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1398 - Tänzer, Tod und Teufel

1398 - Tänzer, Tod und Teufel

Titel: 1398 - Tänzer, Tod und Teufel
Autoren: Jason Dark
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Parkplatz.
    »Na denn«, sagte Suko und stieg als Erster aus.
    Er hatte seine Füße kaum ins Freie gesetzt, als drei Typen erschienen, die man noch zu den Jugendlichen zählen konnte.
    Wir waren fremd in der Gegend, fuhren ein Auto, das noch einigermaßen aussah, und an so etwas hatte man natürlich Spaß.
    »Fremde müssen hier Knete zahlen, wenn sie parken wollen.«
    »An euch?«, fragte Suko.
    »Wäre von Vorteil.«
    Suko schaute sich den Sprecher an, der die Eleganz eines billigen Zuhälters hatte. Er trug einen hellen Mantel zum gegeelten schwarzen Haar und unter dem Mantel einen schwarzen Pullover, auf dem ein silberner Totenkopf glänzte.
    Als Polizisten wollten wir uns nicht zu erkennen geben. Es hätte nichts gebracht, deshalb löste Suko das Problem mit einem Schein.
    »Wenn ihr Zeit habt, könnte ihr ja auf den Wagen Acht geben.«
    »Haben wir.«
    Zehn Pfund wechselten den Besitzer.
    Suko schaute die drei Typen noch mal an. »Finde ich eine Schramme, die mir neu ist, gibt es für euch Probleme.«
    »Klar, Chef, verstanden.«
    »Bis später.«
    Es gab Hausnummern, an denen ich mich orientierte. Vor einer Einfahrt wartete ich auf Suko.
    »Müssen wir durch?«, fragte mich mein Partner.
    »Ja. Gürük scheint sich ein Haus im Hinterhof gekauft zu haben.«
    So war es dann auch. Als wir die Einfahrt hinter uns gelassen hatten, sahen wir wieder eine andere Welt vor uns. Hohe Häuser mit Anbauten, graue Dächer, TV-Schüsseln seitlich der Fenster, ein Hof, der nur teilweise gepflastert war, was den zahlreichen Kindern nichts ausmachte, die im Dreck spielten.
    Aus den Schornsteinen quoll Rauch, und selbst hier draußen roch es nach Essen.
    Gürüks Haus war ein Mittelbau. Es gab eine verschrammte Tür, die offen stand. Neben ihr lehnten zwei Halbwüchsige und pafften.
    Wir mussten an ihnen vorbei und nahmen den Geruch des Tabaks auf, der keiner war. Die beiden rauchten Gras.
    Das war nicht unsere Sache, und so betraten wir das Haus, in dem es keine Namensschilder gab.
    Bevor wir wie die Verrückten suchten, schnappten wir uns eine Frau, die aus der Wohnung trat und einen mit schmutzigem Wasser gefüllten Eimer trug.
    Zuerst tat sie, als würde sie uns nicht verstehen. Als sie jedoch den Namen »Burna« hörte, wies sie zuerst nach oben und hielt uns dann vier hochgereckte Finger entgegen.
    Im vierten Stock also.
    Kinder benutzten die Treppe als Spielplatz. Laute Stimmen und Geräusche aus der Glotze mischten sich, aber weiter oben, in den letzten beiden Etagen, wurde es stiller. Hier schienen keine Familien zu leben.
    Vier Türen verteilten sich in der vierten Etage. Da konnte wir uns eine davon aussuchen. Aus einer trat eine kleine Frau, die erschrak, als sie uns sah.
    »Keine Angst«, sprach Suko sie an.
    »Wir möchten nur wissen, wo Burna gewohnt hat?«
    Zuerst schaute sie uns nur aus großen Augen an, dann fragte sie:
    »Wo ist Burna?«
    »Sagen Sie uns, wo sie gelebt hat.«
    »Hinter mir.«
    »Okay.«
    Wir gingen vorbei, aber wir schafften es nicht, die Tür zu öffnen, denn die Frau hielt uns beide fest.
    »Es ist etwas geschehen, nicht wahr?«
    »Sind Sie eine Freundin?«
    »Vielleicht.«
    »Was sollte denn geschehen sein?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht«, flüsterte sie. »Man hört nur so einiges.« Sie bewegte die Finger, um das Fliegen eines Vogels nachzumachen.
    »Es sind nur Gerüchte.«
    »Welche denn?«
    »Sie soll Besuch bekommen haben.«
    »Ach ja?«
    »Vom Tod…«
    Ich schaute mir die Frau genauer an. Sie schien mehr zu wissen.
    Angst hatte sie nicht, zumindest sah ich das Gefühl nicht in ihrem Blick. »Woher wissen Sie das alles?«
    »Sie hat es mir gesagt.«
    »Was?«
    »Dass sie bald Besuch bekommen würde.«
    »Vom Tod?«
    »Sie hat es nicht so deutlich gesagt, aber man kann damit rechnen. Wenn der Tänzer kommt, dann ist es so weit. Mehr kann und will ich nicht sagen. Aber hütet euch. Der Tänzer ist zugleich auch der Teufel, und der Teufel ist der Tod.«
    Mehr sagte die Frau nicht. Bevor wir uns versahen, huschte sie an uns vorbei und lief mit kleinen Trippelschritten die Treppe hinab.
    Wir betraten die Wohnung noch nicht, denn Suko fragte: »Hast du das alles begriffen?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Der Tänzer, der Teufel und der Tod. Drei Begriffe, die uns nicht kalt lassen sollten.«
    Ich lachte leise. »Aber wie bringen wir sie zusammen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Es ist eine Person, und es muss jemand sein, vor dem die Menschen eine verdammte Angst haben. Burna
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