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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi
Autoren: Unbekannt
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Wall auszumachen.
    Der Landeplatz war fast leer. Außer der HARMONIE standen nur ein paar Gleiter verschiedener Größenordnungen am Rand der sehr großen Fläche.
    Einer dieser Gleiter setzte sich in Bewegung und fuhr auf die HARMONIE zu. „Das Begrüßungskommando", murmelte Ge-Liang, die sehr erschöpft aussah. „Hoffentlich erwartet man nicht, daß du gleich die nächste Vorstellung gibst!"
    „Das ist mir egal", summte Salaam Siin in sehr tiefen, ärgerlichen Tönen. „Diese Leute können von mir aus auch verlangen, daß ich auf dem Kopf stehen soll - ich werde es nicht tun, denn ich beanspruche eine Pause. Und dagegen können sie nichts unternehmen."
    „Hoffen wir es", sagte Ge-Liang. Sie dachte voller Sorge an Mou-Mou, Lau-Teh und Via-Asa. Sie hatte noch keine Zeit gefunden, sich um die drei zu kümmern.
    Theoretisch mochte es gar nicht ungünstig sein, wenn wenigstens drei Mitglieder dieses Unternehmens teilweise von der Richtigkeit der Lehren des Herrn Heptamer überzeugt waren, aber in der Praxis sah es ganz anders aus. Diese drei würden sich von den Hauri zu allem möglichen überreden lassen - zum Beispiel dazu, über die Tricks eines Salaam Siin zu berichten.
    Der Gleiter hielt, und zwei Gestalten stiegen aus.
    Der eine Besucher war zweifellos ein Hauri. Er trug einen gelbgrauen Umhang, dessen Kapuze er in den Nacken geschoben hatte, und sein knochiger Kopf war dunkelbraun. Das zweite Mitglied des Empfangskomitees dagegen war ein Kartanin.
    Man wußte, daß es Kartanin gab, die sich für die Sache der Hauri erwärmten und mit ihnen zusammenarbeiteten. Trotzdem war Ge-Liang für einen Augenblick so überrascht, daß sie Salaam Siins Fragen überhörte.
    Der Ophaler versetzte der Kartanin einen leichten Stoß. „Was hast du?" fragte er.
    Ge-Liang sträubte für einen Augenblick das Fell. „Nichts", sagte sie dann, aber ihre Stimme klang seltsam. „Wir müssen sie auf irgendeine Weise begrüßen."
    „Ich habe dich bereits gefragt, ob du mich begleiten willst!"
    Ge-Liang-P'uo zögerte. „Ja", murmelte sie schließlich. „Ja, ich glaube, es ist besser, wenn ich mitgehe."
    Salaam Siin wunderte sich über sie, stellte aber keine Fragen.
    Er ging voran, und Ge-Liang folgte ihm auf eine merkwürdig unentschlossen wirkende Weise. Salaam Siin gewann den Eindruck, daß sie sich vor der Begegnung mit dem Kartanin fürchtete, gleichzeitig aber auch den Wunsch hatte, es möglichst schnell hinter sich zu bringen. Nach kurzem Nachdenken glaubte er, den Grund für Ge-Liangs Verhalten erraten zu haben: Sie hatte tatsächlich Angst, denn sie mußte befürchten, daß der Artgenosse sie durchschaute. Den Hauri hatte Ge-Liang kaum beachtet. Wahrscheinlich nahm sie an, daß ein Hauri ihr nicht so leicht auf die Schliche kommen konnte. „Die dürften noch sehr stark unter dem Einfluß meines Gesanges stehen", summte Salaam Siin aus diesen Gedanken heraus beruhigend. „Ich glaube nicht, daß sie jetzt schon wieder fähig sind, uns kritische Fragen zu stellen."
    Ge-Liang-P'uo sagte dazu nichts, aber ihre Nervosität blieb bestehen.
    Die HARMONIE hatte längst festgestellt, daß sowohl der Ophaler als auch die Kartanin unbesorgt ins Freie gehen konnten, und so verzichteten sie auf jede Art von Schutzkleidung.
    Draußen war es angenehm warm, wenn man Salaam Siins Geschmack zugrunde legte, und ziemlich heiß, wenn man die Bedürfnisse der Kartanin berücksichtigte. Die Luft war feucht, und der starke, böige Wind trug bisweilen den süßlichwürzigen Geruch des Dschungels heran. Vereinzelte kleine Staubwirbel tanzten über die Fläche des Landefelds. „Sei uns willkommen, fahrender Sänger", sagte der Hauri. „Du wirst einige Tage bei uns bleiben und uns mit deinen Gesängen zu Ehren des Herrn Heptamer behilflich sein."
    Das war keine Frage, sondern eine Feststellung, und die Translatoren übersetzten es in genau diesem Tonfall. Salaam Siin hielt es für überflüssig, jetzt schon einen Kommentar abzugeben. Ge-Liang-P'uo stand stocksteif neben ihm und schien auf etwas zu warten. „Du gehörst keinem mir bekannten Volk an", fuhr der Hauri fort, und so, wie er es sagte, klang es fast, als empfinde er Salaam Siins bloße Existenz als eine persönliche Beleidigung. Vielleicht war dies ein Hauri, der besonders weit herumgekommen war und sich einbildete, alle Völker Hangays zu kennen.
    Salaam Siin antwortete immer noch nicht. „Woher kommst du?" fragte der Hauri schließlich, nachdem er den Sänger lange Zeit angestarrt
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