehe dich dann nach dem Abendessen.
    Du kommst zu mir, weil wir dort nicht gestört werden, und dann sprechen wir über deine Verpflichtungen.«
    »Ich bin sicher, daß das ganz interessant wäre, aber ich kann leider nicht kommen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil… ich meine Tante nach dem Abendessen vom Flugplatz abholen muß.« 
    »Ich wußte gar nicht, daß du eine Tante hast. Du weigerst dich also, mich heute abend zu sehen.«
    »Überhaupt nicht. Ich habe nur die ganze Zeit zu tun.«
    »Regina, die anderen kommen gerade. Ich sage dir nur noch eins: Vergiß nicht, daß ich deinen Vater in der Hand habe…«
    »Meinen Vater… meinen Vater… er hätte nicht betrügen sollen. Julio! Hier sind wir! Wie braun du bist, die Sonne hier tut dir gut.«
    Nachdem er vorübergehend ohne Diener auskommen mußte, war Otávio gezwungen, selber zu öffnen, als es an seiner prächtigen Wohnungstür klingelte. Er hatte gerade mit seinem Freund, Kommissar Gustave Abreu, telefoniert. Dieser hatte sich optimistisch gegeben: »Ich gebe zu, du hast Pech gehabt. Zwei zuverlässige Männer, die wochenlang außer Gefecht sind, das ist schlimm. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde es so einrichten, daß ich sie persönlich verhöre und sie nichts verraten, was für dich von Nachteil sein könnte. Und was den jungen Sänger angeht, verstehe ich deine Eifersucht, aber du mußt einfach Geduld haben. In ein paar Tagen ist er wieder abgereist und Regina wird zu dir zurückkehren.
    Außerdem, vergiß nicht, das sind alles kleine Fische… Wir haben ja eine ganz andere Erbschaft in Aussicht, als die paar Millionen von Richter Caravelas…«
    Otávio war wieder besserer Laune und sah durch das Guckloch an der Tür. Draußen standen die Wespen, Julios vier Musikerinnen. Kurz kam ihm der Gedanke, es könnte sich um eine Strafexpedition des Gegners handeln.
    Aber sie sahen alle vier ganz harmlos drein. Er öffnete.
    »Senhoritas, was verschafft mir die Ehre?«

    »Wir treffen uns um zwei. Uhr neben dem Marionettentheater«, las Otávio »Otávio«, sagte Klarinette. »Wir haben es sehr eilig, aber wir müssen Ihnen etwas sagen.«
    »Worum geht es?«
    »Otávio, Julio gehört uns. Wir singen, tanzen und arbeiten nur für ihn. Wir mögen ihn alle und sind nicht eifersüchtig aufeinander. Und bis jetzt dachte er auch nur an seine italienische Freundin. Bis ein anderes Mädchen dazwischenkam…«
    »Senhoritas, ich glaube, Sie machen sich völlig umsonst Sorgen. Das ist nur ein vorübergehender Flirt, ein…«
    Batterinette gab ihm ein Papier. »Sie sind doch Reginas Bräutigam. Können Sie lesen?«
    Otávio faltete das Papier auseinander. Er erkannte sofort Reginas Schrift. Er las:
    Julia, mein Entschluß steht fest. Leben ohne Dich?
    Unmöglich! Nach dem Abendessen gehe ich nach Hause und packe das Nötigste. Wir treffen um um halb zwei Uhr neben dem Marionettentheater. Dort,
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