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139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

Titel: 139 - Das Monster aus dem Feuerschlund
Autoren: A.F.Morland
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konnte trotzdem nichts als Nebel erkennen.
    War das ein Freund?
    »Wer bist du?« fragte Noel krächzend.
    »Erkennst du mich nicht?«
    »Nein. Meine Augen… Ich sehe nichts mehr…«
    »Ich bin Boram«, sagte der Nessel-Vampir.
    »Boram«, wiederholte Noel Bannister, doch er schien nicht zu begreifen, was er sagte.
    »Wir holen dich raus, Noel«, sagte der weiße Vampir. »Tony Ballard und ich.«
    Plötzlich weiteten sich die Augen des Agenten. Jetzt begriff er, und der erbärmliche Rest seiner Lebensgeister erwachte noch einmal.
    »Hast du verstanden, Noel?« fragte der Nessel-Vampir.
    »Jaaa«, dehnte der Agent. »Wo ist Tony?«
    »Draußen. Er wartet auf meine Rückkehr. Er wird sich freuen zu hören, daß du noch lebst.«
    »Wenn ihr morgen gekommen wärt, hätte ich ihm diese Freude nicht mehr machen können«, kam es leise über Noel Bannisters spröde Lippen.
    Boram erzählte, was ihnen widerfahren war, und Noel Bannister flüsterte: »Hoffentlich sieht sich Tony vor, denn dort draußen treibt sich ein schreckliches Untier herum.«
    »Ich würde dich befreien, aber ich weiß nicht, womit ich die Ketten sprengen soll. Außerdem müßte ich dich festhalten, damit du nicht in die Lava fällst, und eine Berührung von mir würde dich noch mehr schwächen.«
    »Jetzt, wo ich euch in der Nähe weiß, halte ich durch«, versprach Noel Bannister.
    ***
    Wie schon einige Male zuvor, fühlte ich mich wieder beobachtet, doch wenn ich meinen Blick noch so aufmerksam schweifen ließ, entdeckte ich niemanden.
    Mir war nicht ganz geheuer bei der Sache. Gab es vielleicht auch unsichtbare Geister? Ich konzentrierte mich auf Shavenaar und stellte fest, daß das Höllenschwert erregt war.
    Es schien eine große Gefahr wahrzunehmen. Eine Bedrohung ganz besonderen Ausmaßes. Das Leuchten der Klinge pulsierte, wurde stärker und schwächer.
    Schaudernd dachte ich an die Zeit, als das Höllenschwert sich selbständig gemacht hatte. Es hatte mir damals aufgelauert, hatte mich auf offener Straße angegriffen, und heute durfte ich es gefahrlos in der Hand halten, weil mir sein Name bekannt war.
    Damals hätte ich mir das in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Heute war es Wirklichkeit: Das Höllenschwert gehorchte mir.
    Aber ich gab es nicht frei.
    Vielleicht wäre es davongesaust, wenn ich meine Hand geöffnet hätte. Ich fühlte mich sicherer, wenn Shavenaar in meiner Hand blieb.
    Ich ermunterte es, mich näher an die Gefahr heranzubringen, und das Schwert zeigte mir den Weg. Ich folgte Shavenaar, erwartete jede Sekunde einen Angriff, den ich dann gedankenschnell parieren mußte.
    Der Dschungel, diese dichte, immergrüne Wand, schien mir in seiner Gesamtheit nicht wohlgesonnen zu sein. Ich warf immer wieder einen Blick über die Schulter zurück, damit man mich nicht von hinten überrumpelte.
    Shavenaar schwang mit einemmal hoch, und im selben Moment spie mir der Urwald ein grauenerregendes Monster entgegen, eine riesige Bestie mit einem großen geschuppten Schädel und rotglühenden Augen, die mich grausam anstarrten.
    Über diesen Augen befanden sich dicke, kurze Hörner, die zur Seite wiesen. An der ›Schläfe‹ des gewaltigen Monsters schien eine Schuppcnplatte befestigt zu sein.
    Einen Hals hatte das Scheusal nicht, der Kopf ging direkt in den Rumpf über, und aus dem erschreckend großen Maul ragten Zähne, von denen einige fast so lang Waren wie die Stoßzähne eines Elefanten.
    Mir fielen die Leichen von Guy Francis und Laurence Stockwell ein, und für mich stand fest, daß sie diesem schrecklichen Scheusal zum Opfer gefallen waren.
    Vielleicht auch Noel Bannister!
    Und nun sollte ich an die Reihe kommen, doch ich war nicht allein, ich hatte Shavenaar, das lebende Schwert, bei mir. Das Ungeheuer konnte nicht wissen, über was für großartige Eigenschaften Shavenaar verfügte.
    Das Höllenschwert war kampferfahren.
    Es hatte sich in so mancher Dämonenhand befunden, ehe es in Mr Silvers Besitz kam und nun auch mir zur Verfügung stand. Shavenaar war keine weiße Waffe.
    Das Höllenschwert kämpfte einfach in der Hand desjenigen, den es als Herrn akzeptierte - ob das nun auf der weißen oder auf der schwarzen Seite war, war ihm egal.
    Ich setzte Shavenaar auf der Seite des Guten ein - und zu meinem Schutz, wie in diesem Augenblick.
    Das Ungeheuer stampfte auf mich zu. Ich sprang zur Seite.
    Shavenaar drehte sich in meiner Hand, die Klinge reflektierte einen Sonnenstrahl, der sich durch das dichte Laubdach
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