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1384 - Ort der Erfüllung

Titel: 1384 - Ort der Erfüllung
Autoren: Unbekannt
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aufgefordert worden zu sein. „Schmeckt es?" fragte er und bestellte sich ein Bier - oder das, was man auf Xatron als Bier bezeichnete. „Wir haben euch auf der letzten Versammlung vermißt. Es gab Ärger mit der Polizei."
    Torm aß in aller Ruhe weiter, ohne sich stören zu lassen. Norok sah kurz auf. ,„So? Warum denn?"
    „Wegen dieser neuen Erfindung, die gemacht wurde. Sie nennen es elektrischen Strom, und der wird drüben beim Wasserfall erzeugt. Ist so eine große Halle mit Maschinen darin, mehr weiß ich auch nicht. Jedenfalls ist da eine Bombe explodiert."
    Nun vergaß auch Torm den Braten. „Eine Bombe? Und die Polizei meint, es sei die Gruppe gewesen?"
    „Meint sie, aber sie hat keine Beweise."
    „Ihr solltet künftig etwas vorsichtiger sein, bis sich die Lage beruhigt hat. Wir haben keine Lust, im Gefängnis zu landen."
    Der Mann trank sein Bier aus und stand auf. Er warf Brentor eine Münze zu. „Heute abend treffen wir uns. Ihr kommt doch?"
    Torm schüttelte energisch den Kopf. „Das geht leider nicht. Wir haben wichtige Verabredungen und wollen zurück zum Blockhaus. Norok hat recht: Ihr solltet mal eine Pause einlegen."
    „Und ihr solltet euch nicht zu sehr von der Gruppe isolieren", warnte der andere und ging ohne Gruß davon.
    Norok sah ihm nach. „Das gefällt mir nicht, Torm. War ja schon die reinste Drohung, findest du nicht auch? Wir hätten uns nicht mit ihm einlassen sollen. Auf der anderen Seite denken sie wie wir, nur bin ich gegen Gewaltanwendung.
    Und eine Bombe ist Gewalt."
    „Du glaubst also auch, daß die Gruppe etwas damit zu tun hat?"
    „Wer denn sonst?"
    Schweigend tranken sie ihr Bier aus und bezahlten.
    Ellert und Testare ließen ihren beiden Wirten bei der Erledigung ihrer Besorgungen freie Hand. In erster Linie waren es Lebensmittel, die sie in verschiedenen Geschäften kauften, und in einer schmalen Nebengasse suchten sie einen kleinen Laden auf, in dem Torm neue Munition erwarb.
    Später, als sie wieder die Hauptstraße erreichten und durch das Geschäftsviertel schlenderten, abermals in Richtung Brentors Gasthaus und Parkplatz, entdeckte Ellert in einem Schaufenster Büroartikel und Landkarten. Mit einem schnellen Entschluß übernahm er Norok. Er ließ ihn anhalten und sagen: „Weißt du, Torm, ich wollte mir immer schon mal ein paar Karten zulegen. Wir kommen ja nicht viel herum, und da sind Landkarten ganz nützlich, wenn man wissen will, wie es in der Welt aussieht."
    Torm war ebenfalls stehengeblieben. „Du bist wohl verrückt geworden, Norok. Was sollen wir mit Landkarten? Ich weiß, wo die Stadt ist, und ich weiß, wo wir wohnen und wie weit das von der Stadt entfernt ist. Unseren Wald kenne ich auch ohne Karten."
    „Ich möchte aber", nörgelte Norok.
    Testare griff vorsichtig ein, als er merkte, wer da in Wirklichkeit den Wunsch nach Karten äußerte. „Na gut", brummte Torm und kramte in der Tasche, bis er eine kleinere Banknote fand. Er gab sie seinem Freund. „Hier! Ich will mal nicht so sein. Aber suche dir was Vernünftiges aus."
    Ellert blieb wachsam und sorgte dafür, daß Norok sich eine Karte von der Stadt und ihrer Umgebung und eine zweite kaufte, die den gesamten Kontinent darstellte. Dann zog er sich wieder zurück.
    Torm empfing ihn draußen. „Nun, zufrieden? Bin gespannt, ob du aus dem Zeug überhaupt klug wirst."
    Norok hielt die beiden zusammengerollten Karten etwas unschlüssig in der Hand. Sein Gesicht verriet Unsicherheit. „Ja, ich weiß auch nicht. War so eine plötzliche Idee von mir. Nun, wer weiß, wozu es gut ist. Jedenfalls können wir uns orientieren, ohne groß herumfahren zu müssen."
    „Hm", knurrte Torm und setzte sich wieder in Bewegung.
    Sie verstauten die Einkäufe im Innern der Kutsche, überzeugten sich davon, daß ihr Gewehr noch vorhanden war, und begaben sich erneut zu Brentors Gasthaus, um einen Schluck zu nehmen.
    Der Schankraum war gerammelt voll. Nur mit Mühe fanden sie bei Freunden einen Platz am Tisch. „Sieht man euch auch mal wieder?" lautete die Begrüßung.
    Torm nahm einen langen, genußvollen Zug aus dem Krug und setzte ihn ab. Er wischte sich über den Mund und gab Norok zu verstehen, daß er das Reden ihm überlassen sollte. „Wir haben viel zu tun beim Blockhaus, sonst wächst uns alles zu. Ihr kommt auch ohne uns aus.
    Natürlich, wenn Not arn Mann sein sollte, könnt ihr euch auf uns verlassen."
    „Hoffentlich, Torm. Wir planen für irgendwann einen Schlag gegen das regionale
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