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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen
Autoren: Jason Dark
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Stuhl ab.
    Dabei entstand ein knirschendes Geräusch, was den dunkelblonden Mann aus seinen Gedanken riss.
    Er schaute hoch und sah die fremde Frau neben sich an seinem Tisch stehen.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    Harry Jenkins zuckte mit den Schultern. »Bitte, wenn es Ihnen Spaß macht. Ich habe nichts dagegen.«
    »Danke.«
    Glenda rückte den Stuhl zurecht und nahm Platz. Dabei lächelte sie neutral und auch in der Erwartung, ein Gespräch anzufangen, doch der Mann zeigte sich nicht interessiert. Er schaute an ihr vorbei und kümmerte sich nicht um sein leeres Glas.
    Glenda wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Und sie hatte sich so hingesetzt, dass sie John Sinclair und seinen Freund Bill Conolly nicht sah, weil sie sich durch nichts ablenken lassen wollte.
    Der junge Kellner hatte sie trotzdem gesehen. Schnell war er bei ihr.
    »Sie sitzen jetzt hier? Noch ein Wasser?«
    »Danke, ich habe noch.«
    »Dann darf ich es Ihnen bringen.«
    »Gern.«
    Er brachte das Getränk und erkundigte sich bei Glendas Nachbarn, ob er noch ein Bier wünschte.
    »Nein, nicht mehr. Ich zahle.«
    »Gut, das sind…«
    »Hier, nehmen Sie.« Er drückte dem jungen Mann einen Schein in die Hand und verzichtete auf das Wechselgeld.
    »Oh, danke, Sir.«
    »Ja, schon gut.«
    Als Glenda sich Wasser in das Glas einschenkte, drehte Jenkins den Kopf. Er schaute sie zum ersten Mal richtig an und fragte dabei:
    »Es ist doch kein Zufall, dass Sie sich an meinen Tisch gesetzt haben.«
    Glenda lächelte entwaffnend. »Nein, das ist es nicht.«
    »Sehr gut. Sie sind wenigstens ehrlich. Darf ich fragen, was Sie von mir wollen? Sie sehen nicht so aus, als hätten Sie eine billige Anmache nötig. Außerdem befinden sie sich in Begleitung zweier Männer, wovon ich einen kenne.«
    »Tatsächlich? Wen denn?«
    »Den mit den braunen Haaren. Ich komme im Augenblick nur nicht darauf, wo ich ihn schon mal gesehen habe.« Er führte das Thema nicht weiter fort und winkte ab. »Ist ja auch egal. Aber warum sind Sie an meinen Tisch gekommen?«
    Glenda wollte nicht lange um den heißen Brei herumreden. »Das ist einfach gesagt. Ich hörte, dass Sie in der Filmbranche tätig sind. Da wollte ich Sie fragen, wie es mit einem Job für mich aussieht.«
    Jenkins sagte nichts. Er blickte Glenda nur recht lange an.
    »Ich heiße übrigens Glenda Perkins.«
    »Gut. Und Sie suchen einen Job?«
    »Das sagte ich bereits.«
    »Dann sind Sie bei mir an der falschen Adresse.«
    Glenda blieb hart. »Das glaube ich nicht. Sie haben mit der Branche zu tun.«
    »Und das wissen Sie von Ihrem Freund dort am Tisch?«
    »Irrtum. Bill Conolly ist nicht mein Freund. Der Gentlemen ist schon seit Jahren verheiratet. Wir sind wohl befreundet, mehr aber nicht, dass mal vorausgeschickt.«
    Harry Jenkins lachte leise vor sich hin. »Es ist mir jetzt wieder klar. Sie sagten den Namen. Bill Conolly, der Reporter. Er hat mal ein Interview mit mir geführt.«
    »Richtig.«
    »Dann wissen Sie auch, dass ich Ihnen keinen Job vermitteln kann. Sie sehen gut aus, aber da kann ich Ihnen nur den Rat geben, sich an eine Casting-Agentur zu wenden. Dort werden Sie geprüft und gegebenenfalls in die Kartei aufgenommen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Sie in den Filmen mitspielen wollen, für die ich Drehbücher schreibe.«
    »Welche sind das denn?«
    Jenkins winkte ab. »Bitte, das wissen Sie doch genau. So dumm ist ein Bill Conolly nicht. Der hat Ihnen einiges erklärt. Davon gehe ich einfach aus.«
    »Kann sein.«
    Harry Jenkins beugte sich Glenda zu. »Und jetzt möchte ich von Ihnen wissen, was Sie wirklich von mir wollen. Das mit der Rolle im Film war nur eine Finte.«
    »Ich gebe es zu.«
    »Sehr schön. Was also wollen Sie?«
    »Mit Ihnen reden.«
    Es war eine banale Antwort, die Harry Jenkins trotzdem überraschte. Er schüttelte den Kopf. Er versuchte auch zu lächeln, aber es wurde nur ein Grinsen daraus.
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, Mrs. Perkins…«
    »Sagen Sie einfach Glenda.«
    »Ist auch okay. Noch mal, ich bin überrascht. Ich weiß es wirklich nicht. Nennen Sie mir den wahren Grund.«
    Glenda nickte. Sie war ja froh, mit dem Mann ins Gespräch gekommen zu sein, und sie sagte jetzt: »Es geht Ihnen schlecht.«
    »Ach!«
    Mehr konnte der Autor nicht sagen. Er saß einfach da und schaute Glenda an.
    »Stimmt es?«
    »Weshalb sollte es mir schlecht gehen?«, fragte er nach. »Ich habe einen Job, der mich ernährt. Ich führe ein recht angenehmes Leben, deshalb
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