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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt
Autoren: Unbekannt
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sich, aber sie liefen nicht davon. Sie standen in der Gegend herum und rührten sich nicht. Man würde sie wegschaffen und einlagern, und wenn man sie gerade gebrauchen konnte, wurden sie programmiert und neuen Aufgaben zugeführt. „Wir bringen die Gefangenen jetzt in eines unserer Schiffe", verkündete Li-Nar entschlossen. „Ihr Vennok werdet euch um die Roboter kümmern. Wir schicken euch Verstärkung."
    Aber damit waren die Vennok nicht einverstanden, und die Fronten verhärteten sich so sehr, daß Nikki Frickel, Wido Helfrich, Narktor und Dao-Lin-H'ay bereits befürchteten, in eine ernste Auseinandersetzung zu geraten.
    Da endlich geschah das, worauf sie schon lange gewartet hatten.
    Ein Beiboot der SORONG raste heran, verzögerte und landete weich auf dem Dach eines Gebäudes - dem einzigen Platz, an dem keine Verlorenen von Tarkan herumstanden.
    Die Hangay-Kartanin und die Vennok wurden von dieser Landung überrascht, aber das hinderte sie leider nicht daran, sich weiterhin gegenseitig zu bedrohen und dabei auch die Gefangenen nicht aus den Augen zu lassen. „Betäubt die ganze Bande, ehe es hier ein Blutbad gibt!" befahl Nikki Frickel leise über Funk.
    Nichts geschah. „Verdammt ..." begann Nikki flüsternd, aber dann verschlug es ihr den Atem.
    Die Schleuse öffnete sich, und eine Gestalt wurde sichtbar, gekleidet in die einfache, blütenweiße Uniform der Kartanin aus Ardustaar. „Ich bin Oogh at Tarkan", sagte der Kartanin, und seine Stimme klang kräftig - und zornig. „Kommandant der NARGA SANT, die vor langer Zeit von Tarkan nach Meekorah gesandt wurde, um dort Kundschafterdienste zu tun und die Bewohner von Meekorah auf jenen Plan vorzubereiten, der sich jetzt erfüllt. Drei Viertel der Galaxis Hangay sind bereits nach Meekorah gelangt, und ihr, die ihr da unten steht und über Dinge streitet, die euch nichts angehen, gehört zu den Glücklichen, die Tarkan, der Schrumpfenden, und dem sich dort anbahnenden Ende allen Lebens entkommen sind."
    Als Nikki Frickel Oogh at Tarkan zuletzt gesehen hatte, war er ein hinfälliger Greis gewesen. Jetzt wirkte er wieder so, wie sie ihn von der Gruft der Erleuchtung her in Erinnerung hatte.
    Er war immer noch uralt - aber seine Ausstrahlung war überwältigend.
    Nikki riskierte einen schnellen Seitenblick auf Dao-Lin-H'ay. Die Kartanin sah mit leuchtenden Augen zu Oogh at Tarkan. Es hätte nicht viel gefehlt, und Dao-Lin wäre vor Ehrfurcht auf die Knie gesunken.
    Kein Wunder! dachte Nikki Frickel.
    Wenn man Oogh at Tarkan in diesem Augenblick mit den Hangay-Kartanin verglich, dann schnitten Li-Nar und seine Artgenossen ziemlich kläglich ab.
    Sie schienen sich dieser Tatsache sogar bewußt zu sein, denn viele von ihnen schlugen die Augen nieder, und einige duckten sich sogar, als wollten sie sich zur Flucht wenden.
    Und die Vennok?
    Die meisten starrten Oogh at Tarkan an, aber einige tuschelten miteinander. „Wir beanspruchen nur diese Gefangenen!" sagte schließlich einer von ihnen, indem er vortrat und auf die kleine Gruppe um Nikki Frickel deutete. „Mit welchem Recht?" fragte Oogh at Tarkan düster. „Habt ihr sie gefangen?"
    „Nun ... ja!"
    „Welches Vergehen werft ihr ihnen vor?"
    „Sie sind Verbündete des Hexameron!"
    „Das Hexameron herrscht im Universum Tarkan", erwiderte Oogh at Tarkan ruhig. „Diese Wesen aber stammen aus Meekorah, und sie sind erbitterte Gegner der Lehre von den Sechs Tagen."
    „Woher willst du das wissen?"
    „Weil diese Wesen meine Freunde sind."
    Die Vennok schienen von diesem Argument nicht übermäßig beeindruckt zu sein. Sie entstammten einem ganz fremden Volk, und Oogh at Tarkan mochte für sie nur irgendein alter Kartanin sein, der nicht viel mehr tun konnte, als große Sprüche zu klopfen. „Schnappt sie euch!" schrie der Angreifer der Kopfflügler. „Die Belohnung gehört uns!"
    Aber er hatte die Rechnung ohne die Hangay-Kartanin gemacht, die von Oogh at Tarkan tief beeindruckt waren. Nikki Frickel und ihre Begleiter waren plötzlich von Kartanin umgeben, die offensichtlich bereit waren, die Freunde des Kommandanten der NARGA SANT bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.
    Dieser Anblick brachte die Vennok so weit zur Besinnung, daß sie ihre Waffen senkten. „Schluß damit!" rief Oogh at Tarkan, und seine Stimme hallte von den Bergen wider. „Schluß mit dem Kampf, dem Töten, dem Haß! Geht und helft denen, die eure Hilfe brauchen! Und schließt Frieden miteinander - es ist höchste Zeit! Ihr seid
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