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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder
Autoren: Unbekannt
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haben in diesen Tagen eine wichtige Aufgabe. Es kommt darauf an, in möglichst kurzer Zeit ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Aber der Erfolg ist uns sicher, weil wir unter Aufsicht des Herrn Heptamer arbeiten. Seid euch dessen bewußt. Gesegnet sei der Herr Siebentag, Sohn der Götter und Herrscher der Zwanzigstätten, daß er uns weiterhin zum Wohl der Vollendung arbeiten läßt. Getreu seinem Wort wollen wir unsere Arbeit verrichten. Wir trotzen den Ungläubigen und tragen unseren Teil dazu bei, daß der Sechste Tag sich seinem Ende zuneigt. Und nun geht an eure Arbeit."
    Der Raum leerte sich ziemlich schnell. „Und du, Poster tol Jhiakk, hast ebenfalls noch zu tun. Kümmere dich um deine Mannschaft."
    Während der beiden nächsten Tage erhielt er intensive Hypnoseschulungen. Die Zeit zwischen zwei Einheiten verwandte er darauf, seine frisch erworbenen Kenntnisse im Simulator zu testen, weil der Unterschied zwischen Theorie und Praxis sonst einen enormen Risikofaktor bedeutet hätte.
    Am dritten Tag waren alle Vorbereitungen abgeschlossen. Gemeinsam mit Kel vok Zenga besuchte er den eigentlichen Werftbereich, wo drei Schwingenschiffe der Juatafu aufgeschnitten in energetischen Stützgerüsten lagen. Die Raumer zählten zu den sonderbarsten Konstruktionen, die man in der Galaxis Maghruu Maghaa finden konnte. Sie bestanden aus zwei Quadern, ungefähr rechtwinklig aneinandergesetzt, und zwei flügelartigen Aufbauten oberhalb der längeren Seite, die mit einer Höhe von je siebzig Metern das Bild dominierten. Dagegen maßen die beiden winkligen Rumpfstücke nur zwanzig mal fünfzig und zwanzig mal sechzig Meter.
    Poster wußte, daß einige technische Geheimnisse der Juatafu-Schiffe noch immer nicht geklärt waren.
    Die Roboter hatten vor Eintreffen der Enterkommandos viele Aggregate und Programmierungen zerstören können. Das allerdings war kein wesentliches Hindernis. Was zur Durchführung ihrer Mission nötig war, befand sich in bestem Zustand, und den Rest würden ihre eigenen Anlagen erledigen. „Ist alles bereit?" fragte Rel vok Zenga einen Techniker in khakibeiger Kombination, der gerade vorbeihuschen wollte. „Nur noch wenige Sekunden", antwortete der andere. „Gleich muß das Dach zur Seite."
    Wie um seine Worte zu bestätigen, ertönten von oben seltsame Geräusche. Es hörte sich an, als würden zwei rauhe Steinquader aneinander gerieben. Poster sah unwillkürlich auf und beobachtete das Dach, das in ganzer Breite über der zentralen Werfthalle beiseite glitt. Der Himmel darüber war grau verhangen.
    Aber weit oben erkannte der Hauri drei winzige Punkte, die wuchsen und dabei langgestreckte, unsymmetrische Form annahmen. Offenbar handelte es sich um die vorbereiteten Raumboote, rechtzeitig fertiggestellt und aus dem Orbit nach unten geflogen.
    Ein leitender Techniker betätigte die Signalanlage. Durchdringende Huptöne brachten weitere Bewegung in die Werftanlagen. Wie gebannt starrte Poster auf ein Dutzend Antigravblöcke, die sich schwebend auf die drei Juatafu-Einheiten verteilten und dort an vorberechneten Punkten ansetzten. Ganze Rumpfpartien lösten sich aus dem Gefüge der Flügelschiffe, die Stücke wurden angehoben und nach Plan abgelegt.
    Mit dem nächsten Arbeitsgang lösten sich entbehrliche Aggregate und Trennwände. So entstand in jedem der drei Rümpfe ein längliches Loch von genau austariertem Format; einzig sichtbares Resultat fieberhafter Arbeit. „Beobachte es genau, Poster tol Jhiakk. In diesem Versteck wirst du sterben."
    Er warf Kel einen versteckten Blick von der Seite zu. Sprach aus den Worten des anderen Schadenfreude oder Neid? Poster wußte es nicht.
    Die drei Raumboote sanken gemächlich durch die Öffnung im Werftdach. Sie waren nicht einmal fünfzehn Meter lang und durchmaßen kaum die Hälfte, und ihre Hüllen erschienen als schrundige, von technischem Gerät übersäte Flächen. Den weiteren Flug übernahmen die zwölf Antigravblöcke. Vorsichtig senkten sie die Boote ab, bis sie sich genau in den entsprechenden Lücken befanden. „Der Zeitpunkt ist gekommen", erklärte Kel mit merklicher Erleichterung. „Ich habe deine Leute zusammenrufen lassen. Ihr geht an Bord, das weitere Vorgehen dürfte klar sein und ist deine Sache, Poster tol Jhiakk. Und bedenke dies: Die Not ist der Vorbote der Vollkommenheit, und die Gläubigen werden sie geduldig ertragen, wissend, daß die Neugeburt sie erwartet. Das sagt euch der Herr Heptamer.
    Singt das Lied des Sechsten Tages, wenn
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