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1398 - Tänzer, Tod und Teufel

1398 - Tänzer, Tod und Teufel

Titel: 1398 - Tänzer, Tod und Teufel
Autoren: Jason Dark
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unbedingt hören sollten.«
    »Genauer.«
    »Sorry, das kann ich dir nicht sagen, aber rechne damit, dass der Fall noch Kreise ziehen wird.«
    »Auch welche, die in euren Bereich fallen?«
    »Zumindest tangieren sie ihn.«
    »Okay, du weißt ja, wo du mich erreichen kannst. Ich hoffe nur, dass mir kein neuer Fall dazwischenkommt. Ansonsten viel Glück.«
    »Danke.«
    Suko und Sema standen neben dem Rover. Auch die Kollegin hatte mit ihrer Dienststelle telefoniert. Dort waren den beiden Schlägertypen die Fingerabdrücke abgenommen worden, und man hatte festgestellt, dass nichts gegen sie vorlag.
    »Typisch!«, flüsterte Sema. »Einer wie Chiram findet immer wieder neue Handlanger. Er importiert sie aus allen möglichen Ländern Europas. Und wir schauen zu.«
    »Keinen Frust«, sagte ich. »Lass uns lieber fahren.«
    »Ja, ich freue mich schon auf Gürük…«
    ***
    Rassun wurde auch der große Schweiger genannt. Warum er so wenig sprach, wusste nur er selbst. Die anderen allerdings vermuteten, dass der Grund in Rassuns Vergangenheit lag.
    Der Libanese stand vor der Tür des Bads. Dem Wäschereibesitzer war anzusehen, dass er sich nicht wohl fühlte. Er schaute sich öfter um als gewöhnlich und fragte mit schneller Stimme: »Ist hier alles klar?«
    »Sicher.«
    »Gut.« Gürük schien trotzdem nicht zufrieden zu sein, denn sein Blick blieb unstet.
    Das Bad stand auf seinem Grundstück. Es war ein Anbau, den er sowohl von außen als auch vom Haus aus erreichen konnte. In der Regel nutzte er es allein, nur wenn gute Freunde kamen, nahm er sie mal mit. Oder hin und wieder auch Frauen, die ihn dann verwöhnen mussten, denn er bezahlte sie. Es waren in der Regel sehr teure Begleiterinnen, die auch ihren Mund über das hielten, was sie erlebten.
    Vom eigentlichen Firmengelände war das Bad durch eine recht hohe Mauer getrennt. Auf ihr befanden sich spitze Glasscherben, sodass man sie nicht überklettern konnte.
    Gürük fror. Nicht nur äußerlich, sondern auch im Innern. Da sogar noch stärker.
    Den Schlüssel hielt er bereits in der Hand. Er wandte sich an Rassun. »Du bleibst hier stehen, bis ich fertig bin. Es wird nicht lange dauern, das weiß ich. Ich muss einfach meinen Schmutz loswerden. Sollte etwas sein, sagst du mir Bescheid.«
    Der Libanese nickte nur. Er nahm alles mit einer stoischen Gelassenheit hin. In seinem Gesicht bewegte sich nichts.
    Gürük schloss die Tür auf. Fast hastig zog er sich in das Innere zurück und ließ Rassun allein.
    Der Libanese wartete nicht direkt vor der Tür, sondern etwas nach rechts versetzt. Auch jetzt blieb sein Gesicht unbewegt. Er schaute nach vorn und zugleich hinein ins Leere. Über seinen Chef dachte er eigentlich nie nach, er nahm ihn, wie er sich gab. Mal war Gürük ruhig, dann gab es Tage, da drehte er regelrecht durch, schrie seine Leute zusammen und fluchte das Blaue vom Himmel herunter.
    An diesem Tag war er völlig anders. Die Ruhe nahm Rassun als gespielt hin.
    Natürlich fragte sich Rassun, warum das so war. Seine Gedanken machte er sich schon, und er kam zu einem Ergebnis.
    Gürük hatte Angst. Wovor, das wusste Rassun nicht. Doch wer so schaute, der fühlte sich verfolgt, und deshalb beschloss der Libanese, besonders auf der Hut zu sein. Er wollte keine böse Überraschungen erleben.
    Er stand an der Rückseite des Hauses. Das Grundstück zog sich hier bis zu einer Straße hin, die Rassun schlecht überblicken konnte, weil Buschgruppen seine Sicht verwehrten. Selbst im Winter wuchs das Zeug noch recht dicht.
    Rassun hoffte, dass sein Chef nicht zu lange in seinem Bad bleiben würde. Es machte keinen Spaß, draußen zu warten.
    Die Bewegung nahm er war, als sich die Gestalt schon auf dem Grundstück befand. Rassun dachte zunächst an ein Tier, dann aber sah er, dass es ein Mensch war, der das Gelände betreten hatte. So klammheimlich, dass Rassun ihn erst jetzt bemerkt hatte, was schon erstaunlich war. Rassun hätte nicht mal sagen können, woher diese Person gekommen war, die sich ihm jetzt näherte. Er spürte jedoch die leichte Enge in der Kehle, ein Zeichen, dass es ihm nicht besonders gut ging, aber noch wollte er nichts unternehmen und den Mann erst näher herankommen lassen.
    Dabei fiel dem Libanesen die Kleidung auf, die dunkel war, aber nicht schwarz; es war eher ein tiefes Blau. Eine weit geschnittene Hose, fast eine Pumphose. Und ein Hemd, das ebenfalls einen sehr weiten Schnitt zeigte und ziemlich weit offen stand, sodass Rassun einen Teil des
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