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1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia
Autoren: Jason Dark
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den Hintergrund.
    Ich nickte ihr zu, und wir setzten uns in Bewegung.
    Da der Fußboden aus Holz war, mussten wir uns vorsichtig bewegen, denn wir wollten die Sprecher nicht schon jetzt auf uns aufmerksam machen.
    Ich lag unter einer gewissen Spannung. Lag es nur an den Stimmen? Oder gab es hier noch etwas anderes, das dieses Gefühl in mir hervorrief?
    Über meinen Rücken rann ein kühler Schauer, als ich Jane folgte.
    Sie war ein Profi, und sie wusste genau, wie sie sich zu bewegen hatte. Ihr konnte so leicht niemand etwas vormachen.
    Das Licht war unser Ziel, das nahe der Holztreppe leuchtete, die nach oben führte. Etwas war anders in diesem Haus. Es gab keine Zwischendecke. Wenn wir hochschauten, konnten wir bis gegen das schräge Dach sehen, denn nichts unterbrach diesen freien Raum.
    Es waren zwei Personen, die miteinander sprachen. Eine Frau und ein Mann. Noch mussten wir näher heran, um beide sehen zu können, Sekunden später war es dann soweit.
    Die Frau fiel uns zuerst auf, weil sie leicht erhöht auf der Treppe stand.
    Das musste Cynthia Black sein. Ganz in dunkle Kleidung gehüllt.
    Auf dem Kopf saß die schwarze Mütze wie angegossen, aber einige Haarsträhnen schauten trotzdem hervor. Sie schimmerten tatsächlich so hell wie die der Justine Cavallo. Nur dass Cynthia Black keine Vampirin war. Nein, das hätte uns noch zu unserem Glück gefehlt.
    Unten vor der Treppe stand ein Mann, der einen kuttenähnlichen Umhang trug. Er reichte beinahe bis zum Boden.
    Es konnte so etwas wie ein Hausmantel sein. Das wäre sogar normal gewesen, wenn er durch die Diebin aus dem Schlaf gerissen worden wäre.
    Aber nein, hier war nichts normal. Denn nicht der Hauseigentümer befand sich in der Defensive, sondern die Einbrecherin.
    Auch Jane Collins gefiel die Situation nicht. Ich sah es, als sie die Schultern hob und mir dabei einen fragenden Blick zuwarf.
    Ich breitete nur für einen Moment die Arme aus, um ihr zu zeigen, dass ich ähnlich empfand.
    Vor uns sprachen die beiden. Die Frau auf der Treppe bewegte sich, doch der Mann reagierte überhaupt nicht. Er ließ es zu, dass die Frau eine Waffe zog und auf ihn richtete.
    Jetzt wurde es spannend…
    ***
    Alain zeigte sich von der Waffe wenig beeindruckt. Er stellte sogar eine Frage, und dabei klang seine Stimme leicht spöttisch. »Du willst wirklich schießen?«
    »Ja, das habe ich vor. Es sei denn, Sie geben mir den Weg frei!«
    Cynthia bewegte sich keinen Millimeter. Dir Blick war auf den Mann gerichtet, der ebenfalls nichts tat.
    »Ich bestimmte, wer in mein Haus kommt und wer es wieder verlässt. Das solltest du dir merken!«
    »Gehen Sie aus dem Weg!«
    »Nein!«
    »Gut, dann drücke ich ab.«
    »Bitte, tu es!«
    Die Gelassenheit des Mannes irritierte Cynthia. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. So etwas hatte sie auf ihren Einbruchstouren noch nie erlebt. Sie wunderte sich über die Sicherheit dieser Person, die einfach nur dastand und eiskalt abwartete, was passieren würde.
    Von oben hörten beide Normas Stimme.
    »Bist du noch da, Alain?«
    »Klar.«
    »Und die Diebin?«
    »Sie will uns verlassen.«
    Norma musste kichern. »Das meint sie doch nicht im Ernst!«
    »Doch!«
    »Unsinn. Unmöglich. Sie hat eben Pech gehabt, dass sie sich das falsche Haus aussuchte.«
    »Aber sie schaltet auf stur. Sie bedroht mich sogar mit einer Waffe. Finde ich nicht nett von unserer Freundin.«
    »Mach, was du willst. Aber denk daran, dass sie uns… na, du weißt schon. Wir wollen ja beide noch unseren Spaß haben.«
    »Sehr richtig.«
    Cynthia Black wusste natürlich, was die beiden damit meinten.
    Doch dieser Spaß sollte ihnen vergehen, dafür würde sie sorgen. Sie war keine Mörderin. Sie hatte auf ihren Touren immer versucht, die Opfer zu schonen. Sie hatte nicht auf sie geschossen und sie höchstens mal bewusstlos geschlagen, wenn es sein musste.
    Die Waffe war auch nicht mit Kugeln geladen. Ein befreundeter Mann, der sich mit der Herstellung von Waffen gut auskannte, hatte ihr dieses Unikat angefertigt. Sie verschoss keine Kugeln, sondern Betäubungspatronen.
    Nur keine Morde! Nur keine Toten!
    Eine letzte Warnung, dann wollte sie abdrücken. »Noch mal – gehen Sie aus dem Weg!«
    Alain lachte leise. »Du bist eingebrochen, nicht ich. Ich habe das Hausrecht, und ich werde dir jetzt die Waffe abnehmen.«
    Cynthia wusste, dass der Kerl nicht bluffte. Er hatte auch keine Angst. Er war von einer Sicherheit, die schon über das hinausging, was normal
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