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1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods

Titel: 1386 - Die Gefangenen des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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in die normale Welt eingebrochen. Ein Wahnsinn. Ein Wesen, dass man nur aus irgendwelchen Fachbüchern kannte, aber derartige Flugsaurier hatte es gegeben, nur gehörten sie einfach nicht in diese Zeit. Und auch nicht mehr in diese Welt. Sie gehörten in das Reich des Schwarzen Tods, denn sie hatten bereits damals im echten und alten Atlantis auf seiner Seite gestanden. Sie waren für ihn die perfekten Verbündeten gewesen. Ich hatte sie bei meinen Zeitreisen erlebt, und ihre Reiter waren die schwarzen Skelette gewesen, die damals mit ihren gefährlichen Lanzen bewaffnet waren.
    Schwarze Skelette gab es auch hier. Allerdings ohne Waffen.
    Leider waren sie auch so gefährlich genug. Das hatten wir an Bord des Kutters erleben müssen.
    Clint Harper bewegte sich weiter auf mich zu. Er lief wie ein großer dunkler Hund, und ich war froh, dass der menschliche Drang in ihm die Überhand gewonnen hatte.
    An das Pfeifen des Windes hatte ich mich gewöhnt. Deshalb fiel mir das andere Geräusch auch sofort auf. Es kam von unten. Der Verursacher war noch nicht zu sehen, aber es konnte sich nur um den verdammten Flugdrachen handeln, der wieder in die Höhe stieg.
    Ich sah ihn schattenhaft und hörte plötzlich den Schuss. In der klaren Luft klang er überraschend laut. Ich wusste, dass aus einer Beretta geschossen worden war, und die befand sich in Besitz meines Freundes Suko, der nicht mit aufs Dach geklettert war. Im Nachhinein stellte sich dies als positiv heraus.
    Ein dunkles Dreieck schoss vor mir in die Höhe. Der Drache jagte wie ein Schatten in die dichte Wolkendecke. Dort schwächten sich seine Umrisse ab, und einen Moment später war er verschwunden.
    Ich glaubte nicht daran, dass Suko ihn erwischt hatte. Dann hätte er nicht mehr so schnell fliegen können. Auf jeden Fall aber hatte ihn mein Freund zunächst mal in die Flucht geschlagen.
    Während der letzten Sekunden hatte sich Clint Harper nicht von der Stelle gerührt. Er schien auf der Schräge eingefroren zu sein.
    Erst als er meine Stimme hörte, hob er sehr langsam den Kopf, weil er mich mit seinen weißen Augen anschauen wollte.
    »Alles in Ordnung, Mr. Harper, Sie können weitergehen.«
    Gehen war nicht der richtige Ausdruck. Er hielt seine Haltung bei.
    Ich hatte noch immer meine Hand ausgestreckt und schaute auf sie, die leicht zitterte.
    Wenig später kam es zur ersten Berührung, auf die ich schon lange gewartet hatte. Ich schreckte etwas zurück, aber ich wunderte mich dann, wie normal sich die verbrannte Haut anfühlte.
    Sie war nicht heiß, sie war auch nicht kalt. Ich empfand sie einfach als neutral.
    Vom Kamin bis zur Einstiegsluke des Dachs war es nicht mehr weit. Ich gab Harper trotzdem den Rat, auf sich zu achten, hielt ihn auch sicherheitshalber fest und half ihm auch dabei, durch die Luke in das Haus zu klettern.
    Er sprang, kam gut auf, brach nicht zusammen und blieb nur zitternd stehen.
    Es war dunkler hier oben, sodass Harper schon wie ein Ungeheuer aussah mit den hellen Augen. Da hier kein Wind mehr wehte, der eine bestimmte Frische mitbrachte, war der verbrannte Geruch wieder zu riechen. Er strömte mir von der Gestalt entgegen, die nichts unternahm.
    Die Tür der Rumpelkammer stand offen. So konnte ich hinaus in den kleinen Flur schauen. An ihn schloss sich eine Treppe an, und von ihr her hörte ich die Echos der Tritte und dann den Ruf meines Freundes Suko.
    »Bist du da, John?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Nicht allein.«
    »Ist Harper…?«
    »Ja, er ist hier.«
    »Gut, ich komme«
    Meinem Freund hatte ich nicht gesagt, wie der Mann aussah. Unter Umständen hätte seine Frau mich noch gehört, je nach dem, wo sie sich in ihrem Haus aufhielt.
    Zuerst erschien Sukos Kopf, danach sein gesamter Oberkörper, und dann stand der selbst auf der Türschwelle, drehte den Kopf und hatte nur einen Blick für Clint Harper.
    Ich schwieg. Es gab zunächst keine Erklärungen. Suko sollte sich selbst ein Bild machen.
    Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und schaute mich dabei an.
    »Er ist noch ein Mensch«, sagte ich.
    »Und das heißt?«
    »Dass wir mit ihm sprechen können. Auf dem Dach jedenfalls habe ich das festgestellt. Und vielen Dank für den Schuss. Er hat den Flugdrachen vertrieben.«
    Suko verzog den Mund. »Nur vertrieben?«
    »Ja.«
    »Das ist nicht gut. Ich werde wohl wieder mal üben müssen.« Er ärgerte sich. »Und du bist sicher, dass wir mit ihm reden können?«
    »Hundertpro.«
    »Wo?«
    »Du denkst an seine
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