Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1382 - Das Siegeszeugnis

Titel: 1382 - Das Siegeszeugnis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kuppelwölbung des Turmes einschlug.
    Das rötliche Leuchten des Zerenghaa-Himmels schien zerrissen zu werden. Die Bahnen gleichgerichteter Energie kamen schräg von oben. Die Position der Jet auf dem Gipfel des hohen Berges lag noch oberhalb des planetarischen Horizonts. Dort lohten entfesselte Gewalten, die ihre Sendboten nunmehr in hochlegierten Stahl und filigranhaft emporragende Antennenkonstruktionen einschlagen ließen.
    Im Bruchteil einer Sekunde verwandelte sich die bislang leblose Szenerie in ein Inferno.
    Die Kugelgitterkonstruktionen der oberen Antennen zerbarsten. Beim gedankenschnellen Zielwechsel der Jet-Syntronik wurden tiefer liegende Spezialantennen erfaßt und schließlich die tragende Kuppel, in der mit hoher Wahrscheinlichkeit die Steueranlagen der Richtstrahler eingebaut waren.
    Hier konzentrierte sich der Beschuß für einige Augenblicke. Tostan sah das Material in heller Glut aufleuchten.
    Schmelzkrater entstanden an den Durchschüssen. Damit war das Schicksal der Steuerkuppel besiegelt. Nur eine Sekunde nach dem Zielwechsel explodierte sie in einem Feuerball, der die Zonen der ewigen Nacht in gleißendes Licht tauchte.
    Erschreckend für menschliche Empfindungen war dabei der Effekt der Lautlosigkeit. Die Zertrümmerung des stählernen Bauwerkes erfolgte vorerst ohne vernehmbare Geräuschentwicklung. Statt dessen entstanden enorme Gasdruckwellen, die über das Gelände jagten.
    Die Syntronik des TAAN-Igels hatte viel schneller gehandelt, als es der Terraner hätte tun können. Die Explosionsdruckwellen wurden gefährlicher als gedacht. Im Turminnern mußten kleine nukleare Reaktionen stattgefunden haben.
    Ehe der Expeditionspanzer in der schützenden Computerhalle verschwand, gewahrte Tostan noch zahllose Trümmerstücke, die teils rotglühend die Umgebung des Funkturms verwüsteten. Wie viele der dort stationierten Zerenghaa-Roboter dadurch zerstört wurden, war augenblicklich nicht feststellbar.
    Als die Automatik den Wagen anhielt, hatte Tostan bereits den Helm seines TSS geschlossen. Posy sah, wie sich sein Mund bewegte. Nach dem Einschalten der Interkomanlage vernahm er die Worte: „... hätte die Ausschaltung der Steuerkuppel gereicht", hörte er das Ende einer Erklärung. „Im unteren Teil müssen autarke Energieversorger eingebaut gewesen sein. Posy, fertigmachen zum Aussteigen. Wo steckt der FPA?"
    Der Swoon wußte aus Erfahrung, daß es jetzt keinen Zweck mehr hatte, Tostans Maßnahmen beeinflussen zu wollen. Er hatte in seinem Streben nach Erfolg die Situation bewußt zugespitzt und nun durch das Wirkungsfeuer der Space-Jet den großen Sender unbrauchbar gemacht.
    Dennoch war der Terraner noch nicht zufrieden. Sein Instinkt warnte ihn.
    Er sprang nach unten und riß die Innentür der Schleuse auf. Posy folgte ihm sofort. Die Geräte für den Notfall hingen an den Wandungen der kleinen Schleuse. Auch jetzt kam es wieder auf Sekunden an.
    Gasdruckwellen, von den nahen Felswänden reflektiert, heulten in die Computerhalle hinein. Für einen Augenblick vernahm man das Grollen des draußen herrschenden Infernos. Dann erstarben die Geräusche zusammen mit den verwehenden Detonationsgasen.
    Das letzte Geräusch war das Knallen der durch die Schnellentlüftung fauchenden Schleusenluft. Tostan hatte den normalen Absaugvorgang nicht abwarten wollen und dafür einen Teil der internen Atmosphäre geopfert.
    Der TAAN-Igel leuchtete mit seinen I-Breitstrahlern die Halle aus. Diesmal meldete sich der Wächter nicht. Posy konnte sich vorstellen, welches Chaos nunmehr in dessen weitverzweigten Schaltungen herrschte. Wahrscheinlich waren viele durch die Turmexplosion in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Tostan nutzte die geringe Schwerkraft des Planeten folgerichtig aus, indem er nach einer Hochenergie-Strahlwaffe schweren Kalibers griff. Auf einer Welt mit erdähnlichen Gravowerten hätte er sie weder tragen noch benutzen können. Hier war es möglich.
    Er sprang zu Boden, verzichtete auf das Fluggerät und rannte um den Expeditionspanzer herum, dessen Paratronschirm von der Syntronik in dem Augenblick aufgebaut wurde, als Tostan und der Swoon den Gefahrenbereich verlassen hatten.
    Der Fremd -Programm-Adapter hatte die neue Situation bereits berechnet. Er meldete sich augenblicklich. „Die Sicherheitsschaltung NETRON wird von mir durch Normallicht markiert. Der Schaltungs-Zentralverbund liegt unter der flachgestreckten Stahlkuppel. NETRON hat die Vorgänge als feindliche Handlung erkannt. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher