Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aber eins steht fest: Wir sollten so schnell wie möglich zur Halle fahren. Etwas anderes können wir nicht tun.«
    »Das ist wohl wahr.«
    Ich startete wieder und fuhr behutsam an. Auf dem glatten Boden war es nicht leicht, den Wagen zu lenken. Hinzu kam, dass es noch immer bergab ging, doch ich fuhr so vorsichtig, dass der Wagen nicht ausbrach und in der Spur blieb.
    Preston war zwar nicht eingeschneit, aber er schien aus der normalen Welt abgetaucht zu sein, denn die Straßen und Häuser waren so gut wie nicht zu sehen. Sie hielten sich unter und hinter einem grauen Schleier verborgen.
    Es waren kaum andere Autos unterwegs. So konnten wir die Halle recht schnell ereichen.
    Sie fiel uns auch deshalb auf, weil um sie herum Licht brannte.
    Scheinwerfer strahlten sie an, und selbst über das Dach hinweg rann eine helle Lichtbahn.
    Auch einen Parkplatz fanden wir, aber ich stieg noch nicht aus, während sich Jane Collins bereits losgeschnallt hatte.
    »He, worauf wartest du noch, John?«
    Ich hielt mein Handy bereits in der Hand. »Ich möchte wissen, wo der Kollege McDermatt steckt.«
    »Stimmt, den hatte ich fast vergessen.«
    Ich tippte seine Handynummer ein und hoffte, dass McDermatt seinen Apparat nicht abgeschaltet hatte.
    Er hatte es nicht. Zuerst hörte ich sein Schnaufen, dann seine Stimme, die erleichterter klang, als er hörte, wer ihn sprechen wollte.
    »Sie, Sinclair!«
    »Ich hatte es versprochen.«
    »Wo waren Sie?«
    Ich erzählte es ihm, und er schien mir noch erleichterter zu sein, als er sagte: »Der Bürgermeister ist also in Sicherheit. Das ist gut. Ich befinde mich an der Rückseite der Halle. Zur Sicherheit habe ich einige Männer mitgebracht. Bisher gab es noch keinen Grund für uns, einzugreifen. Außerdem wollte ich noch Ihren Anruf abwarten.«
    »All right. Meine Partnerin und ich werden jetzt die Halle betreten. Wir nehmen den Vordereingang.«
    »Gut. Welche Rolle haben Sie mir zugedacht?«
    »Sie werden mit Ihren Leuten draußen warten und erst eingreifen, sollte es zu einer Panik kommen.«
    Es blieb einen Moment still. Dann fragte der Kollege: »Sollte es denn zu einer Panik kommen?«
    »Ich rechne mit allem.«
    »Das ist natürlich schlecht.«
    »Ja, ich weiß. Gehen Sie davon aus, dass wir sofort nach diesem Gespräch die Halle betreten und uns auch unter das Publikum mischen.«
    »Okay.« Er stöhnte leise. »Dann können wir nur hoffen, dass alles glatt über die Bühne läuft.«
    »Wird schon werden. Bis später.«
    Ich hatte bewusst sehr optimistisch gesprochen, denn ich wollte McDermatt nicht noch mehr verwirren. Was er hier erlebte, das war auch für ihn neu. Mit einem derartigen Fall hatte er noch nie zu tun gehabt.
    »Aussteigen?«, fragte Jane.
    »Ja.«
    »Okay. Dann auf in die Höhle des Löwen…«
    ***
    Es war verdammt kalt, und die Schnee- und Eiskristalle wurden in unsere ungeschützten Gesichter geweht. Auf dem Boden hatte sich ein heller Teppich ausgebreitet, und das Licht an der Halle musste gegen den grauweißen Vorhang ankämpfen.
    Auf den Dächern der umliegenden Häuser lag ebenfalls eine weiße Schicht, und die Gäste hatten sich wirklich in die Halle verzogen, zu der eine breite Treppe hochführte. Wir mussten eine Glastür aufdrücken und wurden von zwei jungen Frauen abgeschaut, die hier Ordner spielten.
    Beide standen in der Nähe eines Tisches, auf dem Prospektmaterial lag, und als sie uns sahen, kam uns eine von ihnen entgegen und lächelte entzückend.
    »Sie haben sich etwas verspätet. Die Veranstaltung läuft bereits.«
    Das gefiel mir ganz und gar nicht, denn ich hatte ja ursprünglich vorgehabt, anstelle des Bürgermeisters eine Art Eröffnungsrede zu halten, um so Assunga und Cornetta Schibone den Wind aus den Segeln zu nehmen und die Menschen auf das vorzubreiten, was möglicherweise folgte. Aber wir hatten uns verspätet, denn der Kampf gegen die Hexen im Haus des Bürgermeisters war nicht eingeplant gewesen.
    »Ich brauchte auch Ihre Namen, bitte«, sagte die hübsche junge Frau.
    »Wofür?«
    »Wir haben hier eine Liste der Anwesenden. Dort tragen wir jeden Besucher ein.«
    »Tut uns Leid«, sagte Jane, »unsere Namen werden Sie nicht auf der Liste finden.«
    »Oh.« Die junge Frau, die eine blaue Jacke und einen ebenfalls blauen Rock trug, wunderte sich. »Sie sind nicht registriert?«
    »Nein«, sagte ich und kürzte das Verfahren ab, indem ich meinen Ausweis zeigte.
    Ein knapper Blick, dann wieder das Staunen. »Sie… ähm … Sie sind von der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher