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1386 - Raumstation Urian

Titel: 1386 - Raumstation Urian
Autoren: Unbekannt
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energetischen Entladungen bis in die Kommandozentrale durch.
    Beide Hauri-Staffeln feuerten aus allen Rohren.
    Die CIMARRON wurde angegriffen. „Da haben wir den Salat!" rief Gucky. „Salat?" spottete Benneker Vling. „Ich denke, du bevorzugst Mohrrüben."
    Reginald Bull gab in schneller Folge seine Anweisungen.
     
    2.
     
    „Bogenkurs in 13-K! Raus aus der Schußebene! Einsatzbereitschaft für den Virtuellbildner! Keine Gegenwehr! Wir mimen den Schwachen."
    „Wir sind schwach", klagte der Mausbiber. „Zwölf Hauri-Schiffe. Das schmeckt mir gar nicht. Soll ich etwas unternehmen?"
    Reginald Bull gab keine Antwort, denn das aktuelle Geschehen forderte ihm volle Konzentration ab. „Angriff ist die beste Verteidigung", tönte Lalla. „Alte afrikanische Buschweisheit." Ihr schien nicht zu gefallen, daß Bully auf den Einsatz der Waffensysteme verzichten wollte. „Mag sein, aber hier gelten andere Gesetze." Der ehemalige Vizeadministrator des Solaren Imperiums blieb auch jetzt Herr der Situation. „Ausweichmanöver KV-AP in Richtung 14-K-93-R." lan Longwyn übernahm selbst die Steuerung der CIMARRON, denn ein menschliches Gehirn konnte trotz seiner Fehlerhaftigkeit in einer solchen Situation besser und vor allem intuitiver reagieren als der Verbund von acht syntronischen Computern.
    Bulls Anweisungen unter dem Stichwort KV-AP bedeuteten mehrere Dinge. Der vorgesehene Plan enthielt in seiner ersten Phase ein heftiges Aufflackern der gestaffelten Paratronschirme. Danach' folgte ein scheinbarer Zusammenbruch, der im letzten Moment durch eine Fluchtbewegung abgefangen wurde.
    Diese beiden Phasen verliefen programmgemäß. 14-K-93-R bedeutete als Richtungsangabe „von Surprise weg". Damit entzog sich die CIMARRON dem Feuer der zweiten Sechser-Staffel. Der simulierte Fluchtversuch dauerte nur Sekunden. In Reichweite des haurischen Feuers tauchte das Keilschiff wieder auf.
    Inzwischen war aber die dritte Phase des KV-AP-Befehls in praktische Maßnahmen umgesetzt worden.
    Der Virtuellbildner oder Virtual Imager war aktiv, als die CIMARRON für die Hauri-Schiffe wieder sichtbar wurde.
    Der Virtuellbildner war ein Ortungsschutz, der sich im noch nicht ausgereiften Zustand befand. Durch ihn wurde ein energetisches Feld erzeugt, das mit oder ohne die Paratronschirme funktionierte. Dieses Feld produzierte ein zweites Bild oder energetisches Echo des Mutterschiffs. Das Aggregat des Virtuellbildners sammelte nahezu alle energetischen Impulse, die von den Maschinen und sonstigen Gerätschaften des Mutterschiffs ausgingen, verformte sie zu einem kompletten Bild und stellte dieses in einer Entfernung von bis zu drei Lichtsekunden dar. Gleichzeitig unterdrückte es die Originalimpulse und verstärkte die verfälschten bis zum Zehnfachen.
    Am Projektionsort entstand so ein normal wirkendes Ortungsbild der CIMARRON. Die haurischen Ortungsgeräte sollten dieses erfassen und danach die Waffenleitsysteme steuern.
    Reginald Bull wußte, daß dieses technische System noch nicht zur Gänze funktionierte. Es war auch noch nie nachhaltig erprobt worden. Wenn er den Angaben der Wissenschaftler glaubte - und das tat er -, dann erfaßten das Sammler- und das Absorberfeld nur etwa 90 Prozent der energetischen Ausstrahlungen der CIMARRON.
    Das war ein Unsicherheitsfaktor, aber mit dem konnte Bully jetzt leben, denn einen Ausweg aus der Raum-Zeit-Falte gab es ohnehin nicht.
    Da das virtuelle Bild zehnmal intensiver war als die unterdrückte Streustrahlung des Originals, mußten sich die Waffensysteme der Angreifer eigentlich auf das nicht real vorhandene Ziel konzentrieren.
    Aber der Virtuellbildner war nicht richtig erprobt. Einen wirklich scharfen Einsatz hatte diese Neuentwicklung terranischer Technik eigentlich noch nicht erlebt. Bully war sich seiner Zweifel durchaus bewußt. 90 Prozent, das waren auch zehn Prozent quälende Unsicherheit.
    Mit der Rückkehr in den Erfassungsbereich der Hauri-Schiffe flammten auch wieder die Energieorter in ihrem schrillen Lied auf. Die höllische Melodie wurde durch die harten Schläge der Impulsmesser in ihrem Rhythmus brutal verändert.
    Die Erschütterungen in der Kommandozentrale der CIMARRON blieben jedoch aus. Die hyperenergetischen Bahnen der Hauri-Schiffe verpufften wirkungslos im Fiktivbild der CIMARRON, das nur 1,7 Lichtsekunden vom Original entfernt im Raum stand. Das Trugbild ergriff nun mit zitternden Defensivschirmen die Flucht. Auch das war ein Teil des Planes.
    Die Hauri setzten nach und
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