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1387 - Das Finale

1387 - Das Finale

Titel: 1387 - Das Finale
Autoren: Jason Dark
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immer nach einem Ausweg.«
    Sir James hatte sich ein wenig abseits hingestellt und das Gespräch zwischen den beiden kommentarlos verfolgt. Für ihn war die Umgebung wichtig, denn bisher hatte sich der wahre Herrscher noch nicht gezeigt.
    Genau das änderte sich jetzt.
    Vor und über ihm, wo der Himmel sein dunkles Zelt bildete, entstand Bewegung. Was da genau passierte, sah Sir James nicht, weil es einfach zu diffus war, aber er merkte, dass es auch den kreisenden Skeletten aufgefallen war.
    Sie blieben nicht mehr ruhig. Sie hatten plötzlich ein Ziel und flogen der Stelle am Himmel entgegen, an der die Bewegung entstanden war.
    Sir James hob seinen rechten Arm. Durch einen Ruf machte er Glenda Perkins und Bill Conolly auf sich aufmerksam.
    »Schauen Sie nach vorn in den Himmel!«
    Mehr musste er nicht sagen. Sechs Augen erkannten, was dort ablief. In die Dunkelheit war tatsächlich Bewegung entstanden. Was sich bisher im Hintergrund verborgen gehalten hatte, schälte sich nun hervor und wurde von den fliegenden Skeletten flankiert.
    Die riesige Gestalt des Dämons mit der Sense!
    ***
    Was wir taten, kam schon einem leicht verzweifelten Bemühen gleich. Wir suchten den Weg zu einem Ziel, von dem wir nicht wussten, wo es sich letztendlich befand. Es konnte überall und nirgendwo sein. Versteckt in dieser schwarzgrauen unendlich wirkenden Weite einer leeren Kunstwelt, durch die wir streiften wie zwei Verlorene. Beide suchten wir nach irgendwelchen Anhaltspunkten, die uns bekannt waren. Schließlich befanden wir uns nicht zum ersten Mal in dieser Welt, aber hier war irgendwie alles gleich. Da gab es die Felsen, die leichten Anhöhen, die Steine, die manchmal die absonderlichsten Figuren bildeten, aber auch die Rinnen, mal breiter, mal schmaler, die uns an ausgetrocknete Flussbette erinnerten. Wir suchten uns immer die höheren Stellen aus, um von dort aus das Land überblicken zu können. Bisher leider ohne Erfolg, aber wir dachten trotzdem nicht ans Aufgeben.
    Wieder hatten wir eine Anhöhe erreicht, auf der wir beide stehen blieben, die Hände in die Hüften gestützt, ohne wirklich entspannt zu sein.
    »Was machen wir?«, fragte Suko. »Gehen wir weiter? Suchen wir, bis unsere Füße qualmen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Oder hat man uns vergessen?«
    Ich musste nach Sukos Frage zuerst mal lachen. »Kannst du dir das denn vorstellen?«
    »Nein, kann ich nicht. Der Schwarze Tod hat immer irgendwelche Pläne. Es bringt ihn nicht weiter, wenn wir hier in seiner Welt herumirren.«
    Ich stimmte Suko zu. »Genau das meine ich auch. Bill wurde gekidnappt, also hat man etwas mit ihm vor – und auch mit uns.«
    »Kann sein. Aber Bill ist auch leichter zu überwältigen als wir, denn er hat nicht unsere Waffen, mit denen…« Er verschluckte den Rest des Satze, deutete gegen den Himmel, um auf etwas Bestimmtes hinzuweisen, und rief: »Da sind sie, John!«
    Auch ich sah sie jetzt. Unsere Freunde, die vier Skelette, die auf ihren verdammten Drachenvögeln hockten. Nur war es schwer, in der Dunkelheit gewisse Entfernungen abzuschätzen, aber unserer Meinung nach befanden sie sich nicht zu weit von uns entfernt. Wir würden den Ort erreichen können, ohne lange laufen zu müssen, das jedenfalls hoffte ich.
    Wir warteten noch ein Weile und erkannten, dass sich die Flugwesen mit ihren Skeletten nicht fort bewegten, sondern über einer bestimmten Stelle ihre Kreise zogen.
    »Sie warten auf etwas«, sagte Suko, »und wenn du mich jetzt fragst, auf wen sie warten, dann sage ich dir nur…«
    »Auf den Schwarzen Tod.«
    »Richtig.«
    »Dann lass uns mal gehen, sonst kommen wir noch zu spät.«
    Suko wusste Bescheid. Wir wollten noch näher an die Flugdrachen heran. Auf dem Weg zog er seine Dämonenpeitsche. Er schlug den Kreis im Laufen, die drei Riemen aus der Haut des Dämon Nyrana rutschten hervor, und so war mein Freund kampfbereit. Gegen die Drachenvögel und auch gegen ihre Reiter war die Peitsche eine perfekte Waffe.
    Nur gegen den Schwarzen Tod nicht. Wie man ihn vernichten konnte, das wusste ich nicht, denn den silbernen Bumerang hatte ich nicht. Da stand ich vor einem Rätsel, und doch ahnte ich, dass es zu einem Kampf zwischen uns beiden kommen würde. Das hatte ich im Gefühl. Das letzte Duell würde sich wiederholen. Es konnte nur einen geben. Entweder ihn oder ich. Fast wie beim Highlander.
    Wieder mussten wir bergauf gehen und erklommen einen Felshügel. Auf dem rissigen Boden seiner flachen Oberseite blieben wir stehen,
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