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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt
Autoren: Unbekannt
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Stehenbleiben! Keine Bewegung!"
    Nikki Frickel sah sich jäh aus ihren Gedanken gerissen. Unwillig sah sie sich um - und entdeckte einen Vennok, der mit erhobener Waffe auf sie zumarschierte. „Stehenbleiben, habe ich gesagt!" schrie der Vennok, und über die künstliche Stimme seines Übersetzungsgeräts hinweg hörte man schwach die eigentlichen Laute der vennischen Sprache.
    Nikki Frickel runzelte die Stirn, denn sie hatte sich nicht von der Stelle gerührt. „Mir scheint, jetzt sitzen wir wirklich in der Klemme", bemerkte Narktor, der zufällig in die entgegengesetzte Richtung blickte.
    Von dort kamen Li-Nar und einige seiner Kartanin, ebenfalls bewaffnet, ebenfalls grimmig. „Es sind unsere Gefangenen!" fauchte Li-Nar. „Ihr habt es nicht geschafft, sie in den Höhlen dingfest zu machen. Was also wollt ihr hier?"
    „Seid ihr alle miteinander übergeschnappt?" fragte Dao-Lin-H'ay fassungslos. „Nach allem, was hier geschehen ist, solltet ihr wahrhaftig andere Dinge im Kopf haben, als uns zu verhaften."
    „Ruhe!" befahl Li-Nar. „Du kannst mir gar nichts befehlen", konterte Dao-Lin verächtlich.
    Inzwischen rückten die anderen Vennok näher.
    Nikki Frickel beobachtete fassungslos, wie sowohl die Vennok als auch die Kartanin ungerührt über die Benguel und die Toto Duga hinwegstiegen. „Habt ihr Hirdals Geschichte nicht auch gehört?" rief die Kommandantin der SORONG den beiden feindlichen Parteien zu. „Hirdals Geschichte!" wiederholte Li-Nar verächtlich. „Ich weiß nicht, wie ihr es gemacht habt, aber es war jedenfalls alles nur ein Trick."
    Nikki Frickel verschlug es fast die Sprache. „Was für ein Trick?" fragte sie schließlich. „Hirdal war doch offensichtlich eine Botin von ESTARTU!"
    „Na und? Was geht mich ESTARTU an!"
    „ESTARTU war eine Macht, die gegen das Hexameron gekämpft hat!"
    „Das behauptest du! Es gibt keine Beweise dafür."
    „Der Beweis liegt hier vor dir. Sieh dir die Benguel und die Toto Duga an ..."
    „Toto Duga!" knurrte Li-Nar wütend. „Kleine Kinder! Das ist auch alles nur ein Produkt eurer Phantasie.
    Aber wir wissen aus Erfahrung, daß die Agenten des Hexameron jeden noch so schmutzigen Trick anwenden, um an ihr Ziel zu kommen. Denkt bloß nicht, daß wir uns so leicht hereinlegen lassen!"
    „Und wir noch weniger!" schrien die Vennok laut von der anderen Seite her. „Das ist doch zum Ausder-Haut-Fahren!" fluchte Wido Helfrich mit unterdrückter Stimme. „Haben die denn alle ein Brett vorm Kopf ?"
    „Das muß schon eine Bohle vom Umfang einer hundertjährigen Eiche sein", murmelte Nikki Frickel spöttisch.
    Sie blickte zum Himmel hinauf. Wido Helfrich und Narktor folgten ihren Blicken. „So schnell kann das Beiboot nicht hier ankommen", murmelte Wido skeptisch. „Und wie sollen die anderen uns hier herausholen?"
    „Kommt Zeit, kommt Rat", meinte Nikki philosophisch. „Wir müssen sie nur lange genug hinhalten."
    Direkt vor ihren Füßen lag ein Benguel, der sich jetzt zu regen begann. Sie trat einen Schritt zur Seite, um ihm ein wenig Platz zu machen. Sofort fuhren die Waffen der Vennok und der Hangay-Kartanin in die Höhe. „Ihr solltet euch lieber darauf konzentrieren, diesen armen Kerlen zu helfen", sagte Nikki. „Da wartet eine Menge Arbeit auf euch!"
    Der Benguel, der mittlerweile wieder halbwegs bei Sinnen war, hockte vor ihr auf dem Boden und blickte zu ihr auf. Seine Augen wirkten sanfter als vorher. Unwillkürlich beugte sie sich zu ihm hinab. „Wie geht es dir?" fragte sie leise.
    Aber der Benguel verstand sie nicht. Die ihm künstlich aufgepfropfte Intelligenz war von ihm gewichen. Er stieß ein paar leise, schnatternde Laute hervor, dann sprang er auf und rannte davon.
    Es war wie ein Signal. Viele der Benguel waren bereits wieder erwacht, und sie flohen in hellen Scharen von diesem Ort. Sie erinnerten sich nicht mehr an ihr früheres Leben, und sie konnten sich nicht erklären, was mit ihnen geschehen war - falls sie überhaupt darüber nachdachten. Wahrscheinlich war ihnen nur ganz dumpf die Erinnerung daran geblieben, daß dies ein unheimlicher Ort war, den man besser meiden sollte.
    Nikki Frickel dachte voller Unbehagen an die unzähligen Benguel, die sich noch immer auf dem Weg zur Sendeanlage befanden. Wenn man ihnen nur irgendwie klarmachen könnte, daß sie dort nichts zu suchen hatten!
    Aber die Benguel waren vernünftigen Argumenten gegenüber noch nie sehr aufgeschlossen gewesen.
    Auch die Toto Duga kamen allmählich wieder zu
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