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1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia
Autoren: Jason Dark
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aber innerlich, nur drang dieser Schrei nicht nach außen. Wieder hatte sie den Eindruck, von den unsichtbaren Fesseln erwischt zu werden.
    Keinen Schritt ging sie weiter. Es wurde wieder still.
    Auch den Gesang vernahm sie nicht mehr, und sie wurde auch nicht von unten her angesprochen.
    Der Platz vor der Treppe war leer. Nicht weit entfernt stand eine Lampe, deren Licht dem Holzboden einen noch helleren Schimmer gab.
    Nichts hätte sich dort verstecken können, höchstens im Hintergrund, der nicht so ausgeleuchtet war und wo sie die Möbelstücke mehr ahnte als sah.
    Ich muss einfach gehen!, redete sie sich ein. Und vielleicht habe ich mir die verdammte Stimme auch nur eingebildet. Alles war in diesem gespenstischen Haus möglich.
    Trotzdem brauchte sie den inneren Ruck, um sich in Bewegung zu setzen. Nur ging sie diesmal noch vorsichtiger, weil sie einfach nicht so hart auftreten wollte.
    Es klappte.
    Doch sie musste jetzt verdammt Acht geben und durfte sich durch nichts mehr beirren lassen. Bis zur letzten Stufe kam sie, dann war wieder die Stimme des Mannes zu hören.
    »Du bist aber störrisch, Cynthia. So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt. Wir haben dir doch gesagt, dass du hier bei uns im Haus bleiben sollst. Warum hältst du dich nicht daran und willst unbedingt verschwinden? Das finden wir gar nicht gut.«
    Sie stöhnte auf. Sie spürte den leichten Schwindel und war froh, sich am Handlauf festhalten zu können. Sie hatte in den letzten Sekunden versucht, alles zu vergessen und es als einen überdrehten Traum anzusehen, doch das war ihr jetzt nicht mehr möglich. Wohl auch deshalb, weil sie an der rechten Seite der Treppe, aber noch immer etwas entfernt, einen Schatten sah, der sich jetzt bewegte.
    Es war Alain, der auf die unterste Stufe der Treppe zuging, auch wenn er jetzt nicht mehr so aussah wie auf dem Bett, denn er hatte sich etwas übergezogen. Sein nackter Körper wurde von einem dunklen Gewand bedeckt, dessen Saum bis zu den nackten Füßen reichte.
    Er war schnell und hatte Cynthia schon sehr bald den Weg versperrt.
    Sie hatte hin und wieder verschiedene Kirchen besucht und sich dabei auch die Bilder an den Wänden angeschaut. Sehr oft waren dort Menschen gemalt, die so aussahen wie Alain. Zumindest von der Kleidung her.
    Ihr aber kam er nicht vor wie ein Heiliger, sondern eher wie ein Magier, der seine Macht demonstrieren wollte und sich durch nichts beirren ließ.
    Alain legte den Kopf schief. »Wir brauchen dich, meine Freundin.«
    »Nein!«
    »Doch!«
    »Verschwinden Sie?«
    Jetzt schüttelte Alain den Kopf. »Welch ein Tonfall! Den sind wir nicht gewohnt.«
    »Dann gewöhnen Sie sich daran! Ich verspreche Ihnen, dass ich auch anders kann.«
    »Wie denn? Ich bin wirklich gespannt.«
    »Ja, das können Sie auch«
    Cynthia Black war es Leid, sich an der Nase herumführen zu lassen. Bisher hatte sie sich nicht gewehrt, doch das würde sich ändern.
    Mit einer sehr schnellen Bewegung holte die ihre Pistole hervor und zielte auf Alain.
    »Und jetzt werden Sie mich gehen lassen…«
    ***
    Ich pfiff durch die Zähne, als das Scheinwerferlicht des Golfs die Fassade des Hauses streifte.
    »Was hast du für einen Spaß, John?«
    »Da muss man schon ein großer Fan sein, um hier in der Einsamkeit zu leben.«
    »Stimmt!«, erklärte Jane Collins und löschte das Licht der Scheinwerfer.
    Den Rest des Wegs wollten wir im Dunkeln zurücklegen. Das stimmte voll und ganz, denn weder das Licht der Sterne, noch der Mond waren zu sehen.
    Dafür sahen wir sehr bald das Haus. Nicht nur als Silhouette.
    Zwar lag es als dunkles Gebäude inmitten der nächtlichen Schatten, doch oberhalb und noch über dem Dach entdeckten wie die blassen Lichtstreifen der Dunkelheit.
    Jane hielt in einiger Entfernung von dem Haus. Das war einen gute Idee. Auch ich wollte nicht, dass man unsere Ankunft unbedingt jetzt schon bemerkte.
    Die Detektivin hob die Schultern, als sie den Gurt löste. »Es ist schon merkwürdig!«, kommentierte sie. »Wie kann man sich ein Haus in dieser Einöde bauen. Es steht hier einfach nur herum.«
    »Mit einem Auto bist du flexibel.«
    »Das weiß ich ja. Trotzdem kommt es mir verdammt seltsam vor. Als hätte da jemand etwas zu verbergen.«
    »Weißt du’s?«
    »Nein, aber wir werden es herausfinden.« Jane schaute noch mal hin, bevor sie die Tür öffnete. »Ich traue dem Frieden jedenfalls nicht.«
    Vom Auto der Cynthia Black sahen wir keine Spur. Es musste irgendwo gut versteckt in der
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